München beherrscht Leverkusen

Veröffentlicht am 

 von 

 in 

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Überlagert war der siebte Spieltag vom unerwarteten Rücktritt des Schalker Trainers Ralf Rangnick. Diese Demission offenbart einmal mehr, welcher enormer Druck in der Bundesliga auf die Übungsleiter lastet. Die Motive, die zur Abdankung des in der Fußballszene als „Professor“ bezeichneten Sportlehrers geführt haben, dürften kein Einzelfall sein. Schon vor Jahren war zu beobachten, wie ausgebrannt Ottmar Hitzfeld nach dem Ende seiner Tätigkeit bei Borussia Dortmund (1997) und zum Schluss seines ersten Engagements bei Bayern München (2004) wirkte. Das Beispiel des unterdessen in der Schweiz als Nationalbetreuer tätigen Meistertrainers des BVB und des FCB enthüllte, was für ein hoher persönlicher Preis für die Erfolge zu tragen war. Lange wurde dieses Problem eher bemäntelt als freimütig erörtert. Vielleicht ändert sich diese Haltung nach dem öffentlichen Schritt des bisherigen Coachs der Knappen.

Sieht wieder Zuversicht bei Borussia Dortmund aufkommen:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die gegenwärtige Verfassung des BVB 09 analysierte.

Schalke

Nur zwei Tage nach dem plötzlichen Rückzug des erkrankten Ralf Rangnick von der Bank der Blauweißen blieb den Männern vom Schalker Markt sowie ihren treuen Fans in der Region und bei den „Füchsen“ in Wadersloh mit dem 4:2 gegen die Freiburger ein weiterer Tiefschlag erspart. Die späten Treffer von Klaas Jan Huntelaar (62. Minute), Lewis Holtby (67.) und Raúl González Blanco (75.) bewahrten den Vorortverein vor seiner dritten Bundesliga-Pleite in Folge. Die nächste Bewährungsprobe für die Westfalen steht nun bei den Hamburgern an, die nach der Ablösung ihres glücklosen Trainers Michael Oenning mit einem unvermuteten Dreier am Neckar aufhorchen ließen. Ob das 2:1 in Stuttgart jedoch schon die Wende für den Dino der deutschen Premier League war, lässt sich in dieser Phase noch nicht einschätzen. Das anstehende sonntägliche Match zwischen dem HSV und dem FCS 04 könnte mehr über die gegenwärtige Verfassung der beiden Traditionsvereine offenlegen.

Dortmund

Der Meister hat sich zurückgemeldet: Nach dem misslungenem Start mit nur sieben Punkten aus sechs Begegnungen schafften die Schützlinge von Jürgen Klopp am siebten Spieltag beim früheren Club des Sportwissenschaftlers in Mainz mit dem Treffer von Lukas Piszczek in der letzten Minute zum 2:1 noch einen Sieg. Die Freude über diesen Erfolg war in der Gemeinde der Schwarzgelben und den Lippstädter „Optimisten“ nach den vergangenen ernüchternden Wochen natürlich groß. Zugleich stärkte dieser Erfolg auch die Zuversicht für die kommenden Monate, wo sich der BVB in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Champions League gleich in drei Wettbewerben zu beweisen hat. Die Dortmunder haben nach ihrem Rheingau-Besuch zehn Punkte auf dem Konto und erwarten jetzt den Aufsteiger aus Augsburg zum Schlagabtausch an der Dortmunder Strobelallee. Die Kicker aus der Fuggerstadt konnten in ihrer kurzen Bundesligazeit erst schlappe vier Zähler einheimsen und kämpfen schon um den Erhalt ihrer Zugehörigkeit im Oberhaus

München

Erneut Sieger und wiederholt keinen Einschlag im eigenen Gehäuse: Die von Jupp Heynckes aufgebotenen Bayern ließen im Heimspiel gegen den ehemaligen Arbeitgeber ihres Fußballlehrers wieder nichts anbrennen. Mit 3:0 beherrschten sie die Leverkusener souverän. Die Farbenstädter waren wieder einmal ohne Michael Ballack angetreten und hinterließen einen überforderten Eindruck. Der Rekordmeister führt verdient mit 18 Punkten bei einem Torverhältnis von 21:1 überlegen die augenblickliche Rangfolge im deutschen Fußball an. Die Kicker von der Säbener Straße können jetzt entspannt nach Hoffenheim reisen, wo sie ihr nächstes Auswärtsspiel bestreiten. Der Höhenflug der von Holger Stanislawski begleiteten Equipe der TSG 1899 wurde in Köln mit 0:2 vorläufig gestoppt. Der Dorfverein liegt nach der Niederlage bei den Domstädtern mit 12 Punkten auf dem vierten Rang.