Die Eindrücke über die erste WM-Woche von Hans Zaremba
Was wir bislang bei dieser Fußballweltmeisterschaft erleben durften, hat bereits nach einer Woche alle unsere Erwartungen übertroffen. Dieses Empfinden, das in der ersten Woche des Fußballfestes der Superlative aus den Stadien und von den großen Plätzen mit seinen Riesenleinwänden vermittelt wurde, war auch in Lippstadt überall gewärtigt. Sicherlich haben dazu auch das wohltuende Wetter mit seinen südländischen Temperaturen und besonders die guten Resultate der deutschen Nationalmannschaft mit dem 4:2 im Auftaktspiel in München gegen Costa Rica und vor allem das 1:0 in der Schlussminute in dem großartigen Match gegen die polnische Auswahl in Dortmund beigetragen.
Die Glanzleistung des David Odonkor
Offensichtlich hat es Bundestrainer Jürgen Klinsmann verstanden, das von ihm seit zwei Jahren betreute Team auf den Tag genau auf das Turnier der Fußballnationen im eigenen Land einzustellen. Ein Verdienst, das ihm beim Amtsantritt nach dem Abgang von Rudi Völler von der Trainerbank nicht alle in der Szene zugetraut haben. Doch der Spielführer der siegreichen Europameistermannschaft von 1996 in London und der Torjäger der Weltmeisterelf von 1990 in Rom hat inzwischen wohl die größten Skeptiker überzeugt. Es war mehr als eine beherzte Tat des Schwaben mit Wohnsitz in Kalifornien, anstelle des schon gesetzten Sturmführers der Blauen vom FC Schalke 04, Kevin Kuranyi, den bis dato im internationalen Fußball mehr oder weniger noch unerfahrenen Außenstürmer vom westfälischen Ligarivalen Borussia Dortmund, David Odonkor, in das Aufgebot zu holen. Die Glanzleistung des superschnellen Spielers mit der Nummer 22 im Spiel gegen die Polen, der mit seiner Leistung von unter elf Sekunden auf 100 Meter so manchen Spitzensprinter aus der deutschen Leichathletik davon laufen würde, hat die Courage des Coach im Dienste des DFB rundum bestätigt.
Die Spannung auf die zweite Woche
Die Spieler unserer Nationalmannschaft können durchaus mit denen der anderen Nationen mithalten. Denn die bisherigen Resultate der mit viel Vorschußlorbeer gehandelten Argentinier, Brasilianer, Engländer, Franzosen und Niederländer heben sich von den beiden Erfolgen der Kicker aus Deutschland nicht gerade ab. Einzig allein die Spanier waren von den zuvor als Mitfavoriten gehandelten Verbänden in der ersten Woche jene Equipe, die überrascht hat. Inwieweit das 4:0 über die Ukraine ein echter Maßstab für das Leistungsvermögen der Fußballer von der iberischen Halbinsel ist, wird die zweite Woche der WM zeigen. Auf sie sind auch die Freunde des runden Leders in Lippstadt gespannt, die – wie die heimischen Fans des BVB auf einer Großleinwand in ihrem Vereinslokal „Jathe`s Kegelbahnen“ – auch die Begegnungen in der zweite Woche mit Begeisterung verfolgen werden.