Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Mit dem deutlichen 6:1 in Mainz entwickelt sich Werder Bremen immer mehr zur Torfabrik in der Bundesliga. Damit stehen die Hanseaten von der Weser auch nach dem jüngsten Spieltag mit 19 Punkten an der Spitze und können unterdessen das eindrucksvolle Torverhältnis von 27:11 präsentieren. Aufgeschlossen haben jetzt die Bayern aus München, die mit ihrem 2:0 bei der Frankfurter Eintracht auf Rang 2 liegen und akut 16 Zähler auf dem Konto haben. Weniger erfolgreich waren dagegen die Schalker, die sich im Sonntagsspiel beim VfB Stuttgart mit 0:3 geschlagen geben mussten und trotz Punktegleichstandes zu den Bayern wegen ihres Torverhältnisses (11:11) auf Position 3 abgerutscht sind.
Dortmunder holten Remis
Während die Stimmung bei der Dortmunder Borussia nach dem mageren 1:1 gegen die abstiegsbedrohten Bochumer und der Heimniederlage im Pokal gegen Hannover unterhalb der Woche deutlich abgefallen war, hat sie sich nach dem 1:1 bei den Nürnbergern wieder etwas gebessert. Sicherlich waren der Ausgleichstreffer vier Minuten vor Schluss und das erzielte Remis für die Moral der Schwarzgelben und die Zukunft von Trainer Bert van Marwijk in Dortmund eine große Hilfe. Dieses Resultat bei den bislang noch in dieser Saison unbesiegten Franken darf aber dennoch nicht darüber hinweg täuschen, dass bei den Borussen die vermeintlichen Spitzenleute bei den Neuzugängen (Steven Pienaar, Tinga und Alexander Frei) noch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt haben und ein echter Knipser im Sturm nach dem Abgang von Jan Koller nach wie vor fehlt.
Bochumer abgeschlagen
Dass Bochum vor dem Start der aktuellen Spielzeit vor einer schwierigen Bundesligasaison stehen würde, war unter den Experten von den elektronischen Medien und der schreibenden Zunft gängige Meinung. Viele von ihnen hatten den VfL von vorneherein auch auf ihrem Zettel der potentiellen Absteiger. Mit schlappen fünf Punkten und einem katastrophalen Torverhältnis (7:17) liegen die Bochumer nach neun Durchgängen schon fast abgeschlagen auf dem letzten Rang. Das Ergebnis des Tages der vier westfälischen Clubs erzielte die Arminia aus Bielefeld mit dem 5:1 über die Alemania aus Aachen und eroberte mit Rang fünf in der Tabelle einen UEFA-Cup-Platz. Am nächsten Spieltag haben die Bielefelder die Reise zu den Dortmundern anzutreten, wo es zu einem durchaus interessanten Derby in der Region kommen dürfte.
Gladbacher ohne Erfolg
Nervös sind nach drei Niederlagen innerhalb einer Woche (bei Hertha in der Bundesliga, im Pokal beim Drittligisten in Osnabrück und nun vor eigenem Publikum gegen Leverkusen) die Fußballfreunde vom Niederrhein geworden. Auch Jupp Heynckes als Trainer kann Borussia Mönchengladbach offensichtlich nicht in jene Sphären zurückführen, die er als Spieler des fünfmaligen Meisters vor drei Jahrzehnten auf dem Bökelberg und anderswo erleben durfte. Bayer Leverkusen konnte trotz dieses Erfolges beim rheinischen Rivalen in dieser Spielzeit auch noch nicht überzeugen und liegt mit 11 Punkten, einem Torverhältnis von 13:13 und Platz 12 im unteren Drittel der Tabelle. Zu wenig für die Werkself aus der Farbenstadt und ihrem Trainer Michael Skibbe.
Hamburger bleiben im Keller
Der Hamburger SV und Hannover 96 bleiben nach ihrem torlosen Spiel an der Alster im Tabellenkeller. Beiden hilft dieses Ergebnis nicht besonders weiter. Sie müssen auf die nächsten Partien hoffen, um sich aus ihrer misslichen Lage vom 15. Rang (HSV) und 16. Platz (96) befreien zu können. Hamburg hat in Wolfsburg aufzulaufen, das gerade mal auf Platz 14 angelangt ist. Hannover empfängt die Bochumer, die just gegen Wolfsburg verloren haben.