Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Das 69. Bundesligaderby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund war am zweiten Adventssonntag eine klare Sache für die Blauen. Zur Halbzeit führten sie in dem Klassiker völlig zu Recht schon mit 2:0. Die Schwarzgelben konnten auch nach der Pause das Blatt nicht mehr wenden, denn durch den Blitzstart der Knappen nach dem Wiederanpfiff lagen sie bereits nach 47 Minuten mit 3:0 zurück. Das späte Tor von Alexander Frei in der 82. Minute war lediglich noch Ergebniskosmetik für ein Spiel, in dem Borussia Dortmund sehr zum Leidwesen seiner vielen treuen Fans in der Region und von den Lippstädter OPTIMISTEN keinen wesentlichen Akzent setzen konnte. Schalke liegt damit auf dem zweiten Platz, lediglich das Torverhältnis hält sie von der Tabellenführung fern.
Bremer bleiben oben
Beständig ist weiterhin der Lauf des Spitzenreiters Werder Bremen in der Bundesliga, während die Hanseaten international gegenüber den Teams aus England und Spanien nicht mithalten konnten. Dies offenbarten die Grünweißen von der Weser innerhalb weniger Tage, als sie am Dienstag in Barcelona mit einem 0:2 aus der Champions-League ausschieden und am Samstag darauf mit einem 6:2 in Frankfurt erneut ihre dominierende Rolle im nationalen Fußball herausstellten. Es wird für die anderen Favoriten auf die Meisterschaft 2007 in der Rückrunde schwierig werden, die Torfabrik von Trainer Thomas Schaaf noch abzuhängen und sich selbst auf den Thron der Liga zu setzen. Die zum Start der Saison so hoch gehandelten Bayern aus München kommen in der laufenden Spielzeit nicht so recht von der Stelle. Auch im Spiel gegen Energie Cottbus reichte es für den Rekordmeister mit dem 2:1 vor eigenen Publikum nur zu einem dürftigem Arbeitssieg. Ähnlich ist auch das 1:0 des Tabellendritten VfB Stuttgart über den VfL Bochum zu bewerten, das erst durch den Last-Minute-Treffer Marco Streller zu Stande kam.
Hamburger im Abstiegskampf
Das Trauerspiel des Traditionsclub aus Hamburg und ihres Übungsleiters Thomas Doll hat sich auch mit der jüngsten Runde fortgesetzt. Ein torloses Remis im Heimspiel gegen die Cluberer aus Nürnberg ist einfach zu wenig, um die Voraussetzungen für einen Klassenerhalt zu schaffen. Ohne einen klaren Schnitt wird es in Hamburg keine Lösung geben, noch aus der Misere herauszukommen. Auf eine mögliche Rückkehr in das Unterhaus werden sich auch wohl die Bochumer nach ihrer Niederlage in Stuttgart und die Mainzer nach dem Unentschieden in Mönchengladbach einzurichten haben. Für die von Marc Koller (Bochum) und Jürgen Klopp (Mainz) betreuten Vereine wird es in der zweiten Serie schwer, die Verluste aus der Hinrunde wettzumachen und noch ins Mittelfeld vorzustoßen. Gefährdet sind aber auch die Cottbuser, Aachener und Gladbacher, die bislang trotz einiger Überraschungserfolge letztlich auch nur wenig überzeugen konnten und sich in unmittelbarer Nähe der Abstiegsplätze befinden.
Bielefelder halten mit
Erholt haben sich dagegen die Niedersachsen aus Hannover, die so schlecht in die neue Spielzeit gestartet waren und sich nur durch einen äußerst kühnen Trainerwechsel von Peter Neururer zu Dieter Hecking aus dem Tabellenkeller lösen konnten. Unterdessen haben sie 20 Punkte auf ihrem Konto und liegen auf dem elften Tabellenplatz. Bemerkenswert ist die Konstanz von Arminia Bielefeld. Trotz aller Spekulationen über einen bevorstehenden Wechsel ihres Übungsleiters Thomas van Heesen nach Dortmund oder Hamburg punkten die Ostwestfalen von Woche zu Woche, haben mit 22 Zählern den sechsten Rang erreicht und stehen stolz vor Leverkusen und Dortmund. Zum Ausklang der ersten Serie erwarten sie jetzt eine Woche vor Weihnachten den westfälischen Rivalen und Tabellenzweiten aus Gelsenkirchen.