Werkself demütigt Mönche

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Nun ist es dem Favoriten aus München doch noch geglückt, sich frühzeitig die Herbstmeisterschaft 2015 zu sichern. Mit dem 2:0 über den FC Ingolstadt geht der FC Bayern München jetzt mit einem Vorsprung von fünf Punkten auf die Borussia aus Dortmund in den letzten Durchgang der Hinrunde. Die große Überraschung des 16. Spieltages war jedoch die deutliche Schlappe von Borussia Mönchengladbach bei der Werkself in Leverkusen, wo die Crew von Andre Schubert mit 0:5 regelrecht unterging.

Bezweifelt, ob Leverkusen nach seinem Kantersieg über Gladbach bereits auf dem Weg der Konsolidierung ist:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Bundesligakommentar die Lage der Werksauswahl vom Rhein analysiert.

Mönchengladbach

Während der Ausgang des Rheinderbys für Gladbach eine wahre Demütigung war, schaffte Leverkusen endlich seinen lange anvisierten Befreiungsschlag. Die Mönche, die eine Woche zuvor noch dem Titelverteidiger aus München die erste Niederlage in der aktuellen Bundesligaspielzeit verpassen konnten, mussten mit der heftigen Klatsche beim Nachbarn ihre erste Pleite in der Ära des bisher so erfolgreichen Nachfolgers von Lucien Favre einstecken. Ob auf der anderen Seite der von Roger Schmidt trainierten Equipe des Chemiegiganten bereits dauerhaft der Anschluss an die lukrativen internationalen Plätze geglückt ist, muss bei ihrer Berg- und Talfahrt in der bisherigen Ligarunde bezweifelt werden.

München

Ganz so einfach wie der Dreier von München auf dem ersten Blick wirkt, war der Sieg des von Pep Guardiola aufgebotenen Teams im Treffen mit den von Ralph Hasenhüttl formierten Schanzern jedoch nicht. Gegen den aggressiv pressenden Aufsteiger tat sich der Meister besonders in der ersten Spielhälfte schwer. Doch – wie so oft – war es am Ende die Routine der Bayern, die mit ihren Toren in der 65. und 75. Minute den prophezeiten Erfolg einfuhren.

Berlin

Richtig auf dem Zettel hatte vor dem Start der 53. Auflage der Bundesliga die Hauptstädter kaum jemand. Für manche der (vermeintlichen) Fachleute galten sie eher als ein Aspirant für den Abstiegskampf. Aber mit dem effektiv und abgeklärt herausgespielten 4:0 in Darmstadt entwickelt sich Hertha BSC immer mehr zum Anwärter für die europäischen Wettbewerbe in 2016/17. Allemal ein Verdienst ihres Coachs Pal Dardai, der sich nach der Aufgabe seiner Nebentätigkeit als Nationaltrainer seines Heimatlandes Ungarn ganz auf sein Engagement in Berlin konzentrieren und damit seine Vereinsmannschaft zum Durchbruch verhelfen konnte.

Dortmund

Obwohl es ein Spiel auf ein Tor war und Dortmund extrem viele Chancen hatte, mussten sich seine Anhänger und mit ihnen auch jene „Optimisten“, die mit ihrem Vorsitzenden Bernhard Scholl und dem Urgestein der schwarzgelben Fans aus Lippstadt, Eberhard Beck, ins einstige Westfalenstadion gekommen waren, lange in Geduld üben. Erst die zweite Hälfte brachte den Borussen das nötige Glück, um das Match mit 4:1 zu entscheiden. Nach einem frühen Rückstand und einem kurz vor der Pause verschossenen Elfer mussten sie sich zur Halbzeit mit einem mageren 1:1 begnügen. Dabei hatten sie eine Fülle von Möglichkeiten, die sie gegen die harmlosen Frankfurter nicht verwerten konnten. Doch am Ende war es ein souveräner Sieg für den BVB, der dadurch seinen zweiten Tabellenplatz festigen konnte.

Gelsenkirchen

Dagegen hatte der Erzrivale aus Gelsenkirchen mit 1:2 in Augsburg zum Leidwesen seiner Gemeinde in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ eine ärgerliche Schlappe zu ertragen, wodurch die Knappen augenblicklich bereits 14 Zähler hinter Dortmund liegen und schon etwas abgeschlagen den achten Rang belegen. Von dieser enttäuschenden Lage kann auch die Bemerkung des Übungsleiters Andre Breitenreiter („Nach dem Rückstand haben wir ordentlich gespielt, waren klar dominant und haben Moral gezeigt“) nicht ablenken und die stets aufgeregten Temperamente am Schalker Markt wohl nicht besänftigen.