Paderborn beschämt Hamburg

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Eigentlich hatte sich der SC Paderborn 07 schon bei seiner Bundesligapremiere gegen Mainz einen Dreier verdient. Doch da reichte es am Ende nur zum 2:2, aber am zweiten Spieltag holte der Neuling aus der benachbarten Domstadt mit einem eindrucksvollen 3:0 beim völlig desolaten Hamburger Sportverein den zum Start verpassten Sieg nach.

Hohes Lob für den Bundesliganeuling aus der benachbarten Domstadt:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der in seinem Bundesligakommentar den Dreier Paderborner in Hamburger analysiert.

Paderborn

Schon der im Mai dieses Jahres besiegelte Aufstieg der Ostwestfalen ins Oberhaus war eine Sensation. Vier Punkte nach nur zwei Runden in der Bundesliga haben das Selbstgefühl der vom einstigen HSV-Spieler Andre Breitenreiter betreuten Blauschwarzen zusätzlich gefestigt. Dass sie dadurch mit großer Zuversicht in die durch die Länderspiele der Löw-Buben anberaumte Ligapause gegangen sind und gewiss entkrampft auf den nächsten Gast, dem Mitaufsteiger aus Köln, warten können, überrascht den Beobachter nicht. Dagegen dürften an Elbe und Alster von Neuem die Alarmglocken schrillen. Neun Spiele saisonübergreifend ohne Sieg dokumentieren die schwere Dauerkrise beim Dino der Liga. Bislang hat auch der aus St. Petersburg nach Hamburg zurückgeholte Manager Dietmar Beiersdorfer noch keine Besserung der seit Jahren bei den Rothosen bestehenden trostlosen Situation erreichen können.

Schalke

Während das Betriebsklima bei den Rautenträgern in Hamburg weiterhin kräftig gestört sein dürfte, hat sich die Lage am Schalker Markt nach dem 1:1 gegen den Favoriten aus München leicht entspannt. Indessen stehen die Knappen und speziell ihr seit Monaten umstrittener Trainer Jens Keller jetzt in Gladbach vor ihrer nächsten großen Hürde. Ohne einen Sieg bei den Mönchen werden die Gelsenkirchener weiteren Boden auf die Tabellenspitze einbüßen. Für die Fans der großen Gemeinde der Königsblauen in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ wäre eine Schlappe oder ein Remis nur schwer zu ertragen. Für den Anspruch der erfolgsverwöhnten und die auf die Meisterschaft abonnierten Bayern war jedoch ihr ergatterter Punkt auf dem Berger Feld von Erle wohl zu wenig.

Gladbach

Dem Sieben-Tore-Festival von Mönchengladbach im Europacup folgte für die von Lucien Favre formierten Niederrheiner in der Bundesliga in Freiburg nur eine müde 0:0-Nummer. Damit haben auch sie den angestrebten Vorstoß in die oberen Ränge der nationalen Liga verpasst. Wie beim Auftakt gegen Stuttgart (1:1) war für die Fohlen erneut nur ein Punkt drin.

Dortmund

Auf eine große Geduldsprobe wurden die BVB-Anhänger und die Lippstädter „Optimisten“ mit ihrem Vorsitzenden Bernhard Scholl beim 3:2 ihrer Borussia in Augsburg gestellt. Dabei hatte die von Jürgen Klopp gruppierte Crew über weite Strecken recht gut gespielt und ein klares 3:0 in der Fuggerstadt vorgelegt. Aber zwei Gegentore in den letzten Minuten und das wiederholte Auslassen etlicher Chancen werden noch für manche Diskussion in Dortmund sorgen. Wenn die Schwarzgelben fassbar ins Titelrennen eingreifen wollen, müssen sie auch Auswärts überzeugende Siege einfahren. Alles andere lässt größere Träume schnell platzen.

Köln

Für die auch in Lippstadt sichtbare Schar der Sympathisanten des ersten Meisters der 1963 gegründeten Bundesliga war das 2:0 ihres „Effzeh“ in Stuttgart eine Genugtuung für ihre langjährige Treue zu den Geißböcken, die auch durch die fünf Abstiege seit 1998 keinen Abbruch erfahren hat. Durch den Überraschungscoup der Rheinländer bei den ideenlosen Schwaben ist dem von Frankfurt an den Neckar zurückgekehrten Fußballlehrer Armin Veh der Wiedereinstieg bei seinem ehemaligen Arbeitgeber gänzlich missglückt, zumal der letzte Meistertrainer des VfB (2007) schon in der ersten Pokalrunde in Bochum das frühe Aus für die Bad Cannstatter erdulden musste.