Abstruse Ausrede von Thomas Tuchel

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Fraglos war die Klatsche von 1:5 der Münchener Bayern bei der Frankfurter Eintracht der Paukenschlag des 14. Spieltages der aktuellen Bundesligarunde. Dagegen war das 2:3 der Dortmunder Borussia gegen die Rasenballsportler aus Leipzig angesichts der schon längeren schwarz-gelben Sprunghaftigkeit wahrlich keine große Überraschung.

Sieht Spannungen bei der Dortmunder Borussia:
Das meint der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seiner Wochenkolumne nach dem 14. Bundesligaspieltag.

München

Für den Branchenführer war die Niederlage in der Bankenmetropole eine Vorführung, die er nicht oft erlebt. Tatsächlich hat der Rekordmeister erst vier Bundesligapartien in diesem Jahrtausend mit einer Differenz von vier oder mehr Toren verloren. Aber zwei davon am Main. Während im November 2019 nach dem damaligen 1:5 der Münchener ihr Trainer Niko Kovac gehen musste, wird Thomas Tuchel vorerst weiter das Zepter an der Säbener Straße schwingen können. Gleichwohl dürfte der Bayern-Coach nicht nur seine Bosse mit seinen Aussagen im Fernsehen zur Frankfurter Aufstellung („Wir haben eine Viererkette erwartet. Das war auch eine Viererkette. Auf dem Spielberichtsbogen sah es aber aus wie eine Fünferkette.“) verblüfft haben. Der Erklärungsansatz des Sportlehrers vor dem Hintergrund der Blamage seiner Crew war eine recht abstruse Ausrede für die eigenen Beurteilungen.

Dortmund

Ebenso steht in Dortmund der Übungsleiter Edin Terzic wegen seiner Taktik unter Druck. Seit dem Saisonbeginn wollen dazu die Klagen nicht verstummen. Zudem scheint es zwischen Team und Trainer zu knistern. Nach dem Misserfolg der Borussen gegen die Brausemänner kritisierte der BVB-Betreuer bei „Sky Mats Hummels relativ deutlich, der durch seine rote Karte die frühe Unterzahl verursachte. Auf der anderen Seite hat Niclas Füllkrug im November für Furore gesorgt, indem er die Direktiven des Trainers nach der 1:2-Liga-Pleite in Stuttgart bemäkelte. Von einer vorweihnachtlichen Muße ist man am Borsigplatz noch weit entfernt, was auch bei den heimischen „Optimisten“ zu registrieren ist.

Stuttgart

Einmal mehr hat es der VfB Stuttgart beim verdienten 1:1 im Treffen mit Leverkusen gezeigt, dass mit ihm in der 61. Bundes-Auflage zu rechnen ist. Mit 31 Punkten liegen die Bad Cannstatter gerade mal einen Zähler hinter München. Reizvoll ist daher ihr an diesem Sonntag anstehender Auftritt bei den Bayern, wo ihr Betreuer Sebastian Hoeneß schon als Jugendcoach und Trainer der zweiten Mannschaft tätig war. Genauso interessant erscheint am selben Tag die Partie der Werksauswahl mit der Frankfurter Sportgemeinde Eintracht.

Berlin

Nach dem erschreckenden Negativlauf der „Eisernen“ von 16 sieglosen Spielen in Serie orakelten bereits viele Beobachter von einem baldigen Zweitliga-Derby in der Hauptstadt. So auch am letzten Wochenende etliche Fußballfans am Rande des SPD-Bundesparteitages. Doch mit seinem neuen Impresario Nenad Bjelica holte Union Berlin mit dem 3:1 gegen Mönchengladbach einen gerechten Dreier. Ein wichtiger Schub für die Köpenicker Psyche.

Köln

Weniger erfolgreich waren die ebenfalls gefährdeten Kölner im Vergleich mit Mainz, wo sie im Duell der schwächsten Offensiven nicht über ein torloses Remis hinauskamen. Durch das 0:0 gegen den Tabellennachbarn tritt der Effzeh weiter auf der Stelle. Ein abermaliger Verlust des Oberhauses rückt für die Domstädter näher. Ob diese Einbuße ihr hoch angesehener und qualifizierter Sportlehrer Steffen Baumgart noch abwenden kann, muss angesichts der auffallenden Schwäche der Mannschaft der Geißböcke angezweifelt werden.