Dramatische Lage für den Effzeh

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Was die Fans am ersten Oktober-Samstag im einstigen Westfalenstadion erlebten, war gewiss ein turbulentes Match. Für die Borussia der vierte Liga-Sieg in Folge, während der FC Union Berlin seine siebte Pflichtspiel-Pleite hintereinander ertragen musste. Zudem erlebte man in Dortmund eine Partie mit viel Video-Chaos. Die sechs Minuten Nachspielzeit in der ersten Hälfte sind ein Beleg, wie lange man in der Arena an der Strobelallee auf die Anordnungen des VAR (Video Assistant Referee) zu warten hatte.

Dortmund

Unabhängig von den nervenden Unterbrechungen konnte der BVB zur Freude seiner Anhänger – unter denen wieder etliche „Optimisten“ zugegen waren – vor der umstrittenen Länderspielpause mit den zwei Auftritten der deutschen Nationalauswahl in den USA drei wichtige Zähler einheimsen. Dabei spielten die Schwarz-Gelben bis zur Halbzeit der Begegnung schaudernd kraftlos, wodurch sie zur Pause folglich mit 1:2 zurücklagen. Doch dank ihrer starken Steigerung im zweiten Durchgang konnten sie das Match noch drehen. Trotz ihrer knappen Resultate aus den bisherigen sieben Begegnungen im Oberhaus belegen die Dortmunder Borussen immerhin einen ansehnlichen vierten Rang in der Tabelle. 

Berlin

Wer wie die Köpenicker eine solche Serie von Schlappen einzustecken hat und in die Nähe der Abstiegsränge abgerutscht ist, befindet sich zweifellos in einer echten Krise. Betroffen davon ist auch ihr Schweizer Coach Urs Fischer, der auf Fragen der Medien nach seiner Zukunft antwortete: „Entspannt sieht anders aus. Wenn ich sagen würde, ich bin ganz entspannt, dann würde ich lügen.“ Offenkundig sind die „Eisernen“, was ihnen vor dem Saisonbeginn etliche Fachleute prophezeiten, aufgrund ihrer doppelten Belastung in der europäischen Königsklasse und in der Bundesliga überfordert. Obendrein droht ihnen nach der Ligapause durch die Länderspiele gegen die USA und Mexiko beim nächsten Heimspiel an der „Alten Försterei“ mit dem erstarkten VfB Stuttgart und dessen treffsicheren Torjägers Serhou Guirassy am zweiten Herbstwochen-Samstag von neuem Ungemach in der Liga.  

Köln

Schon fast dramatisch ist für den Effzeh nun die Lage mit lediglich einen mauen Zähler von möglichen 21 Punkten. Das rheinische Derby von Leverkusen gegen Köln geriet zur regelrechten Machtdemonstration für die Auswahl des Chemiegiganten. Die sieglosen Domstädter hatten gegen den aktuellen Spitzenreiter nicht den Hauch einer Chance. Für die heimischen Anhänger der Geißböcke, Karl-Heinz Rickmann (Bad Waldliesborn) und Reinhold Schomacher (Wadersloh), war die Partie in Leverkusen ein bekümmertes Ereignis.

München

Mit Blick auf die Papierform des Treffens in der Fröttmaniger Arena zwischen Bayern München und dem SC Freiburg verblüfft das klare Ergebnis von 3:0 für den Rekordmeister nicht. Auffällig war, dass der FCB-Mittelstürmer Harry Kane diesmal erfolglos blieb. Der Münchner Rekordmeister bleibt dem Leverkusener Herausforderer auf den Fersen, obwohl sein Anspruch momentan noch vom aufstrebenden VfB Stuttgart in Grenzen gehalten wird. 

Bochum

Mit dem überraschenden Punktgewinn von Bochum in Leipzig hat kaum einer kühnsten Anhänger des VfL gerechnet. Es war ihr Keeper Manuel Riemann, der durch zwei abgewehrte Strafstöße der Brausemänner den Westfalen zu diesem kleinen Erfolg verhalf. Dennoch befinden sich die Blau-Weißen aus dem Ruhrgebiet mit vier dürftigen Zählern und einer negativen Tordifferenz von 14 Einschlägen weiterhin in massiven Schwierigkeiten.