Deutschland hat gute Chancen

Die Eindrücke nach dem Achtelfinale von Hans Zaremba

Mit dem aktuellen Weltmeister (Brasilien) und fünf vormaligen Titelträgern (Argentinien, Deutschland, England, Frankreich und Italien) sowie den beiden europäischen Teams aus Portugal und der Ukraine wird am kommenden Wochenende in den deutschen Stadien das Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft ausgetragen. Ein klarer Favorit, wer von diesen WM-Teilnehmern schließlich am 9. Juli das Endspiel erfolgreich beenden wird, ist derzeit noch nicht erkennbar.

Die Stimmung ist überall gut

Die Spiele in der Vorrunde und im Achtelfinale haben jedenfalls gezeigt, dass durchaus mit der deutschen Nationalelf als Titelanwärter zu rechnen ist. Die Bilanz nach vier siegreichen Begegnungen und einem Torverhältnis von 10:2 ist auf jeden Fall eindrucksvoll. Die von Bundestrainer Jürgen Klinsmann vorbereitete Equipe hat schon jetzt die zuvor in ihr gesetzten Erwartungen mehr als übertroffen. Damit haben die 23 Männer im deutschen Aufgebot wesentlich dazu beigetragen, dass die Fußballweltmeisterschaft eine überaus positive Resonanz in fast allen Bevölkerungskreisen gefunden hat. Allerorten ist die Stimmung wirklich gut. So auch bei uns in Lippstadt, wo sich immer mehr Fußballfreunde zusammenfinden, um die Spiele gemeinsam auf den Großleinwänden zu verfolgen. Auch im Vereinslokal der schwarzgelben OPTIMISTEN, „Jathe`s Kegelbahnen“, war ständig viel los, wenn die deutsche Mannschaft auflief und ihre Spiele gegen die Fußballer aus Costa Rica, Polen, Ecuador und Schweden zu bestreiten hatte. So dürfte es auch am Freitagnachmittag sein, wenn es zu einer Neuauflage des Duells gegen Argentinien kommt.

Viele Erwartungen für Freitag

Die Begegnungen der Deutschen gegen die Südamerikaner waren häufig recht emotionsgeladen. Dies war 1986 so, als Deutschland in Mexiko im Endspiel um den Weltpokal den Argentiniern mit 2:3 unterlag, und auch 1990 in Rom, wo die von Franz Beckenbauer betreute Elf mit 1:0 in der Revanche Sieger blieb und nach 1954 in der Schweiz und 1974 im eigenen Land den dritten Weltmeisterschaftstitel für Deutschland erringen konnte. Der Fußballfan darf sich ganz bestimmt am Freitag auf ein gutes und spannendes Match freuen, was hoffentlich auch ohne viele Unsportlichkeiten über die Bühne geht. Dazu gibt es aus der Vergangenheit eine Reihe von Besorgnisse, weil manche der Spiele gegen die Männer aus Südamerika von vielen harten und hässlichen Fouls durchsetzt waren.

Deutschland strebt Rekord an

Sollte Deutschland am Freitagabend Argentinien besiegen, dann wären dies fünf Triumphe in Folge auf einem Weltturnier. Dies gelang der Nationalelf mit dem Adler auf der Brust in der Geschichte der Fußballweltmeisterschaften noch nicht. Die bisherigen Serien von fünf aufeinanderfolgenden Siegen waren jeweils auf zwei Weltturniere verteilt. 1954 (in der Schweiz) und 1958 (in Schweden) mit Sepp Herberger als Übungsleiter und 1990 (in Italien) mit dem Fußballkaiser als Coach beim vorläufig letzten WM-Erfolg und 1994 (in den USA) zum Auftakt in der Ägide von Berti Vogts. Vielleicht schaffen die „Klinsmänner“ eine völlig neue Bestleistung, wenn sie am Freitag, 30. Juni, im Achtelfinale, am Dienstag, 4. Juli, im Viertelfinale und am Sonntag, 9. Juli, im absolut letzten Spiel dieser Weltmeisterschaft erfolgreich bleiben. Dann wären dies sieben Siege in Folge und ein möglicher „Rekord für die Ewigkeit“.