Schwache Bayern, sieglose Borussen

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Dass auch der FC Bayern München verwundbar ist, wurde am siebten Spieltag beim 2:2 bei Eintracht Frankfurt erneut sichtbar. Doch der Konkurrent aus Dortmund kann diesen Umstand nicht für sich nutzen, da auch die Borussia in der noch jungen Bundesligarunde vereinzelt Punkte liegen gelassen und nach dem enttäuschenden 1:1 gegen die Hertha aus Berlin bereits einen Rückstand von vier Zählern zum Meister hat.

Sieht Schwächen bei den Bayern, aber auch beim BVB 09: Darauf hebt der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, in seinem Bundesligakommentar ab.

Dortmund

Dabei hätte für den BVB alles gut laufen können. Über 90 Minuten spielte er auf Sieg, hatte mehr Ballbesitz und die besseren Torchancen. Aber er vergab durch Pierre-Emerick Aubameyang einen Elfer. Dennoch war es der Gabuner, über den sich am Ende die nach Dortmund gereisten Lippstädter „Optimisten“ freuen konnten. Mit seiner Bude zum 1:1 bewahrte der Goalgetter zehn Minuten vor dem Abpfiff sein Team im 41. Heimspiel des Trainers Thomas Tuchel vor einer Pleite und wurde somit vom Chancentod zum Serienretter.

München

Nach den vorangegangenen Enttäuschungen gegen den 1. FC Köln (1:1) und Atlético Madrid (0:1) hält die Schwächephase des Titelverteidigers auch nach der Länderspielpause an. Obwohl die Schützlinge von Carlo Ancelotti nach der roten Karte für den Frankfurter Szabolcs Huszti ab der 65. Minute in Überzahl waren, konnten sie ihr drei Minuten zuvor erzieltes 2:1 nicht über die Zeit bringen. Es war eines der schwächsten Saisonspiele der Bayern und gegen die überraschend starken Riederwälder musste sich der Branchenführer mit einer Punkteteilung zufrieden geben. Damit blieben die Münchner zum dritten Mal in einem Pflichtspiel sieglos, was beim erfolgsverwöhnten Favoriten an der Säbener Straße rasch eine Krisenstimmung auslöste. Der aus Lippstadt stammende Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge kritisierte seine Mannschaft in einer Form („So, wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, war das nicht Bayern München“), die man schon lange nicht mehr von ihm gewohnt war. Ausgerechnet jetzt steht dem Ensemble von der Isar gegen seinen Angstgegner aus Mönchengladbach die nächste Bewährungsprobe in der Bundesliga bevor.

Gladbach

Aber auch Gladbach konnte am vergangenen Wochenende seine Chancen gegen einen seit der 25. Minute dezimierten HSV nicht zum Vorteil bringen. Die von den Mönchen vergeigten zwei Foulelfer vermasselten einer überlegenden Equipe vom Niederrhein den Heimsieg. Nun befinden sich die späten Erben der einstigen Fohlen-Elf zum Verdruss ihrer Fans im Stadtrat und in der Marktdeele etwas abgeschlagen mit nur elf Punkten auf dem neunten Platz. Dafür konnte das Lippstädter Mitglied des HSV, die Ratsfrau Christine Goussis, einen kleinen Schritt ihres Clubs wahrnehmen, der sich immerhin auswärts einen Punkt erkämpfen konnte.

Schalke

Am letzten Spieltag vor der Länderspielpause schien bei den Gelsenkirchenern mit ihrem 4:0 im Match mit Borussia Mönchengladbach endlich der Knoten geplatzt zu sein. Einige übermütige Anhänger der Königsblauen träumten schon wieder von Champions-League-Treffen auf dem Berger Feld von Erle. Doch in Augsburg wurden die Freunde der Knappen in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ wieder von der Realität eingeholt. Die heutige Crew des ehemaligen Augsburger Betreuers Markus Weinzierl bot an der einstigen Wirkungsstätte ihres Coachs keinen guten Fußball. Oberndrein hatte der Vorortverein auch noch eine böse und langwierige Verletzung seines Sturmtalentes Breel Embolo zu beklagen.

Wolfsburg

Durch das sechste sieglose Spiel (0:1 gegen den Liga-Emporkömmling aus Leipzig) rutschten die Wölfe auf den fünftletzten Tabellenrang. Die Konsequenz war das Ende für Trainer Dieter Hecking, der einst als Jugendkicker bei Borussia Lippstadt von der Partie war.