Empfindliche BVB-Schlappe

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Vier Tage vor dem prestigeträchtigen Revierduell feierten die vielen Anhänger der Dortmunder ihre Borussia noch begeistert, wo sie nach einer tollen Gala von 3:0 gegen Schachtar Donezk das Viertelfinale in der Champions League erreichten. Doch nach dem zweiten Treffen der Schwarzgelben gegen die Königsblauen in dieser Saison war bei den BVB-Fans und auch bei etlichen Lippstädter „Optimisten“ nur noch Trübsal zu verspüren. Zu schmerzvoll war für sie die jetzt auf dem Berger Feld in Erle erlittene Wiederholung der unliebsamen Derbyschlappe von 1:2 aus dem Oktober.

Eine schmerzvolle Erfahrung für die Dortmunder Borussia und ihre Anhängerschaft:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die zweite Schlappe des BVB 09 gegen den FCS 04 in der Saison 2012/14 analysiert.

Gelsenkirchen

Während die erste Halbzeit des 142. Vergleichs der Erzrivalen aus dem Pott eindeutig an die Hausherren ging und diese statt einer Führung von 2:0 durch Julian Draxler und Klaas-Jan Huntelaar auch mit einem Abstand von 4:0 in die Pause hätten gehen können, waren im zweiten Durchgang die Gäste die klar bessere Mannschaft in der Gelsenkirchener Arena. Doch es reichte für die von Jürgen Klopp aufgebotenen Männer nur noch zu einem Anschlusstor durch ihren abwanderungswilligen Torjäger Robert Lewandowski. Folglich endete ein typisches Remis-Spiel mit einem glücklichen Sieg für die von Jens Keller formierten Kicker. So konnte die große Gemeinde der Schalker und mit ihnen die Wadersloher „Füchse“ den 400. Heimsieg der Knappen in der Bundesliga bejubeln.

Leverkusen

Immer, wenn für die Leverkusener in den letzten Wochen die Möglichkeit bestand, an den Dortmundern vorbeizuziehen, versagten ihre Nerven. So auch nun, wo die Werkself des Chemiekonzern auf die Equipe der Mainzer traf. Durch die (unglückliche und mit einem zweifelhaften Elfmeter besiegelte) Niederlage von 0:1 in der Metropole von Rheinland-Pfalz bleiben die Leute vom Niederrhein auf dem dritten Rang. Nach dem eigenen Erfolg und der gleichzeitigen Klatsche von Freiburg gegen Wolfsburg (2:5) schielt das von Thomas Tuchel betreute Team wieder auf einen europäischen Wettbewerb in der kommenden Saison.

Hoffenheim

Indem Hoffenheim vor dem Abstiegsduell gegen Fürth lediglich mit Schlagzeilen über die Eskapaden seines in Ungnade abgerutschten Tormanns Tim Wiese in Erscheinung trat, bestimmte am letzten Wochenende wieder der Sport beim Dorfverein die Szene. Bei den jetzt wohl kaum noch rettenden Franken aus Fürth kamen die Kraichgauer zum verdienten 3:0 und können sich zumindest wieder Perspektiven auf das Erreichen des für sie so wichtigen Relegationsplatzes ausrechnen. Viel mehr aber auch nicht, weil sie immer noch einen Abstand von neun Punkten auf das rettende Ufer, den 15. Rang in der momentanen Tabelle, haben.

München

Dort befindet sich derzeit Düsseldorf, das trotz zweimaliger Führung in München als Verlierer (2:3) von der Isar an den Rhein zurückkehrte. Durch diesen Dreier und der Pleite von Dortmund verfügt Bayern nun über einen Vorsprung von 20 Punkten in der Meisterschaft, die ihnen in 2013 kein Konkurrent mehr nehmen wird. Aufsehen an der Säbener Straße haben mal wieder Nachrichten außerhalb des aktuellen Fußballs erweckt. Diesmal war es der aus Lippstadt stammende Vorstandsvorsitzende des Branchenführers, Karl-Heinz Rummenigge, mit seiner Idee, den mehr oder weniger zum Sommer ausgemusterten Übungsleiter Jupp Heynckes in anderer Funktion beim FCB zu behalten. Vermutlich ist es das schlechte Gewissen des einstigen Spielers vom Lipperbruchbaum, das nach der rüden Verkündigung des Endes der Tätigkeit des 67jährigen als Coach beim Rekordmeister zu solchen Überlegungen in München geführt haben dürfte. Doch der Grandseigneurs der Gilde der Fußballtrainer in Deutschland reagierte richtig: Offerten aus der Zeitung interessierten ihn nicht.