Schwarzgelb bestimmte das Berliner Stadtbild

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Hans Zaremba über die BVB-Fans beim Pokalfinale

Zigtausende Anhänger des BVB bevölkerten zum Pokalfinale die deutsche Hauptstadt und verwandelten das Endspiel in ein Heimspiel. Unter ihnen waren auch zehn Lippstädter OPTIMISTEN die das 5:2 von Borussia Dortmund über den FC Bayern München im Olympiastadion und den langen schwarzgelben Tag in Berlin miterlebten.

Lippstädter, Effelner und Stirper Freunde des BVB waren Zeugen des Pokalfinales von Berlin:Mit dem Tourchef der Exkursion von der Lippe an die Spree, Matthias Radtke (dritter von links), und dem Chronisten der Lippstädter „Optimisten“, Hans Zaremba (Mitte), fanden sich Etliche der heimischen Anhänger von Borussia Dortmund auf dem Breitscheidplatz an der Berliner Gedächtniskirche zum Gruppenbild ein.

Zeugen

Für den überwiegenden Teil der Lippstädter, die Zeugen des ersten Doublegewinns in der knapp 103jährigen Geschichte ihrer Dortmunder waren, begann der Fußballtag mit seinen vielen Erlebnissen schon am Samstagmorgen um fünf Uhr in der Frühe. Die Fans hatten sich mit ihrem Reiseleiter Matthias Radtke im Vereinslokal „Jathe`s Kegelbahnen“ eingefunden, um in den Bus einzusteigen, der die „Optimisten“ und ihre BVB-Freunde von den „Haarstrang-Heroes“ aus Effeln zum Gipfel der Fußballgiganten aus Dortmund und München bringen sollte.

Heiterkeit bestimmte das Leben auf dem Breitscheidplatz:Auf der Bühne des BVB-Standes die auch in Lippstadt und in der Region bekannte Fanbeauftragte von Borussia Dortmund, Petra Stüker, die schon am Mittwoch vor dem Endspiel aus dem Ruhrpott in die Hauptstadt gekommen war.

Heiterkeit

Aus dem Lippstädter Südwesten steuerte das Gefährt auf die Bundesstraße 55, um nach Wiedenbrück und auf die Autobahn nach Berlin zu gelangen. Schon während der Bustour war viel von der Heiterkeit zu spüren, die während der gesamten 24Stündigen Exkursion die in Schwarzgelb gewandeten BVB-Fans begleiten sollte. Am Berliner Olympiastadion angekommen, strömen die Reisenden aus Lippstadt und Effeln sofort zur Gedächtniskirche, wo der BVB mit seiner Fanbeauftragten aus der Dortmunder Geschäftsstelle, Petra Stüker, sein schwarzgelbes Hauptquartier errichtet hatte. Die Stimmung ist friedlich, auch wenn hier und da Böller knallen und Rauchpulver gezündet wird.

Die unentwegten Kartenverkäufer auf dem Ku`damm im Blick:Von links nach rechts die OPTIMISTEN Ronny Platcek, David Barbion und Heinz Hilgers.

Schwarzmarkt

Am Ku`damm mischen sich mehr und mehr auch Bayern-Fans in die Kulisse. Doch schnell wird klar: Berlin ist an diesem Samstag eine schwarzgelbe Hochburg, wo die Roten des Vizemeisters von der Isar zu einer verschwindenden Minderheit geraten und in immer größer werdenden der Masse der BVB-Hemden kaum noch erkennbar sind. Viele zeigen Tafeln mit Kartenwünschen. Die stolze Summe von 200 Euro muss auf dem Schwarzmarkt schon gezahlt werden, um noch in der ehrwürdigen Arena auf dem olympischen Feld dabei sein zu können. Manche der Freunde von Borussia Dortmund zahlen diesen Preis bereitwillig.

Ausgelassenheit auch auf dem Bahnhof Zoo:Sie zeigten im Verbund eine Gruppe von BVB-Freunden aus Lippstadt, Lüdenscheid und Schwerte.

Ausgelassenheit

Die BVB-Fans werden nicht müde, in meisterlicher Ausgelassenheit ihr neues Lieblingslied zu singen: „Ay, ay, ay, ay, FC Bayern München! Wir singen und tanzen auf jedem Fußballplatz! Ein Schuss, kein Tor – die Bayern! DIE BAYERN!“ Eine Art von Verspottung des vier Mal in Folge geschlagenen Gegners. Dass im Pokalendspiel der fünfte Sieg folgt, bezweifelt von den Sangesbrüdern niemand. Auch ums Olympiastadion geben die Fans der Dortmunder nicht nur farblich den Ton an. Die Waldbühne füllt sich ab 17 Uhr ausschließlich für 18 000 Borussen. Im Stadion dasselbe Bild wie in der Stadt: alles gelb.

Gute Stimmung auf der BVB-Tribüne vor dem Anstoss im Berliner Olympiastadion:Auch die OPTIMISTEN trugen dazu bei, wie es dieses Foto mit dem Lippstädter Schal offenbart.

Siegerehrung

Den Bayern gehört allein ihre Kurve, ansonsten überwiegen die Borussen, die das rasche 1:0 noch ungläubig zurückhaltend bejubeln, beim 2:1 und spätestens beim vorentscheidenden 3:1 noch vor der Pause richtig ausflippen. Der fünfte Streich gegen die Bayern („DIE BAYERN!“). Das 4:1 fällt, und das Lied ist wieder da. Es dröhnt durchs Stadion: „Ein Schuss, kein Tor – die Bayern! Die BAYERN!“ So stimmgewaltig haben die Münchener ihr Team kein einziges Mal angefeuert. Das 5:2 ist der Auftakt zum großen Jubel der Massen. Was folgt sind die Bilder der Siegerehrung und die Ehrenrunde der Mannschaft von Jürgen Klopp, während sich die Münchener Fans schnell in die Berliner Restaurants verziehen.

Ein imponierendes Bild:Ein Blick auf das Spielfeld bei der Siegerehrung des Pokalsiegers Borussia Dortmund.

Rückfahrt

Noch kurz vor Mitternacht treten die Lippstädter und Effelner mit ihrem Omnibus die Rückreise an. Viele der BVB-Freunde schlafen während der Heimfahrt ein und erleben alles noch einmal im Traum: Meisterschale und Pott in BVB-Hand. Kurzum: Ein Tag, den alle Berlin-Fahrer nicht vergessen werden.

Ein freundenstrahlender Vater mit seiner fröhlichen Tochter:Das Urgestein der BVB-Freunde in Lippstadt, Eberhard Beck, und die OPTIMISTIN Marion Beck nach der Siegerehrung und kurz vor der Rückfahrt von Berlin nach Lippstadt.