Dortmund zerlegt Leverkusen

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Ein Fußballspiel dauert in der Regel neunzig Minuten. Dem Tabellenführer aus Dortmund genügten beim Rückrundenauftakt der aktuellen Bundesligarunde in Leverkusen ganze sechs Minuten, um die von Jupp Heynckes betreute Mannschaft zu zerlegen. Während der gesamten Partie dominierten die Borussen das Match und spielten zwischen der 49. und 55. Minute die Werksauswahl geradezu an die Wand. Das Resultat waren drei Tore und ein Dreier. Mit dem 3:1 in der Arena am Rhein haben die Männer von Jürgen Klopp erneut ihre unangefochtene Position als Spitzenreiter unterstrichen. Nun erwartet der BVB den VfB aus Stuttgart zum Schlagabtausch, der mit einem 1:0 über Mainz ins ehemalige Westfalenstadion kommt. Der schwarzgelbe Fußballtempel an der Strobelallee dürfte wohl wieder bis an den Rand gefüllt sein. Unter den über 80.000 Zuschauern werden auf der Südtribüne auch etliche Lippstädter „Optimisten“ sein, um die von ihnen favorisierte junge Crew lautstark zu unterstützen.

Für ihn ist Bayern aus der Meisterschaft raus und Dortmund klar auf Titelkurs.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Siuation an der Tabellenspitze analysiert.

Bayern

Während sich die Kicker aus der Biermetropole des Ruhrgebietes auf dem Weg zur siebten Meisterschaft in der Geschichte von Borussia Dortmund befinden, hat der Rekordmeister aus der bayerischen Landeshauptstadt nach dem enttäuschenden 1:1 in Wolfsburg kaum noch eine ernsthafte Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Die vom Coach Louis van Gaal großspurig angekündigte Aufholjagd des Branchenführers von der Isar dürfte wohl mehr ein Traum als eine realistische Aussicht gewesen sein. Der Rückstand der Münchener Bayern auf die Dortmunder Borussen beträgt nun bereits 16 Punkte. Zudem droht ihrem französischen Dribbelkünstler Franck Ribery nach seiner Knieverletzung und Auswechselung wieder eine längere Pause. Inwieweit sein niederländischer Vereinskollege Arjen Robben nach 237 Tagen Spielpause schon in die Nähe seiner alten Form gekommen ist, werden die nächsten Wochen zeigen. Das bevorstehende Treffen mit Kaiserslautern bietet dem Nationalstürmer aus Holland dafür im Fröttmaninger Stadion von München eine Bühne.

Schalke

Verpatzt haben auch die Schalker ihren ersten Auftritt nach der Winterpause. Die vielen Anhänger der Knappen in der Region und die Fans von den Wadersloher „Füchsen“ erlebten im eigenen Stadion auf dem Berger Feld von Erle eine spielerische schwache Elf der Königsblauen. Die Niederlage von 0:1 gegen Hamburg war die logische Konsequenz der von Felix Magath aufgebotenen Equipe. Mit ihren 22 Punkten konnten sie sich aus dem Mittelfeld der Tabelle nicht lösen. Die Gelsenkirchener bleiben damit von der von ihnen angestrebten Qualifikation für die Europa-League weit entfernt. Dagegen haben die Hanseaten mit jetzt 27 Zählern ihren Rückstand auf die internationalen Plätze verkürzt. Ob dies jedoch für den von Armin Veh trainierten HSV der ins Visier genommene Aufbruch war, ist mit Blick auf die atmosphärischen Störungen rund um den Rothenbaum zu bezweifeln.

Gladbach

Viele Wochen und Monate hatten die Gladbacher Fans kaum einen Grund zur Freude. Nicht wenige von ihnen blickten besorgt auf den Mai und den drohenden Abstieg der einst so glorreichen Fohlen. Ein Hoffnungsschimmer tat sich für sie auf, wo der von Michael Frontzeck begleitete VfL Borussia Mönchengladbach zum Auftakt der zweiten Serie beim 1. FC Nürnberg mit 1:0 gewann und unverhofft drei Punkte aus der Noris mit an den Niederrhein nahm. Doch vom Klassenerhalt können die Nachfolger der ehemaligen Spitzenspieler vom Bökelberg, Jupp Heynckes, Günter Netzer und Berti Vogts, noch lange nicht sprechen. Mit dürren 13 Zählern und einem katastrophalen Torverhältnis von 27 erzielten Treffern gegenüber 47 bekommenen Buden sind ihre Perspektiven als Tabellenletzer alles andere als rosig. Wenn die Mönche aus dem Keller rauskommen wollen, ist für sie am Sonntagnachmittag ein Heimsieg gegen Leverkusen die unerlässliche Pflicht.