Düstere Aussichten für Effzeh

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Borussia Dortmund drohte am 12. Spieltag die dritte Pleite in Folge, kämpfte sich im Vergleich mit dem Namensvetter Mönchengladbach nach einem 0:2 aber stark zurück. Dagegen siegte Leverkusen mit 3:0 souverän in Bremen und verteidigte damit seine Spitzenposition. Nach der Trennung von seinem Übungsleiter Urs Fischer beendete der FC Union Berlin mit einem 1:1 gegen Augsburg seine lange Serie von Niederlagen.  

Berlin

Mit ihrem Interimsbetreuer Marco Grote holte der Kultverein aus Köpenick aus dem Match mit Augsburg endlich wieder einen Punkt und tauschte mit Köln die Plätze in der Tabelle. Unterdessen gab der Club aus dem Osten der Hauptstadt die Verpflichtung von Nenad Bjelica als neuen Impresario an der Seitenlinie bekannt. In der Bundesliga ist der gebürtige Kroate durch seine aktive Zeit beim 1. FC Kaiserslautern bekannt, als Trainer war er zuletzt bei Trabzonspor Kulübü in der Türkei tätig. Man wird abwarten müssen, ob es ihm gelingt, die Berliner wieder in die Spur zu bringen und ihnen den Erhalt des Oberhauses zu sichern.

Köln

Nach dem 0:1 im Treffen mit den Bayern und zwölf durchgeführten Partien bildet der Effzeh mit sechs Punkten das Schlusslicht der Liga. Insbesondere der Angriff ist das Problem der Domstädter, was ihre lediglich neun erzielten Tore belegen. Keine Equipe ist nach dem guten Drittel der Saison schlechter. Bereits achtmal mussten die Geißböcke in der 61. Auflage der Bundesliga eine Schlappe hinnehmen. Bei nur einem Dreier und drei Unentschieden sind die Aussichten der Kölner ziemlich düster. Sie verlieren zunehmend den Anschluss. Hingegen bleibt der Branchenführer durch den knappen Erfolg in Köln mit dem Tor seines verlässlichen Goalgetters Harry Kane dem Tabellenführer dicht auf den Fersen. 

Leverkusen

Derzeit gibt es kaum eine Mannschaft, die den Lauf der Werksauswahl vom Rhein aufhalten kann. Es muss nicht immer der große Glanz sein: Nüchtern und effektiv erfüllte Leverkusen seine Pflichtaufgabe bei Werder Bremen und unterstrich seine Dominanz in der Bundesliga.

Bochum

Der 1. FC Heidenheim und der VfL Bochum mussten sich mit einem torlosen Unentschieden begnügen. In einem nicht immer hochklassigen, aber intensiven Schlagabtausch vergab Tim Kleindienst für den Neuling kurz vor dem Ende die Riesenchance auf den Sieg. Die  Gäste aus Westfalen sicherten sich damit einen Punkt in ihrem erneuten Kampf gegen den Abstieg.

Dortmund

Am Vortag der BVB-Jahreshauptversammlung besiegten die von Edin Terzic formierten Schwarz-Gelben im wiederum ausverkauften einstigen Westfalenstadion – in dem sich auch eine mit einem Bus angereiste Gruppe der Lippstädter „Optimisten“ befand – die Elf vom Niederrhein mit 4:2. Damit verloren die Dortmunder nicht noch weiter an Boden auf das Spitzentrio aus Leverkusen, München und Stuttgart. Trotz des Sieges können die Probleme des Traditionsvereins aus dem Revier mit der anfälligen Abwehr und dem ideenlosen Sturm nicht ausgeblendet werden. Die gegenwärtige Situation von Borussia Dortmund in der Bundesliga beschrieb der Vorstandsvorsitzende Hans-Joachim Watzke beim Treffen in der Westfalenhalle am letzten Sonntag so: „Wir haben aus 12 Spielen 24 Punkte geholt. Wenn wir ehrlich sind, hatten wir uns zwei, drei mehr erhofft.“ Womöglich sind dies genau die Zähler, die den Dortmundern zum Finale im Rennen um die Meisterschale fehlen werden.