Ein überraschender Erfolg

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Es war ein überraschender Erfolg, den wir gerne mitnehmen. Auf diesen kurzen Nenner brachte der Lippstädter Oberborusse Bernhard Scholl sein Urteil über das 2:1 des BVB bei Hannover 96. Es war kein glänzender Sieg der Gelbschwarzen aus dem Ruhrpott bei den Grünschwarzen an der Leine. Bis zur Einwechselung ihres Spielgestalters mit der Rückennummer Zehn, Tomas Rosicky, in der 56. Minute waren die Dortmunder so gut wie chancenlos gewesen.

Dusel für die Dortmunder

Aber warum sollen nur die Bayern vom sprichwörtlichen Dusel begleitet werden. Durch ihren erst nach den beiden Toren von Tomas Rosicky in der 59. Minute und Christian Wörns in der 81 Minute erzielten Sieg auf gegnerischem Platz wittern die Borussen wieder eine kleine Chance, in der neuen Saison doch noch am Europapokal teilzunehmen. Sie haben jetzt nur noch einen Punkt Rückstand auf Platz 6, der ihnen die Chance einer Teilnahme am UI-Cup ermöglicht. Verabschieden mussten sich dagegen die Berliner von ihren Illusionen, in der neuen Spielzeit im Uefa-Cup mitzumischen. Im direkten Duell gegen den Mitbewerber um Platz 5 in der Tabelle, den Werksclub aus Leverkusen, brachen sie vor heimischen Publikum regelrecht ein. Das 1:5 vor 51.324 Zuschauer ist schon ein Debakel für den Hauptstadtclub und wird dort zwangsläufig wieder die Diskussion über die Qualitäten von Manager Dieter Hoeness und Trainer Falko Götz eröffnen.

Meisterschaft endgültig entschieden

Wer am Dienstag noch nach dem Auswärtssieg des Hamburger SV beim 1. FC Köln (1:0) geglaubt hatte, die Meisterschaft würde nochmals spannend, sah sich am Mittwoch eines besseren belehrt. Vier Tage nach ihrem Pokalsieg (1:0 über Eintracht Frankfurt) haben die Bayern auch in der Meisterschaft ihren Erfolg gelandet. Mit ihrem 3:1 über die Stuttgarter konnten die Münchener das Double in Pokal und Meisterschaft von 2005 wiederholen. Theoretisch sind die Bayern zwar noch von den Hanseaten an der Waterkant einzuholen, doch praktisch sind fünf Punkte Vorsprung zwei Spieltage vor dem Finale mehr oder weniger eine sichere Bank für die Rekordmeister von der Isar. Den Hamburgern bleibt der Trost, eine gute Saison gespielt und sich (fast) direkt für die Champions-League qualifiziert zu haben. Für sie kommt es darauf an, ihre vier Punkte Vorsprung vor den anderen Hanseaten von der Weser halten, zumal es am letzten Spieltag in Hamburg zu dem Derbyklassiker gegen die Bremer kommt. Von einem Start im europäischen Elitewettbewerb können die Blauen aus Gelsenkirchen nur träumen, auch wenn sie gegen den westfälischen Rivalen aus Bielefeld zu einem verdienten 3:1 kamen. Trotz massiver Verstärkungen zum Saisonbeginn und eines Trainerwechsels nach der ersten Serie (von Ralf Rangnick zu Mirko Slomka) haben die Gelsenkirchener eine absolut enttäuschte Spielzeit hingelegt. Es scheint langsam aber sicher auf Schalke die Zeit des großen Zampanos mit dem Stumpen im Mundwinkel zu Ende zu gehen.

Nun hat es auch wohl Lautern erwischt

Nach ihrem Unentschieden bei der Frankfurter Eintracht sind die Lauterer in arge Nöte geraten. Sie werden ohne Siege am kommenden Samstag auf dem Betzenberg gegen die Bayern und eine Woche später in Wolfsburg zehn Jahre nach ihrem ersten Abstieg aus der Bundesliga wohl erneut den Weg in die zweite Liga anzutreten haben. Sie bleiben mit 31 Punkten auf dem 16. Rang, während die Mainzer mit ihrem 3:0 in der Volkswagenstadt wertvolle Punkte mitnehmen konnten und mit jetzt 34 Punkten mit den Wolfsburgern (33 Zähler) die Plätze 15 und 14 tauschen konnten. Abgestiegen waren bereits vor diesem Spieltag die Duisburger und die Kölner. Die Heimniederlagen der beiden westdeutschen Clubs von der Wedau (3:5 gegen Bremen) und vom Rhein (0:1 gegen Hamburg) sind bezeichnend für das schwache Leistungsvermögen dieser Vereine.