Ein Beitrag des Newsletters von Borussia Dortmund
Wenn Jürgen Klopp in diesen Tagen von Fans angesprochen wird, hört er meist den gleichen Wunsch: Sach‘ den Jungs, sie sollen kämpfen!“ Doch daran, dass seine Mannschaft im Saisonfinale den nötigen Einsatzwillen vermissen lassen könne, verschwendet der Coach keinen Gedanken: „Mein Vertrauen ist groß. Das, was wir uns an 33 Spieltagen hart erarbeitet haben, wollen wir erfolgreich zu Ende bringen.“
einer Mischung aus Vorfreude und leichter Anspannung blickt Jürgen Klopp auf das Saisonfinale am Samstag (ab 15.15 Uhr live im Netradio) in Mönchengladbach. Für beide Mannschaften geht es um sehr viel. Das wird ein reizvolles Spiel. Ich erwarte Spannung pur.“ Gladbach benötigt einen Punkt, damit im Kampf um den Klassenerhalt auch rechnerisch nichts mehr passieren kann, der BVB wiederum muss gewinnen, um im Fernduell mit dem Hamburger SV Platz fünf aus eigener Kraft halten zu können.
Natürlich ist die BVB-Bank am Samstag mit der Commerzbank-Arena in Frankfurt vernetzt, aber Klopps Augen und Ohren werden nur in Gladbach sein. „An 32 Spieltagen hat die Konkurrenz gegen uns gespielt. Warum sollte es diesmal anders sein?“, fragt er und fügt hinzu: „Nur wenn die Eintracht hoch führen sollte, würde ich es gerne wissen wollen, weil es meine Nerven beruhigen würde.“
Da Kaffeesatzleserei vor einem letzten Spieltag stets Hochkonjunktur hat, wurde der BVB-Coach auch nach der aktuellen Entwicklung in Frankfurt befragt: Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel sitzt gegen Borussias Fernduell-Kontrahenten Hamburger SV zum letzten Mal auf der Bank: „Vielleicht führt das in Frankfurt zu einer gewissen Entspannung, aber ich weiß nicht, wohin diese Entspannung führen wird…“
Und natürlich stand die hypothetische Frage im Raum, ob es ein Vor- oder ein Nachteil sei, dass der Namensvetter vom Niederrhein noch nicht gerettet ist. „Gladbach hat unglaubliche Offensivqualitäten“, so Klopp, „mir ist es lieber, die stehen auch noch unter Druck, statt frisch, fromm, fröhlich, frei aufspielen zu können.“
So werden beide Teams mit ihren Nerven zu kämpfen haben. Beim BVB erhofft man sich, dass Eckpfeiler wie Dede („Wir müssen ruhig an die Sache heran gehen“), Alexander Frei, Patrick Owomoyela oder Sebastian Kehl für Beruhigung sorgen können. „Gerade Sebastian hat sich zu einem überragenden Kapitän entwickelt“, sagt Klopp, „er geht absolut vorneweg. Aber im Spiel hilft idealerweise jeder sich selbst. Alle sollen sich so bewegen, dass der, der den Ball hat, möglichst viele gute Optionen hat.“ Das Spiel ohne Ball soll auch in Gladbach „wieder unser Plus sein“.
Dass der Gegner sehr mannorientiert spielt, wurde den Schwarzgelben in den letzten Trainingseinheiten näher gebracht. „Wir haben die Vorgehensweise des Gegners simuliert und sind entsprechend vorbereitet. Nun liegt es an uns, dies am Samstag umzusetzen“, erklärt der Trainer, der bis dahin auch von der medizinischen Abteilung grünes Licht für drei angeschlagene Akteure erwartet: Alexander Frei (Probleme mit einer Sehne im Sprunggelenk, dadurch bedingt Beschwerden in der Hüftmuskulatur) und Tamas Hajnal (Wade) schleppen noch ihre Blessuren aus dem Wolfsburg-Spiel mit sich herum. Beiden wurde eine Trainingspause verordnet. Auch Uwe Hünemeier, der am Mittwoch einen „Pferdekuss“ im Oberschenkel erlitten hatte, ist leicht angeschlagen: „Heute kann ich wohl nicht trainieren. Aber ich hoffe, dass die Sache bis Freitag ausgestanden ist.“
Boris Rupert