Titelparty musste ausfallen

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Es zweifelt eigentlich kaum noch jemand, dass Bayern München die 50. Auflage der Bundesliga als glatter Sieger beenden wird. Doch die vom Titelfavoriten bereits zu Ostern angestrebte frühzeitige Meisterschaftsfeier nach nur 27 Begegnungen in der aktuellen Saison musste ausfallen, weil der amtierende Champion, der BVB 09, noch nicht aufgesteckt, sondern beim VfB Stuttgart Kampfgeist gezeigt und gewonnen hat.

Würdigt dem Kampfgeist der Schwarzgelben:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der den Auftritt von Borussia Dortmund beim VfB in Stuttgart analysiert.

München

Auch ohne Titelparty gab es in und für München viel zu jubeln. Schon zum Pausenpfiff hatten die Anhänger des Branchenführers fünf Tore geboten bekommen, obwohl Trainer Jupp Heynckes nicht einmal die erste Elf eingesetzt hatte. Das bemerkenswerte Spektakel in Fröttmaning bescherte den Zuschauern in der zweiten Hälfte noch vier weitere Buden der torhungrigen Bayern und zwei Treffer der desolaten Hamburger. Am Ende stand es 9:2 für den Rekordmeister und das Fazit: Der HSV war für den FCB am Karsamstag zu keinem Zeitpunkt ein richtiger Gegner. Auch die vermeintlichen Führungsspieler der Rothosen, Rafael van der Vaart und Heiko Westermann, konnten das Debakel nicht aufhalten.

Dortmund

Wären die Dortmunder in den vergangenen Monaten immer so unerschrocken aufgetreten wie beim Treffen mit den Stuttgartern, würde der Abstand zu den Münchnern keine 20 Punkte betragen. Trotz der hektischen Partie und dem überaus harten Einsteigen des von Bruno Labbadia formierten VfB sicherte sich der von Jürgen Klopp gut eingestellte BVB einen verdienten Sieg. Für die vielen schwarzgelben Fans und der Lippstädter „Optimisten“ war es mehr als eine Genugtuung, dass die Borussen nach ihrer Führung und dem vorübergehenden Gleichstand noch in der Schlussphase einen Dreier eingefahren haben.

Gelsenkirchen

Nach einer Achterbahn der Gefühle wird auch der Coach der Knappen, Jens Keller, nach dem 3:0 seiner Mannschaft gegen Hoffenheim kräftig durchgeatmet haben. Durch diesen Erfolg haben die Königsblauen ihre Chance auf eine Qualifikation für die Teilnahme an der Champions League 2013/14 gewahrt. Die Bosse am Schalker Markt wären nun gut beraten, nach der Absage von Armin Veh in der offenen Trainerfrage bald zu einer Entscheidung zu kommen. Für die Kicker aus Baden-Württemberg wird es nach der Niederlage in Westfalen immer schwerer, den Abstieg noch zu vermeiden. Diese Tatsache wurde den einstigen Spielern des Vorstadtvereins aus dem Ruhrpott und heutigen Verantwortlichen des Dorfklubs aus dem Kraichgau, Manager Andreas Müller und Trainer Marco Kurz, bei ihrem Aufenthalt in Gelsenkirchen nachdrücklich vor Augen geführt.

Gladbach

Ausgerechnet der von Gladbach für die kommende Saison aus Freiburg begehrte Max Kruse besiegte seinen künftigen Club im Alleingang und wurde zum Mann des Tages. Durch das 0:2 haben die Mönche kaum noch eine Möglichkeit, sich einen Platz für die lukrative europäische Königsklasse zu ergattern. Allenfalls ein Start in der weniger spannenden Europa League ist für sie noch in Reichweite, was allerdings für die verbleibenden sieben Paarungen in der Bundesliga von den Niederrheinern überzeugende Leistungen verlangt.

Wolfsburg

Für viel Aufsehen sorgte um Weihnachten der abrupte Wechsel von Dieter Hecking vom Nürnberger Trainerstuhl auf die Wolfsburger Betreuerbank. Nennenswerte sportliche Erfolge hat die berufliche Veränderung des früheren Jugendfußballer von Borussia Lippstadt bei den Wölfen jedoch nicht bewirkt. Auch mit ihrem neuen Übungsleiter verharren sie im unteren Tabellendrittel. Gegen die Franken kamen die Niedersachsen vor eigenem Publikum trotz eines 2:0 zur Halbzeit nur zu einem für sie enttäuschenden Unentschieden von 2:2.