Bundesligakommentar

Rekordmeister kaum zu stoppen

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Seine Vormachtstellung im deutschen Fußball stellte nach der Länderspielpause einmal mehr der FC Bayern München mit seinem 5:1 in Leverkusen heraus. Das Resultat wirft die berechtige Frage auf, wer den Rekordmeister auf dem Weg zum zehnten Meistertitel in Folge noch stoppen kann. Das dürfte auch dem BVB 09 nur schwer gelingen, obwohl er am achten Spieltag ebenfalls einen Dreier holen konnte.

Es wird schwer, den Rekordmeister noch zu stoppen: Das meint der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seinen Betrachtungen zum achten Spieltag in der gegenwärtigen Bundesligasaison.

Dortmund

Trotz rund 80 Prozent an Ballbesitz in der ersten Spielhälfte war das Treffen zwischen Dortmund und Mainz für die 63.812 Zuschauer im einstigen Westfalenstadion und ihre Fans bei den Lippstädter „Optimisten“ bis zur Pause eine Enttäuschung. Daran änderte auch das das frühe 1:0 in der dritten Spielminute mit dem Traumtor von Marco Reus nichts. Durch die komplizierte Spielweise der von Marco Rose betreuten Auswahl vor dem Strafraum der Gäste konnte Schwarz-Gelb bis zur Unterbrechung keine weiteren zwingenden Chancen herausspielen. Es bedurfte des nach seiner Verletzung wieder genesenen Erling Haaland, der mit zwei Buden für die Borussia den Unterschied ausmachte und sie zum Sieg verhalf. Aber ohne Gegentor konnte Dortmund auch dieses Match nicht beenden. Die Differenz von 22:14 nach acht Spieltagen ist kein gutes Zeugnis für die Abwehr des Clubs aus dem Pott.

Bochum

Für den Erfolg des VfL im Treffen der aktuellen Rückkehrer in die Bundesliga, Fürth und Bochum, musste ein Routinier ran. Der 35-jährige Spielführer Antony Losilla bescherte dem Verein aus dem Revier im legendären Ronhof einen richtungsweisenden Trumpf von 1:0 im Abstiegskampf. Während die Westfalen wieder eine Perspektive sehen, befinden sich die Franken bereits auf dem direkten Weg ins Unterhaus. Dies konnte auch der Greuther Sportdirektor Rachid Azzouzi – trotz seiner vielen Worten – am vergangenen Sonntag im „Doppelpass“ von Sport 1 nicht widerlegen. Das Beispiel der Fürther legt einmal mehr den gravierenden Gegensatz zwischen erster und zweiter Liga offen. Eine Erfahrung, die auch der zweimalige Auf- und Absteiger aus dem nahen Paderborn zuletzt im Vorjahr verspürte.

Köln

Durch die deftige Klatsche von 0:5 bei der TSG 1899 Hoffenheim landete der Effzeh aus Köln nach seinem verheißungsvollen Beginn in die 58. Auflage der Bundesliga recht unsanft auf den Boden der Tatsachen. Unabhängig von diesem Rückschlag für die Geißböcke hält ihr im Sommer aus Paderborn nach Köln gewechselter Übungsleiter Steffen Baumgart an seiner Fußballphilosophie fest. Im jüngsten „Aktuellen Sportstudio“ im ZDF unterstrich der Mann mit der Schiebermütze: „Ich möchte Fußballspiele sehen, die ich mir auch gerne im Fernsehen angucke“. Diese Vorstellung von Offensive ist so eindeutig wie der gesamte Führungsstil des in Rostock geborenen vormaligen Stürmers. So wurden in dieser Saison die Heimspiele des dreimaligen Meisters (1962, 1964 und 1978) wiederholt zu Happenings.

Bielefeld

Die Beobachter der Begegnung zwischen dem FC Augsburg und Arminia Bielefeld gingen lange von einem Heimsieg der Fuggerstädter aus. Erst in der 77. Minute konnten die Männer aus der Leinweberstadt den Rückstand aus der ersten Halbzeit ausgleichen. Das Team vom Teutoburger Wald bleibt damit weiter sieglos und befindet sich mit popligen fünf Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Es wird für die Ostwestfalen ein schwerer Kampf, sich im zweiten Jahr nach dem lange ersehnten Comeback im Oberhaus halten zu können. Auch für die bayrischen Schwaben blieb der erhoffte Befreiungsschlag aus. Mit sechs Zählern auf dem Relegationsrang stellt sich auch ihre momentane Situation nicht wesentlich besser da.