Schwierig für Paderborn

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Wer nach der 52. Auflage der Fußballbundesliga den bitteren Weg ins Unterhaus gehen muss, entscheidet sich nun am letzten Spieltag. Der Hamburger SV kann nach seinem traurigen Auftritt gegen den VfB Stuttgart nur noch hoffen, ebenso könnte für die Kicker aus dem benachbarten Paderborn die Zeit im Oberhaus abgelaufen sein. Dagegen holten die Mannschaften aus Freiburg und Hannover überraschende Dreier.

Sieht Hamburg und Paderborn am Scheideweg:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Bundesligakommentar die Lage im Abstiegskampf betrachtet.

Hamburg

Absolute Versager des vorletzten Spieltages waren die Hamburger. Die von Bruno Labbadia aufgebotene Equipe hat im Abstiegskampf gegen den direkten Konkurrenten aus Stuttgart ihren „Matchball“ verspielt und völlig zu Recht mit 1:2 verloren. Jetzt haben es die Hanseaten auch nicht mehr selbst in der Hand, die Liga zu halten. Womöglich sind die Rothosen nach Abschluss der Bundesligaspielzeit 2014/15 die großen Verlierer der Saison.

Paderborn

Trotz einer schaurigen Leistung haben sich die Königsblauen aus Gelsenkirchen mit einem 1:0-Zittersieg gegen die Schwarzblauen aus Paderborn die Teilnahme an der Europa League 2015/16 gesichert. Es waren gespenstische Szenen, die sich auf den Rängen in der Arena auf dem Berger Feld abspielten. Viele Fans der Schalker in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ hatten vom zweiteuersten Kadar der Bundesliga nachdrücklich mehr erwartet. In den Fokus der heftigen Rügen der treuen Anhänger der Knappen ist dabei der umstrittene Unternehmer und Aufsichtsratsvorsitzende des FCS 04, Clemens Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück, geraten. Das Team aus dem Hochstift rutschte durch die Schlappe bei den Schalkern auf den letzten Tabellenplatz ab und wird aufgrund seines ungünstigen Torverhältnisses die Liga nur noch über die Relegation halten können. Schade. Bei den Knappen war für die Männer aus der Domstadt durchaus mehr drin. Aber die mangelnde Routine war mal wieder das Problem des sympathischen Aufsteigers aus dem Mai 2014.

Dortmund

Die Wolfsburger Fans hatten keine Lust, in der Gegenwart zu verharren, auch wenn diese aus ihrem Blick sehr schön war: 2:1 hat die vom einstigen Lippstädter Jugendfußballer Dieter Hecking betreute Werkself das letzte Heimspiel der Saison gegen Dortmund gewonnen, damit einen großen Schritt in Richtung Vizemeisterschaft getan und eine erstaunliche Serie vollendet: In dieser Spielzeit blieben die Wölfe im eigenen Stadion ungeschlagen. Darin bereits ein Signal für das anstehende Finale um den DFB-Pokal – in dem sich am Samstag, 30. Mai, die Vereine vom Mittellandkanal und aus dem Revier erneut begegnen – zu sehen, wollen natürlich die Schwarzgelben sowie ihre Gefolgschaft in Deutschland und bei den Lippstädter „Optimisten“ nicht glauben. Sicherlich hätte der scheidende BVB-Coach Jürgen Klopp in der Autostadt gerne gewonnen, doch mit Blick auf das Endspiel in Berlin nahm er eine wichtige Erkenntnis mit: Der von ihm eingewechselte Marco Reus dürfte bis zum Pokalmatch wieder im Vollbesitz seiner Möglichkeiten sein.

München

Die 25. Meisterschaft haben sie schon seit Wochen im Sack. Aber mehr können die Bayern zum Ende der Saison nicht vorweisen. Das Ziel des erfolgsverwöhnten FCB im zweiten Jahr mit Pep Guardiola war eindeutig das Tripel (Champions League, nationale Meisterschaft und den DFB-Pokal). Mit dem 1:2 in Freiburg verliert der Titelverteidiger zudem drei Liga-Spiele hintereinander. Das gab es zuletzt im Frühjahr 1998 unter Giovanni Trapattoni. Was folgte, war die legendäre Wutrede („Flasche leer!“) des Italieners und sein Abschied von der Säbener Straße. Wie lange sein heutiger Nachfolger noch in München verharren wird, ist gegenwärtig eine der viel diskutierten Fragen in der Fußballszene. Nach dem Triple-Triumph seines Vorgängers Jupp Heynckes in 2013 ist die Titel-Ausbeute des Katalanen mit dem Double (Schale und Pokal) in 2014 und dem Gewinn der Meisterschaft in 2015 bescheiden.