Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Darauf haben die Anhänger des BVB 09 in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ einige Wochen warten müssen: Einen klaren und ungefährdeten Sieg in der Bundesliga. Das überzeugende 5:1 von Borussia Dortmund beim SV Werder in Bremen hat die Fans des achtfachen Meisters nach den vielen Enttäuschungen der letzten Monate versöhnt und ihren Spaß am schwarzgelben Fußball wieder entflammt.
Bremen
Während die Dortmunder mit dem Dreier an der Weser ihre Chancen erheblich verbessert haben, auch in 2014/15 in der Champions League zu spielen, wird die Situation der Bremer immer bedrohlicher. Mit seinem Punktekonto von 20 Zählern stehen die Grünweißen so schlecht da, wie seit 39 Jahren nicht mehr. Es wird für die vom früheren DFB-Sportdirektor Robin Dutt betreute Equipe ein harter Weg, um nicht noch tiefer in den Abstiegsstrudel zu geraten, wo sich mit Hamburg und Braunschweig bereits zwei andere Clubs aus dem Norden schon länger befinden.
Hamburg
Die Bosse beim renommierten Hamburger SV wirken zunehmend hilflos. Auch das dritte Spiel in der Rückrunde endete wie die beiden vorhergehenden Partien mit einem 0:3. Eine regelrechte Schreckensbilanz. 48.593 Zuschauer sahen in Hamburg eine Crew, die in dieser Verfassung nichts mehr im Fußballoberhaus verloren hat. Der Fall des Liga-Dinos in die zweite Liga ist mehr oder weniger schon programmiert, weil in der Mannschaft keine schlagkräftige Qualität mehr zu erkennen ist.
Mönchengladbach
Für einige Zeit hatten die Schwärmer von Borussia Mönchengladbach von einer Wiederkehr früherer Europapokalzeiten geträumt, wo für sie noch so brillante Könner wie Jupp Heynckes und Günter Netzer auf dem Rasen standen. Doch unterdessen sind über 40 Jahre vergangen und wirkliche Nachfolger der einstigen Spitzenkicker sind nicht in Sicht. Vielmehr erleben die Gladbacher momentan einen gewaltigen Absturz. Das 0:1 gegen Leverkusen war ihr fünftes siegloses Spiel in Folge. Der Coach Lucien Favre muss schon beträchtliche Maßnahmen ergreifen, wenn seine Elf nicht ins Niemandsland der Tabelle abrutschen soll.
Schalke
Anerkennung gebührt den Knappen, die mit dem 2:0 über Hannover ihre Ambitionen auf die Teilnahme am Champions-League-Wettbewerb 2014/15 unterstrichen haben. Über den dritten aufeinanderfolgenden Rückrundensieg und die Sicherung des vierten Tabellenplatzes waren am Sonntagabend die blauweißen Freunde landesweit und bei den Wadersloher „Füchsen“ mehr als zufrieden. Mit einer solchen Ausbeute hatten wenige Tage vor Weihnachten nicht viele Beobachter gerechnet, als die Hinrunde beendet war und die von den Querelen um ihren Trainer Jens Keller belasteten Schalker lediglich auf dem siebten Rang lagen.
München
Das 2:0 von München in Nürnberg war kein glanzvoller Sieg, aber ein erwarteter Erfolg. Alles andere wäre eine faustdicke Überraschung gewesen. Mit den drei Punkten an der Pegnitz setzt der Rekordmeister von der Isar seinen imponierenden Lauf in der Bundesliga fort, indessen der neunfache Titelträger auf den Relegationsrang zurückgefallen ist. Die Franken werden zweifellos große Mühe haben, sich aus dem Tabellenkeller zu befreien. Doch ein wichtiger Aspekt hat das Spiel der Bayern in der Noris offenbart: Noch nie in dieser Saison waren die Münchener derart in Bedrängnis wie in der ersten Viertelstunde bei ihrem Nürnberger Gastspiel. Aber bekanntlich dauert ein Match neunzig Minuten, dafür reichte das in ersten fünfzehn Minuten entfachte Offensivfeuerwerk der Cluberer jedoch nicht aus.