Start von Eurosport in Lippstadt
Besser hätte der Gastgeber des ersten Nachmittags mit Eurosport in Lippstadt, Karl-Heinz Tiemann, nicht gelaunt sein können. Vor dem Start des Senders mit seinen Aufzeichnungen aus dem Wohnzimmer des bekennenden HSV-Anhängers in der Ulenbergstraße hatte der zuletzt so arg von seinem Sponsor Karl-Michael Kühne getadelte Club („Luschen“) mit einem überraschenden Sieg (3:1) in Köln aufgewartet.
Atmosphäre
So war natürlich eine gute Atmosphäre gegeben, als der Redakteur Lukas Gefröret (Berlin) mit dem Kameramann Daniel Gabele (Paderborn) in Lippstadt neben dem Sympathisanten der Rothosen auch die Gefolgsmänner des BVB und Mitglieder der Lippstädter „Optimisten“, Dietmar Gröning-Niehaus und Hans Zaremba, beim vereinten Schauen der Fußball-Konferenz des Bezahlsenders Sky beobachteten. Dabei ging es den Fernsehleuten vorrangig darum, die Emotionen der Fußballfreunde vor dem Bildschirm einzufangen. Doch auf die echten Gemütsbewegungen des Pfarrers (Dietmar Gröning-Niehaus) und Kommunalpolitikers (Hans Zaremba) mussten der Redakteur und der Kameramann noch etwas warten, da die Borussen aus dem Revier gegen die Hertha aus der Hauptstadt erst beim Spätspiel am zweiten Liga-Samstag in der noch jungen Saison zu betrachten waren. Da hatten die von Eurosport an die Lippe beorderten Männer die Möglichkeit, den Jubel der Fans der Borussia über die zwei Tore, den Sieg und vor allem die Verteidigung der Tabellenführung der Schwarzgelben auf die Filmrolle zu bekommen. Zur Genugtuung des Theologen der evangelischen Kirche und des Sozialpolitikers der Rathaus-SPD als treue Begleiter des Bundesligisten aus dem Ruhrgebiet blühten in diesem Match nach dem verkündeten Abgang von Ousmane Dembelé zum FC Barcelona die Dortmunder Mittelfeldakteure Mario Götze und Nuri Sahin im ehemaligen Westfalenstadion richtig auf.
Topspiel
Vor dem „Topspiel des Tages“ tauschten sich die drei Sozialdemokraten, die neben der Leidenschaft für die älteste deutsche Partei auch schon viele Jahre die Begeisterung für den Fußball teilen, ausgiebig über die plötzliche Formsteigerung der von Markus Gisdol aufgebotenen HSV-Kicker nach ihrer Pleite im DFB-Pokal in Osnabrück (1:3) aus. Es war natürlich Karl-Heinz Tiemann, der viele lobende Worte („Wir, die Fans der Hamburger, sind überglücklich, in Köln drei Punkte geholt zu haben“) für den von ihm verehrten Club fand. Ebenso sich auch einen Wink an die voreiligen Kritiker des Dinos („Bisher war dem HSV nahezu die komplette Häme der Bundesliga vorbehalten, was sich nun wohl ändern dürfte“) nicht verkneifen konnte. Spott war aber beiläufig in eine ganz andere Richtung angesagt, da am Freitagabend zuvor viele Bildschirme bei der vorgesehenen Live-Übertragung aus Köln von Eurosport (-Player) schwarz blieben. „Kein Bild, kein Ton. Ich komme schon“, lautete es mal in der Werbung. Aber das Publikum wartete vergebens. Der Sender versprach umgehend eine Besserung und entschädigte seine Kunden für die entgangenen TV-Bilder mit dem Erlass eines Drittels des Saisonpreises von 29.99 Euro.
Videobeweis
Bei der Konferenzübertragung mit den Begegnungen in Bremen (0:2 gegen München), Leverkusen (2:2 im Treffen mit Hoffenheim), Frankfurt (mit 1:0 für Wolfsburg), Augsburg (wo Gladbach zu einem 2:2 kam) und Stuttgart (1:0 über Mainz) war der zum Ligastart eingeführte Videobeweis ein besonderer Diskussionspunkt der Fachsimpelei auf dem Sofa. Das Fazit der drei Lippstädter Bundesligafreunde lässt sich in zwei Sätzen erfassen: „Ein durchschnittlicher Referee bleibt auch unter Zuhilfenahme technischer Hilfsmittel ein alltäglicher Schiedsrichter. Ein gewöhnlicher Juror ist trotz neuartiger Apparate noch lange kein guter Videoschiedsrichter.“ Alles in allem war der Nachmittag mit den Fußballplaudereien in der Lippstädter Ulenbergstraße ein interessanter Start sowohl für Dietmar Gröning-Niehaus, Karl-Heinz Tiemann und Hans Zaremba aus Lippstadt als auch Lukas Gefröret und Daniel Gabele von der Berliner Produktionsfirma Anda-Medien.
Hans Zaremba