Niko Kovac gescheitert

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Was sich am vergangenen Sonntag in Wolfsburg mit der Entlassung von Niko Kovac ereignete, war angesichts der Serie von elf nicht gewonnenen Liga-Spielen und den üblichen Abläufen im bezahlten Fußball keine überraschende Entscheidung. Für den einst bei Eintracht Frankfurt mit dem DFB-Pokalsieg in 2018 erfolgreichen Coach und vom FC Bayern München im Herbst 2019 geschassten Sportlehrer ist der jetzt erfolgte Rauswurf am Mittellandkanal ein heftiger Karriereknick als Betreuer in der Bundesliga.

Sieht kaum noch Perspektiven für einen Bundesligaverbleib des Effzeh aus Köln:
Das meint der Chronist der Lippstädter BVB-freunde, Hans Zaremba, in seiner Kolumne zum 26. Spieltag im Oberhaus.

Wolfsburg

Der 1971 in Berlin geborene Kroate und der von der Hauptstadt aus eine beachtliche Laufbahn als Profi mit Stationen bei Hertha BSC, Leverkusen, Hamburger SV und Bayern München startete, hatte die Wölfe vor der Spielzeit 2022/23 als Übungsleiter übernommen. Offenkundig konnte er in der Autostadt die in ihm gesetzten hohen Erwartungen nicht erfüllen. Bereits im letzten Mai wurde die Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe um einen Punkt verpasst. Jetzt, wo der bisherige Verlauf der gegenwärtigen Saison des VfL erneut eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit belegt und ein Abrutschen in die Abstiegszone droht, zogen die Verantwortlichen der Grün-Weißen die Reißleine. Nach den Worten von Felix Magath, der 2009 mit Wolfsburg die Meisterschale holte, bei „Sky 90“ ist die Freistellung des 52jährigen „ein logischer Schluss“. Die Zeit habe gezeigt, „dass es zwischen Mannschaft und Trainer nicht so ganz gepasst hat“. Nun soll es Ralph Hasenhüttl richten, der 2015 Ingolstadt in die Liga sowie Leipzig 2017 in die Champions League führte.

Köln

Während Wolfsburg durchaus berechtigte Chancen auf einen Verbleib im Oberhaus hat, wird es für den Effzeh fortwährend düsterer. Durch die Schlappe von 1:5 in der heimischen Arena gegen Leipzig befindet sich Köln vor der Länderspielpause mit 18 Punkten auf einem Abstiegsrang. Womöglich werden die Geißböcke auch die Relegation nicht mehr erreichen.  

Bochum

Lange sah es in der 61. Auflage der Bundesliga nach einem wiederholten Bochumer Klassenerhalt aus. Doch nach der vierten Niederlage in Folge geht bei den Westfalen wieder das Abstiegsgespenst umher. Den Impresario Thomas Letsch erwarten schwierige Wochen. Ohne einen Dreier am Ostermontag gegen Darmstadt wird es nicht nur für den Verein eng.

Dortmund

Unterhalb der Woche hatte der BVB durch sein 2:0 gegen Eindhoven den Einzug ins Viertelfinale der europäischen Königsklasse geschafft. In der Bundesliga konnte am Sonntag später den vierten Rang mit 3:1 über Frankfurt im ausverkauften einstigen Westfalenstadion – in dem wieder eine stattliche Abordnung der „Optimisten“ aus Lippstadt zugegen war – verteidigen. „Wir haben die letzten vier Spiele alle gewonnen und gehen mit einem sehr viel besseren Gefühl in Pause, als es sich vor zwei Wochen angedeutet hatte“, befand zutreffend Mats Hummels, der Torschütze zum 2:1 gegen die Eintracht, im Gespräch mit den Medien.

Leverkusen

Noch hat Leverkusen acht Spiele bis zum Ligaschluss zu bestreiten. Beim sonntäglichen Auftritt im Breisgau überzeugte der von Xabi Alonso formierte Tabellenführer durch sein 3:2 über weite Strecken. Mit dem komfortablen Vorsprung von zehn Punkten gegenüber Bayern München bleibt die Werksauswahl weiter auf ihrem Kurs zur ersten deutschen Meisterschaft.