Schlappen für die westfälischen Ligisten

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Ein seltener Gleichklang bestimmte am neunten Spieltag die Resultate der drei westfälischen Bundesligisten: SC Paderborn 07 (beim Dorfverein Hoffenheim), FC Schalke 04 (in Leverkusen) und Borussia Dortmund (daheim gegen Hannover). Sie beendeten allesamt ihre Begegnungen mit einem 0:1. Dabei war die Pleite der Dortmunder zweifellos die größte Überraschung und für sie eine ärgerliche Schlappe.

Die Saisonziele des BVB geraten immer mehr ins Wanken:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Bundesligakommentar die sich ausweitende Krise von Borussia Dortmund in den Mittelpunkt seiner Anmerkungen gerückt hat.

Dortmund

Trotz des überzeugenden Auftritts beim 4:0 über Galatasaray Istanbul in der Champions League kommen die Dortmunder in der Bundesliga nicht voran. Bislang hat ihr Trainer Jürgen Klopp, schon im siebten Jahr vor Ort, noch kein Konzept gefunden, seine Equipe aus der tiefen Krise (vierte Niederlage in Folge) herauszuführen. Dass etliche Fans des Vizemeisters, auch manche bei den „Optimisten“ in Lippstadt, mit Blick auf die Perspektiven ihrer Mannschaft unterdessen nervös werden, liegt auf der Hand. Seit 2011 qualifizierten sich die Borussen stets direkt für die europäische Königsklasse. Dieses Ziel (mindestens Platz drei zum Ende der Bundesligasaison) ist nach dem 0:1 im Match mit den Niedersachsen in noch weitere Ferne gerückt, auch die weniger attraktive Europa League gerät in Gefahr. Ausgerechnet jetzt sind am Samstagabend die Münchener der nächste Gegner in der Liga. Wahrlich keine guten Aussichten für Dortmund im Fröttmaniger Stadion.

Gelsenkirchen

Der neue Coach der Knappen, Roberto die Matteo, der schon aus seiner Zeit bei Chelsea London als ein Mann für eine starke Deckung bekannt war, wählte die defensive Taktik auch beim Auflauf der Königsblauen in Leverkusen. Die Folgen dieser Entscheidung des Italieners waren alles andere als nützlich. Weder Offensivspieler Julian Draxler noch Stürmer Klaas-Jan Huntelaar fanden ins Spiel der Gelsenkirchener und nicht wenige Anhänger der Schalker in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ wirkten durch das 0:1 ihrer Crew beim Werksclub angekratzt.

Paderborn

Der Aufsteiger aus dem benachbarten Paderborn musste im Oberhaus eine bittere Lektion hinnehmen. Obwohl die Domstädter in Hoffenheim eine spielerisch starke Leistung boten, wurden sie dafür nicht belohnt. Am Ende stand ein ärgerliches 0:1 und das erst 17 Minuten vor dem Abpfiff fiel. Auch der vom Übungsleiter Andre Breitenreiter darauf verfügte Wechsel zu einer größeren Offensive der Kicker von der Pader fruchtete nicht mehr. Die temporeiche Partie ging an den Gastgeber aus dem Kraichgau. Nun erwarten die Neulinge aus der Bischofsstadt an Allerseelen die Hertha aus der Bundesmetropole, die mit der Empfehlung eines deutlichen Dreiers über die Hamburger zu den Ostwestfalen kommt.

Hamburg

Das kleine Zwischenhoch, das der HSV nach dem 1:0 beim BVB und ihrem 1:1 gegen Hoffenheim am Horizont sah, hat sich bereits wieder verzogen. Statt eines Aufwärtstrends mussten die Hanseaten in Berlin mit dem 0:3 ein neues Desaster hinnehmen und stecken mit sechs Punkten wie schon in der Vorsaison als Drittletzter im Keller fest. Es bestehen für den Dino kaum Chancen, sich bald aus den Tiefen der Liga abzusetzen. Dafür scheint auch Josef Zinnbauer als Betreuer der Rothosen keinen überzeugenden Ansatz zu haben.

München

Das Treffen am letzten Sonntagabend in Gladbach zwischen den Mönchen und Bayern erinnerte an die 1970er Jahre hervor. Mehr aber auch nicht. Waren vor 40 Jahren die Teams, die 1965 parallel den Aufstieg in die Bundesliga schafften, noch gleichwertig, so ist der FCB momentan eine Klasse für sich. Das hat auch sein 0:0 beim Zweiten mit der erfolgreichen Verteidigung des Vorsprungs der vier Punkte gegenüber den Fohlen bestätigt.