Die Party geht weiter

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Die Eindrücke nach dem Viertelfinale von Hans Zaremba

Nach dem Erfolg von Deutschland gegen Argentinien geht die frohe Fußballparty bei uns im Land allerorten weiter. Auf diesen kurzen Nenner ist die nach wie vor gute WM-Stimmung in Deutschland zu bringen, wozu neben den tollen Erfolgen der Männer von Ballack und Co auch das anhaltend gute Sommerwetter beiträgt. Diese gute Laune ist auch in Lippstadt in der Region – ob bei öffentlichen Veranstaltungen, in den Kneipen oder auf vielen privaten Fußballfeiern – anzutreffen.

Die Serien und ihre Geschichte

Jetzt wird der Ausgang der Weltmeisterschaft von 2006 zu einer absolut europäischen Angelegenheit. Denn in den beiden Spielen im Halbfinale treffen mit Deutschland gegen Italien (am Dienstag, 4. Juli, um 21.00 Uhr in Dortmund) und Frankreich gegen Portugal (am Mittwoch, 5. Juli, um 21.00 Uhr in München) ausnahmslos Teams aus Europa aufeinander. Dies war übrigens vor 40 Jahren in England (mit dem Gastland und späterem Titelgewinner, dem Vizeweltmeister Deutschland, dem Drittplacierten Portugal und die damalige Sowjetunion als Vierte) und im Sommer 1982 in Spanien (mit dem Gewinner Italien, dem unterlegenen Finalisten aus Deutschland, dem Dritten aus Polen und dem Vierten aus Frankreich) genauso. Bemerkenswert ist zudem, dass sich in der Geschichte der seit 1930 ausgetragenen Weltmeisterschaften auf den Turnieren in Europa (bis auf 1958 in Schweden, wo Brasilien im Finale gegen den nordischen Gastgeber mit dem 17jährigen Pele erstmals den Pokal gewann) die Südamerikaner nicht durchsetzen konnten. Wer die Statistik bemüht, muss aber auch wissen, dass bei auf den bisherigen Treffen von Deutschland gegen Italien während der WM-Endrunden die Deutschen noch nie gewinnen konnten.

Die gute Moral der Klinsmänner

Diese erfolglose Serie der deutschen Nationalmannschaft muss spätestens am Dienstagabend in der Heimstätte der Dortmunder Borussen ihr Ende finden, wenn Deutschland das vor zwei Jahren von Jürgen Klinsmann formulierte Ziel, auf dem Turnier 2006 Weltmeister zu werden, erfüllen will. Nach dem Verlauf des derzeitigen Turniers ist dieser angestrebte Erfolg der Klinsmänner nicht mehr ausgeschlossen. Wer nach einem Rückstand in der 80. Minute gegen Argentinien noch den Ausgleich schafft und nach der Verlängerung im Elfmeterschießen die Nerven behält, hat gute Aussichten auch die weiteren Hürden (Halbfinale am Dienstag und Endspiel am Sonntag) zu überwinden. Bereits die Vorrunde und das erste Spiel in der Korunde gegen die Schweden hat die gute Moral der deutschen Nationalelf offenbart. Sie wird sicherlich auch am Dienstagabend im Westfalenrund wieder zu Tage treten, wenn es gilt, nicht nur eine negative deutsche Serie aus der WM-Geschichte zu beenden, sondern auch für eine herbe Niederlage aus der Vorbereitungsrunde am Aschermittwoch 2006 in Florenz gegen Italien (1:4) eine überzeugende Revanche zu nehmen.

Der Abgang einer großen Fußballnation

Mit dem Ausscheiden von Brasilien (dem fünfmaligen Weltmeister, des Titelverteidigers von 2002 und dem haushohen Favoriten der veröffentlichen Meinung für 2006 ) hat sich eine große Fußballnation vom Turnier verabschiedet. Die Folgen für den brasilianischen Fußball lassen sich derzeit noch nicht abschätzen. Deutlich wurde auf jeden Fall in dem Spiel gegen Frankreich, dass alle die zuvor die Mannschaft um Zinedine Zidane wegen ihres vermeintlich hohen Alters abgeschrieben hatten, sich erheblich geirrt haben. Dass England gegen Portugal im Elfmeterschießen ausgeschieden ist, hat den Beobachter nicht überrascht. Eigentlich hätte das Team von iberischen Halbinsel nach den bisherigen Spielen die Auswahl von der britischen Insel schon in der regulären Spielzeit besiegen müssen, zumal die Portugiesen infolge des Platzverweis der englischen Sturmspitze Wayne Rooney ab 62. Minute in Überzahl waren.

Das Spiel ist aus und Deutschland ist im Halbfinale.Nach dem gewonnenen Elfmeterschießen gegen Argentinien war auch in Wadersloh auf dieser privaten Fußballparty der Jubel groß.