Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Nach dem Klassiker am 26. Spieltag zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund (4:2) hatten sich sowohl der Titelverteidiger von der Isar als auch der Verfolger aus dem Revier von ihren Auftritten im DFB-Pokal (1:2 der Bayern daheim gegen Freiburg und 0:2 von Dortmund in Leipzig) gewiss mehr versprochen. Daher schauten sie nun auf den Karsamstag, wo München diesmal im Breisgau erneut auf die Schwarzwälder traf und Dortmund die „Eisernen“ aus dem Osten von Berlin zu Gast hatte. Die Resultate im Wettbewerb um die Meisterschale hatten mit den Dreiern der Bayern in Freiburg (1:0) und des BVB gegen Union (2:1) keine Auswirkungen auf die Tabellenspitze. Indessen erlitten die westfälischen Vereine aus Bochum und Gelsenkirchen im Ringen um den Klassenerhalt gegen ihren direkten Konkurrenten vom VfB Stuttgart und bei der TSG 1899 Hoffenheim jeweils gravierende Rückschläge.
München
Nur vier Tage nach dem beschämenden 1:2 im Pokal gegen den SC Freiburg bot sich den Bayern mit ihrem erst Ende März für den erschöpften Julian Nagelsmann auf die Bank geholten Thomas Tuchel die Möglichkeit für eine unmittelbare Revanche gegen die Männer von Christian Streich. Mit seinem 1:0 an der Dreisam verteidigte der Rekordmeister seine Tabellenführung. Doch der Vorsprung auf Dortmund beträgt dennoch weiter nur zwei Zähler.
Dortmund
Es ist zweifellos für den BVB während der letzten vier Wochen vor Ostern viel schief gelaufen: Das Ende im DFB-Pokal und in der Champions League sowie die Schmach bei den Bayern und der Verlust der Tabellenführung. Aber ihre besondere Stärke vor eigener Kulisse im einstigen Westfalenstadion haben sich die Schwarz-Gelben zur Freude der treuen Anhängerschaft aus den vielen Fangemeinschaften – wie bei den „Optimisten“ in Lippstadt – in dieser schwierigen Phase bewahrt. Dazu trug auch ihr knapper Sieg von 2:1 gegen die Köpenicker bei, womit Dortmund den Bayern auf den Fersen bleibt. Wenn die Dortmunder jedoch bis zum Saisonschluss die Münchener noch überrunden wollen, müssen sie beständig ihre Möglichkeiten wahrnehmen und auf Ausrutscher des Branchenführers harren.
Bochum
Einen traurigen Ostersonntag erlebte der VfL Bochum im Ruhrstadion an der Castroper Straße beim 2:3 im unmittelbaren Abstiegsduell mit dem VfB Stuttgart. Gewiss ärgerlich für die Kicker aus dem Revier, die damit nur einen Platz vor dem Relegationsrang liegen. Dagegen gelang den Schwaben mit ihrem inzwischen vierten Trainer in dieser Bundesliga-Runde, Sebastian Hoeneß, ein gelungener Einstand. Für die VfB-Psyche enorm bedeutend.
Schalke
Noch trostloser ist mittlerweile wieder die Situation für den Nachbarn aus Gelsenkirchen. Nach dem 0:2 in Hoffenheim befinden sich die Königsblauen zum Kummer ihrer Sympathisanten aus Lippstadt („Graf Bernhard“) und aus Wadersloh („Füchse“) erneut auf dem letzten Rang. In der Tabelle konnte der Dorfverein aus dem Kraichgau den Knappen auf sieben Punkte davonziehen. Dem Club aus dem Pott muss rasch eine Erfolgsserie gelingen, wenn er nach nur einem Jahr nicht schon wieder in die Tiefen des Unterhauses stranden will.
Köln
Aufatmen können dagegen die Freunde des Effzeh in Bad Waldliesborn (Karl-Heinz Rickmann) und in Wadersloh (Werner Holtkötter und Reinhold Schomacher) nach dem 3:1 der Geißböcke in der Fuggerstadt. Mit ihren derweil 31 Punkten und dem 12 . Rang konnte sich die Equipe von Steffen Baumgart wichtigen Boden gegenüber der Abstiegszone erobern.