Von Boris Rupert (Dortmund) und mit Fotos von Hans Zaremba (Lippstadt)
Die Paarung Borussia Dortmund gegen Wolfsberger AC geht schon vor ihrem Anpfiff in die Geschichte des europäischen Fußballs ein: Nie zuvor lockte eine Qualifikationspartie zur UEFA Europa League mehr Zuschauer an. Am Mittwochnachmittag waren bis auf 1.000 Rückläufer aus Österreich und einige hundert Restkarten alle 65.766 Sitzplätze im Signal Iduna Park verkauft.
Roman Weidenfeller gesetzt
Ob und in welcher Form es personelle Veränderungen geben könnte, ließ Tuchel offen – mit einer Ausnahme. Roman Weidenfeller steht im Tor. Das hatte der Coach bereits vor einer Woche angekündigt. Interessant ist das, was er für die Zukunft andeutet, angesichts von bis zu 30 Pflichtspielen allein bis Weihnachten. „30 Spiele, das war als Mainz-Trainer fast die gesamte Saison. Wir werden eine gute Lösung für beide finden.“ Und auch auf den Positionen im Feld ist „alles denkbar“. Klarer könne er diese Frage aber erst „in acht oder zehn Wochen beantworten“.
Adrian Ramos im Kadar
Für die Partie gegen den Wolfsberger AC stehen neben Nuri Sahin auch Neven Subotic und Erik Durm weiterhin nicht zur Verfügung, Oliver Kirch hat sich einen Faserriss zugezogen, fällt drei Wochen lang aus. Adrian Ramos hat sich dagegen nicht nur wegen seines Treffers in seinem Comeback-Spiel gegen Betis Sevilla (2:0) ins Rampenlicht gespielt. „Er ist“, so Tuchel, „ein Kandidat für den Kader.“
Den elf Auserwählten wird er mit auf den Weg geben, „vielseitig anzugreifen, unberechenbar zu sein, von der ersten Sekunde an aufs Tempo zu drücken“. Tuchel: „Wir wollen unsere Fans begeistern und ihnen das Gefühl geben, dass eine Mannschaft auf dem Platz steht, die Lust darauf hat, weitere Schritte in diesem Wettbewerb zu machen.“
„Anspannung, die man nicht simulieren kann“
„Wir möchten das umsetzen, was wir seit einem Monat mit dem Trainer erarbeitet haben, und wir wollen den Zuschauern etwas bieten“, kündigt Abwehrrecke Sokratis an: „Wir wollen unbedingt in Europa dabei sein. Das ist ein wichtiges Spiel für uns und für den gesamten Verein.“ Und weiter: „Wir müssen es einfach gut machen.“
Mittlerweile befinden sich Mannschaft und Trainer in der sechsten Woche der Vorbereitung, und mittlerweile gewinnen sie der engen Termingestaltung und den der Saison vorgelagerten Qualifikationsspielen mehrere positive Aspekte ab. „Wir haben eine Anspannung, die man nicht simulieren kann“, sagt Thomas Tuchel vor Pflichtspiel Nummer zwei und sieht mit Blick auf Pflichtspiel Nummer drei am Sonntag in Chemnitz sogar einen „Vorteil für die erste Pokalrunde“.