Mikado und Elisabethheim lagen am Ende vorne

Hans Zaremba über einen spannenden Kickernachmittag

Die Widrigkeiten des Wetters konnten die aktiven Teilnehmer, die Verantwortlichen und Organisatoren des fünften Bolzplatzturniers im Lippstädter Südwesten am vergangenen Wochenende nicht davon abhalten, ihre Pläne für den ersten Juni-Samstag in die Tat umzusetzen. Ungeachtet der Einflüsse der Witterung mit einigen Böen und etwas Regen haben die beteiligten Akteure wiederum ein von seiner Vorbereitung und Abwicklung tadellos funktionierendes und von seinem sportlichen Wert ein auch durchaus interessantes Fußballtreffen auf die Beine gestellt. Die Rede ist von dem gemeinsam vom Familienbüro der Stadt Lippstadt, dem „Treff am Park“ und der Lippstädter BVB-Gruppe, OPTIMISTEN, veranstalteten Nachmittag auf dem Sportfeld für Hobbykicker im Bereich der Schlehenstraße.

Begeisterung auf dem Platz

Es war schon imposant, mit welcher Begeisterung sich die Spieler aus den Lippstädter Jugendzentren und -gemeinschaften in den Vor- und Endrundenbegegnungen für ihre Teams einsetzten. Da wurde gegrätscht, gekämpft, flach, steil und immer wieder aus dem Mittelfeld nach vorne gespielt. Obwohl der Kampfeswillen unverkennbar war, gestalteten sich die Wettkämpfe auf dem Gelände hinter der Kleingartenanlage am Hogrebenweg absolut fair, wozu das Schiedsrichterquartett mit dem Chefreferee Frank Putze und seinen Helfern Christian Schwede, Franco Viggiani und Michael Ullrich wesentlich beigetragen hat. Auffallend war, dass jede der angetretenen Mannschaften den unaufhörlichen Drang hatte, möglichst viele Tore zu erzielen, was sich nachher auch für den durch die Tordifferenz ermittelten Sieger aus der Gruppe der 15 bis 18jährigen Jugendfußballer aus dem Elisabethheim auszahlen sollte.

Ein internationales Treffen

Übrigens siegte damit jene Einrichtung aus dem Kreis der Lippstädter Jugendhäuser, die bereits bei der Premiere des frühsommerlichen Bolzplatzturniers im Schatten der Hochbauten im Lippstädter Westend im Mai 2002 den ersten Platz belegte. Es folgten beim diesjährigen Vergleich auf den weiteren Rängen die Jugendlichen aus den Zentren der Juchaczstraße und dem Mikado im Wohnpark Süd und der Gruppe Arkadasch, einer internationalen Mannschaft mit Kickern aus Deutschland und Libanon und je einem Kurden, Polen, Tamilen und Türken. Stolz waren die beim Bolzturnier eingesetzten Spieler auf ihre farbenfrohen Trikots, wovon manches Laibchen ähnlich wie in der Bundesliga auch schon Hinweise auf die heimischen Sponsoren der Sportbekleidungen zeigte. Gespielt wurde ausschließlich mit schwarzgelben und dem BVB-Logo ausgestatteten Lederkugeln, die von den OPTIMISTEN bereitgestellt wurden.

Angetrieben an den Seitenlinien

Nicht weniger spannend war der Ausgang bei den Ballspielen in der jüngeren Gruppe, der 10 bis 14jährigen Kids. Auch von ihnen wurde manches Kabinettstückchen mit dem runden Leder auf den beiden zuvor extra für diesen Samstagnachmittag hergerichteten Spielfeldern gezeigt. Viele der jungen Leute sahen sich schon in der Rolle ihrer großen Vorbilder aus der Bundesliga und der Nationalelf, Michael Ballack, Torsten Frings, Jan Koller, Lukas Podolski Roland Weidenfeller, und versuchten mit Erfolg, ihre aus dem Fernsehen bekannten Spielanlagen zu kopieren. Am Ende lagen in der Staffel die jungen Balltreter aus dem Mikado vor den Lippstadt Boys, einer Auswahl von Schülern aus der Pestalozzischule, dem Ensemble aus den Sahlehäusern in der Schlehenstraße und der Equipe aus der Juchaczstraße. Angespornt wurden die jungen und älteren Fußballer an den Seitenlinien beharrlich von ihren Betreuerinnen und Betreuern Katrin Dierse und Sabine Pletschke (Begegnungszentrum in der Juchaczstraße), Dagmar Plog (Elisabethheim), Dirk Schniederjohann (Treff am Park), Georg Schlotmann (Sahle), Claudia Scholl (Lippstadt Boys und Arkadasch) und Nanni Schütte (Mikado).

Motor und Organisation

Dass sich dieses Turnier mit den Jahren zu einem echten Selbstläufer für die Lippstädter Jugendarbeit entwickelt hat, ist vorwiegend den Freundinnen und Freunden der örtlichen BVB-Gemeinde zu verdanken. Dabei kommt dem Chefoptimisten Bernhard Scholl das Verdienst zu, als treibender Motor regelmäßig seine Mitstreiterinnen und Helfer Marco Altenhöner, Theo Grebe, Karl-Heinz Hilbring, Sven Lau, Juri und Katja Merrusunin, Marga Scholl und Michael Thranberend aus der schwarzgelben Fanvereinigung zu motivieren und mit ihnen die unerlässlichen Voraussetzungen für ein Gelingen der Organisation eines solchen Nachmittags zu schaffen. Ihr Engagement trug unter anderem dazu bei, dass für das leibliche Wohl (mit 70 verkauften Bratwürstchen und einigen Nackensteaks vom gasbetriebenen Grill und etlichen Käsebrötchen sowie Cola, Sprudel und Mineralwassergetränken) der über 100 eingesetzten Spieler und Zuschauer gesorgt werden konnte.

Beispiel guter Jugendarbeit

Als wirkungsvoll hat sich erneut auch die enge Gemeinschaftsarbeit des Lippstädter Oberborussen Bernhard Scholl mit dem Leiter des „Treff am Park“, Michael Bosäck, und dem mobilen Jugendarbeiter aus dem städtischen Familienbüro, Sascha Thiele, herausgestellt. Noch fünf Tage vor dem Turnier waren sie in dem Begegnungszentrum an der Ecke von Nußbaumallee und Weidegrund zusammengekommen, um die letzten Details abzustimmen. Einige Telefonate unterhalb der Woche sorgten schließlich für den Rest. So konnten am Samstag insgesamt 12 Mannschaften um die von den OPTIMISTEN ausgesetzten Wanderpokale und „westfälischen Flachgeschenke“ (Geldpreise) antreten. Auch dieses Turnier war wieder einmal gelungenes Beispiel einer guten Kooperation von ehrenamtlicher (mit den OPTIMISTEN) und hauptamtlicher (mit den Sozialarbeitern und -pädagogen aus dem städtischen Familienbüro und den Jugendzentren im Stadtgebiet) Jugendarbeit in Lippstadt.