Sportliche Sorgen und andere Ärgernisse

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Hans Zaremba betrachtet die Situation des SV Lippstadt 08

Als der im Juni 1997 aus den früheren eigenständigen Vereinen Borussia Lippstadt 08 und Teutonia Lippstadt 08 fusionierte Spielverein Lippstadt 08 am Sonntag, 26. Mai 2013, seinen ersten Aufstieg in die Regionalliga West schaffte, war der Jubel in der heimischen Region groß. Doch es sollte nur eine Saison sein, in der sich die Schwarz-Roten mit renommierten Rivalen (wie Fortuna Köln, Rot-Weiß Oberhausen, Rot-Weiß Essen) in der vierten Fußballliga messen konnten. Mit nur 24 Punkten aus 36 Begegnungen war am Samstag, 24. Mai 2014, vorerst Schluss in der Regionalliga.  

Lippstadt am Freitag, 12. Mai 2023:
Sechs junge Spendensammler fanden sich zum Abendspiel des SV Lippstadt 08 gegen die U23-Auswahl des 1. FC Köln (2:1) auf dem Areal „Am Bruchbaum“ ein, die sich auf diese Weise für die Jugendarbeit ihres Vereins engagierten. Von links Diego Strangio, Aron Wenderoth, Lio Hötte, Ardian Hajradin, Elia Graziano und unten vorne Luca Strangio.

Abstiegskämpfe

Zu Beginn der Saison 2018/19 kehrte der SV Lippstadt 08 wieder in die Regionalliga zurück und überstand seitdem in der vierthöchsten Fußballklasse sämtliche Abstiegskämpfe. Die Platzierungen lauteten: 2018/19: 13. Rang, 2019/20: wegen der Corona-Pandemie keine Wertung, 2020/21: 16. Rang, 2021/22: 14. Rang und 2022/23: 11. Rang. Angesichts der Konkurrenz mit den ehemaligen Bundesliga-Vereinen Alemannia Aachen, Rot-Weiß Essen (in 2022 in die dritte Liga aufgestiegen), Fortuna Köln, Preußen Münster (in 2023 Rückkehr in die dritte Liga) und Rot-Weiß Oberhausen sowie den U23-Auswahlen der aktuellen Bundesligisten 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach und deren wesentlich größeren finanziellen Möglichkeiten waren dies für den SV Lippstadt 08 beachtliche Platzierungen.

Lippstadt am Samstag, 14. Oktober 2023: Einlauf in der Arena „Am Bruchbaum“ zum Spiel zwischen den Schwarz-Roten des SV 08 und der U23 der Gladbacher Mönche (1:1).
Mit dabei die E 2 des SV Bad Waldliesborn, die stolz die Akteure aus Lippstadt und vom Niederrhein auf das Spielfeld an der Wiedenbrücker Straße begleiten. Darunter auch zwei Mädchen, die ihr Betreuer Martin Grigoleit in das junge Team aus dem Heilbad aufgenommen hat.
Archiv-Fotos (2): Hans Zaremba
                                                                                       

Abstiegsgespenst

Die bisherige Bilanz und der Klassenerhalt seit dem zweiten Regionalliga-Aufstieg in 2018 ist zweifellos ein Verdienst der engagierten Verantwortlichen beim SV Lippstadt 08 mit ihrem Präsidenten Thilo Altmann und dem Sportdirektor Dirk Brökelmann. Es ist erstaunlich, wie sie es und die in den letzten Jahren für die Schwarz-Roten tätigen Trainer geschafft haben, den ständig im Abstiegskampf stehenden Verein über die sportlichen Klippen zu bringen. Doch in der aktuellen Spielzeit tun sich die gegenwärtig vom Übungsleiter Felix Bechtold betreuten Männer schwer, an die Leistungen der vergangenen Jahre anzuknüpfen. Seit Anfang Oktober warten sie nun auf einen Sieg in der Liga. Zuletzt gab es zweimal ein Remis mit 1:1 in Paderborn bei der zweiten Mannschaft des SCP 07 und vor eigener Kulisse gegen den Nachbarn SC Wiedenbrück. Somit befinden sich die Lippstädter Ende November nach 16 Begegnungen mit lediglich 13 Zählern von möglichen 48 Punkten als 16. der Tabelle auf einem Abstiegsplatz. Folglich müssen sie in den kommenden 18 Partien dringend mehrere Siege einfahren, wenn sie auch im kommenden Sommer in der Regionalliga bleiben wollen.

Probleme

Störend für die Entwicklung der Akteure auf dem Rasen war gewiss der im August nach Differenzen gemeldete Rücktritt des Aufsichtsrats des SV Lippstadt 08, der nun nach der Jahreshauptversammlung am Dienstag, 21. November, wieder im Amt ist.  Widrig sind zudem die Vorgänge um die Personalie Christopher Balkenhoff, langjähriger Kapitän und Identifikationsfigur des Regionalligisten. Ein Problem anderer Art sind die im Grunde zu geringen Zuschauerzahlen bei den Heimspielen in der schmucken Arena an der Wiedenbrücker Straße. So waren es im Derby mit dem SC Wiedenbrück nur 540 Personen