70.000 Dortmunder Borussen gegen elf Münchner Bayern

Veröffentlicht am 

 von 

 in 

Von Boris Rupert (Text) mit Bildern aus dem Fundus von Hans Zaremba

Die Situation ist ähnlich wie vor gut einem halben Jahr, als der BVB vor dem Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid einen „Schlag“ zu verkraften hatte. Doch mit einer flammenden Rede an Mannschaft und Publikum bewirkte Jürgen Klopp eine Trotzreaktion – und heraus kam eines der größten Spiele überhaupt.

Optimistischer Blick auf den Klassiker:Martin Schulz und Marion Beck auf einer Aufnahme in der Münchener Arena während der Saison 2012/13.

Einfluss

„Jeder, der ein Ticket gelöst hat, hat Einfluss auf den Ausgang dieses Spiels“, betont, ja beschwört Borussia Dortmunds Trainer nun auch vor der Partie gegen Bayern München am Samstag (18.30 Uhr) mit Nachdruck. Der Dreifach-Schock durch die Ausfälle von Neven Subotic (Kreuzbandriss), Mats Hummels (knöcherner Bandausriss am Fersenbein) und Marcel Schmelzer (Faserriss in der Wade) hat den Kämpfer in ihm geweckt: „Im Leben hat man es zwar gerne, dass die Dinge reibungslos ablaufen“, bekennt Klopp, aber nun gehe es eben darum, „wie man darauf reagiert. Wir werden in einer problematischen Situation etwas Spezielles fabrizieren müssen, aber dann heißt es Fußball zu spielen.“

Denken noch gerne an das Double von 2012:Eberhard und Marion Beck nach dem Schlusspiff des DFB-Pokalfinales am Samstag, 12. Mai 2012, im Berliner Olympiastadion.

Abwehr

Selbstredend ist es nicht einfach, eine Abwehr neu zu formieren, insbesondere nicht vor einem Spiel gegen Bayern München, das „uns defensiv massiv fordern wird“. Zudem wird Klopp im Hinterkopf den Fakt beachten, dass Neuzugang Manuel Friedrich am Dienstag gegen den SSC Neapel nicht spielberechtigt ist. Kevin Großkreutz und Erik Durm sind auf den Außenpositionen gesetzt, gesucht wird also der Nebenmann für den neuen Abwehrchef Sokratis.

Auch sie erwarten ein überzeugendes Spiel des BVB:Andrea und Wolfgang Meyer auf einer Aufnahme aus dem Frühjahr 2011.

Heimvorteil

Auch ohne Piszczek, Hummels, Subotic, Schmelzer und Gündogan „haben wir immer noch eine riesige Qualität“, sagt Klopp. Und: Borussia hat den Heimvorteil – wie am 24. April gegen Real Madrid (4:1). „Wir brauchen alles, was Borussia Dortmund zur Verfügung stellen kann“, sagt Klopp und meint damit die 70.000 Schwarzgelben auf den Rängen. Die sollen sich nicht damit beschäftigen, welcher Münchner mal Dortmunder war, „sondern auf die Jungs konzentrieren, die Unterstützung gebrauchen können.“ Auf die elf Borussen unten auf dem Rasen, denen der Trainer rät, „mutig zu sein“, von denen er einfordert, „sich alles abzuverlangen“.

Tafelanschrieb sollte spätestens in 2014 erneuert werden:Eine Aufnahme aus dem Juni 2012. Die Lippstädter BVB-Freunde erwarten von ihrer Borussia in 2014 wieder die Meisterschaft. Deshalb muss jetzt auch ein Sieg gegen die Bayern erzielt werden.

Vollgas

Vollgas auf den Rängen. Vollgas auf dem Rasen. „Wir werden ein außergewöhnlich gutes Spiel machen müssen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen“, weiß der Coach. Und er verspricht: „Und dafür werden wir alles in die Waageschale werfen.“