SV Lippstadt 08 weiter im Aufwind
Hans Zaremba über den örtlichen Regionalligisten
Zweifellos standen am vergangenen Wochenende für etliche Fußballfans die verschiedenen Länderspiele – Uefa Nations League und die Qualifikation für das Weltturnier 2022 – im Zentrum des Interesses. Das hielt aber an der Lippe rund 800 Anhänger des Kickersports nicht davon ab, das Match der Regionalliga zwischen dem SV Lippstadt 08 gegen den Wuppertaler SV mit seinem erstaunlichen 2:2 zu verfolgen.
Bemerkenswert
Diese bemerkenswerte Begegnung ist ein Anlass, um nach nunmehr elf Spieltagen in der Regionalliga West eine Standortbetrachtung des Vorzeigevereins der heimischen Fußballszene vorzunehmen. Zunächst zum beachtlichen Vergleich der Lippstädter mit den Gästen aus dem Bergischen Land: Wenige Minuten vor dem Pausentee gingen noch die meisten der Beobachterinnen und Beobachter von einem torlosen Zwischenstand aus, obwohl die Wuppertaler durchaus schon ihre Chancen zum Erfolg hatten. Doch in der 44. Minute bezwang Roman Prokoph den Spielführer im Gehäuse der Lippstädter, Keeper Christopher Balkenhoff. Nur neun Minuten nach dem Wiederanpfiff war es Durim Berischa, der mit dem 2:0 die Führung des einstigen Bundesligisten (1972-1975) ausbaute. Nicht von ungefähr wähnten sich daraufhin die Rot-Blauen mit ihrem Sportvorstand Peter Neururer, vielen Fußballfans noch als „Feuerwehrmann“ auf mehreren Trainerbänken während legendärer Abstiegskämpfe in der ersten und zweiten Bundesliga bekannt, auf der Siegerstraße. Infolge des gelungenen dreifachen Wechsels des SV 08 mit Luca David Kerkemeyer, Dardan Karimani und Valentin Henneke für Yasin Altun, Henri Carlo Matter und Sebastian Woitzyk konnte die von Felix Bechtold betreute Lippstädter Mannschaft durch die späten Tore von Marvin Mika (87.) und Fabian Lübbers (90.) noch eine drohende Niederlage vermeiden. Am Ende stand ein 2:2 des Zehnten gegen den Zweiten der vierten Liga, was folglich einen großen Jubel auf den Rängen in der Arena an der Wiedenbrücker Straße auslöste. Nach dem spannenden Kampf unter Flutlicht sprach der Coach des Gastgebers von einem tollen Spektakel. Eine wahrlich zutreffende Bewertung.
Repräsentanten
Das Remis ist ein gewichtiges Ergebnis für den SV Lippstadt 08 und beinhaltet für ihn ebenso eine beachtliche Lage nach einem knappen Drittel der von den Lippstädtern am Freitag, 13. August, im Vergleich mit dem benachbarten SC Wiedenbrück (1:0) gestarteten Saison. Inzwischen befinden sich die Schwarz-Roten nach ihrem in 2018 geglückten zweiten Aufstieg in die Regionalliga im vierten Jahr in dieser attraktiven Spielklasse, in der sie sich mit Rot-Weiß Essen, Wuppertaler SV, Rotweiß Oberhausen, Preußen Münster, Fortuna Köln, Alemania Aachen und KFC Uerdingen 05 immerhin mit sieben früheren Bundesligisten zu messen haben. Allesamt Konkurrenten, die aufgrund ihrer langen Tradition über große Gruppen von Sympathisanten verfügen und vielfach auf finanzkräftige Sponsoren zurückgreifen können. Dass dem erst 1997 aus der zuvor lange von Kommunalpolitikern und Sportfunktionären an der Lippe geforderten Fusion von Borussia und Teutonia entstandenen SV Lippstadt 08 das Mithalten in dieser Fußballklasse – trotz der Widrigkeiten durch die Corona-Pandemie – bislang relativ gut gelungen ist, hat er in den letzten Monaten wiederholt unterstrichen. Es besteht für die Männer vom Lipperbruchbaum durchaus die berechtigte Aussicht auf ein fünftes Jahr als Regionalligist. Neben dem jetzt in der dritten Spielzeit für die Lippstädter tätigen Trainer Felix Bechtold sind Sportdirektor Dirk Brökelmann und Präsident Thilo Altmann die tragenden Säulen für die gegenwärtige Erfolgsspur des SV 08. Hervorzuheben ist zugleich die unterstützende Rolle der unermüdlichen Leiterin der vorbildhaft geführten Jugendabteilung, Brigitte Rühlemann. Vier Personen, die stellvertretend für viele ihrer Helferinnen und Helfer das Gesicht des Spielvereins Lippstadt 08 repräsentieren.
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