Hannover gewinnt in München

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die Geduld der unzähligen Freunde des Dortmunder Fußballs bei den Lippstädter OPTIMISTEN und in den vielen Gemeinschaften in der Region und im Land geht langsam aber sicher zu Ende. Sie alle haben kaum noch Verständnis, dass ihr BVB vor eigenen Publikum keinen Dreier mehr holen kann. Ein einziger Sieg in den bisherigen sechs Heimspielen und das vierte Unentschieden in Folge haben das Fass der schwarzgelben Fans mehr oder weniger zum Überlaufen gebracht.

Verstimmung in Dortmund

Die Ausbeute für Borussia Dortmund nach zwei Dritteln der „englischen Woche“ mit zwei aufeinanderfolgen Remis am 10. und 11. Spieltag (1:1 gegen Arminia Bielefeld und torlos gegen Alemania Aachen) ist absolut zu mager für einen Club, der sich einen Uefa-Cup-Platz zum Ziel gesetzt hat. Irgendetwas werden sich die Verantwortlichen vom Borsigplatz nun und schnell einfallen lassen müssen, wenn sie ein Wegbrechen der Zuschauer im ehemaligen Westfalenstadion verhindern wollen. Es ist aber zu befürchten, dass es mal wieder der Trainer sein wird, der alles auszubaden hat. Eine ganze Mannschaft, die bislang ihren Ansprüchen in keiner Weise gerecht worden ist, wird man (leider) nicht entlassen können. Verdient hätten es einige Akteure durchaus. Würden die Regeln des Arbeitsrechts bei den hochbezahlten Profis Anwendung finden, wäre zumindest für einen Teil von ihnen eine Abmahnung angebracht. Was einige dieser Kicker ihren treuen Begleitern auf der Südtribüne und auf den anderen Rängen in den letzten Wochen geboten haben, ist einfach nur noch ärgerlich.

Verdruss auch in Schalke

Wenig freundlicher ist auch die Stimmung beim Erzrivalen in Gelsenkirchen, auch wenn die Blauen in der Tabelle sieben Plätze vor den Dortmundern stehen. Die ständigen Indiskretionen nach den Mannschaftssitzungen mit Trainer Mirko Slomka haben sich bei den Schalkern am Sonntag zwangsläufig auf das Spiel gegen die Bayern ausgewirkt, wo sie nach einem klaren 2:0 am Ende lediglich noch ein maues 2:2 zustande gebracht haben. Wesentlich besser drauf waren sie am Mittwoch bei den Gladbachern. Das ungefährdete 2:0 war ein richtiger Einstieg zur Bewältigung ihrer Querelen. Im Aufwind befinden sich die Bielefelder, obwohl sie in der letzten Woche mit dem 1:1 in Dortmund und dem 2:2 gegen Berlin lediglich zweimal unentschieden gespielt haben. Dagegen waren die Bochumer nach ihrer abermaligen Niederlage (1:3 vor heimischer Kulisse gegen Leverkusen) restlos bedient. Sie kommen aus der Abstiegszone nicht heraus und werden wohl in der nächsten Saison mal wieder in der zweiten Liga spielen.

Krise in Hamburg

Überhaupt kein Glück haben offensichtlich die Schützlinge von Thomas Doll. Was der einst so ruhmreiche HSV in den beiden letzten Spielen in Hamburg gegen Wolfsburg (0:1) und in Stuttgart gegen den VfB (0:2) abgeliefert hat, lässt diesen Club immer mehr in den Abstiegsstrudel versinken. Ob die Misere am Samstag im Match gegen die Gladbacher beendet werden kann, ist kaum anzunehmen. Dagegen herrscht bei dem langjährigen Konkurrenten aus dem Norden, der Werder aus Bremen, geradezu eine Hochstimmung. Mit ihrem 2:1 in Nürnberg haben sie erneut ihren Anspruch unterstrichen, bei der Vergabe der Meisterschaft ein entscheidendes Wort mitzureden. Daran ändert auch der Manager der Bayern, Uli Hoeness, mit seinen verbalen Attacken nichts. Immerhin haben die erfolgsverwöhnten Münchener im ersten Vergleich an der Weser mit einem 1:3 klar den Kürzeren gezogen. Die sensationelle Heimschlappe mit 0:1 gegen den Abstiegsaspiranten aus Hannover vom Mittwoch lässt sie nun zu Recht im Mittelfeld der Tabelle dümpeln.