Der Erfolg eines Rückkehrers

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Während die Münchener und Dortmunder am dritten Spieltag lockere Siege einfuhren, schrillen am Schalker Markt nach der heftigen Klatsche der Königsblauen von 1:4 in Gladbach und ihrem total verkorksten Start in die Saison wiederholt die Alarmglocken.

Dortmund zurück in der Spur:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Rückkehr von Shinji Kagawa analysiert.

Schalke

Nur ein Punkt aus drei Bundesligaspielen und dazu noch das Ende im DFB-Pokal nach der ersten Runde dokumentieren die schwere Krise in Gelsenkirchen zum Beginn der aktuellen Spielzeit. Dass darüber die vielen treuen Freunde der Knappen in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ verärgert sind, verwundert nicht. Dabei dürfen die Anhänger des Vorortvereins mit dem Ergebnis ihrer Mannschaft gegen die Fohlen noch hoch zufrieden sein. Die Niederlage hätte auch wesentlich drastischer ausfallen können, wenn die Mönche ihre Möglichkeiten konsequenter genutzt hätten. Alles keine guten Perspektiven für die kommenden Wochen beim FCS 04, wo obendrein zum Monatsende noch der Erzrivale aus Dortmund auf dem Berger Feld von Erle zu Gast ist. Jetzt schauen viele Beobachter fragend nach Rheda-Wiedenbrück, wo der mächtige und oftmals rigorose Aufsichtsratschef des Traditionsvereins aus dem Ruhrpott, Clemens Tönnies, beheimatet ist.

Dortmund

Dagegen waren die BVB-Fans und die aus Lippstadt ins ehemalige Westfalenstadion gereisten „Optimisten“ vom Auftritt ihrer Schwarzgelben gegen den SC Freiburg regelrecht begeistert. Drei Tore vor vertrauter Kulisse und drei Punkte im Sack sind nach dem verpatzen Auftakt gegen Leverkusen, wo schon nach neun Sekunden das Spiel gegen die Schützlinge von Jürgen Klopp besiegelt war, die richtige Antwort der Dortmunder Borussen. Vor allem war es der Japaner Shinji Kagawa, der die Zuschauer im ausverkauften Fußballtempel an der Strobelallee entzückt hatte. Als das Match bereits längst abgepfiffen war, wollten die Sprechchöre in der wohl stimmungsvollsten Fußballarena in Deutschland für den Rückkehrer aus Manchester nicht enden, der nach 861 Tagen sein erstes Punktspiel für die Westfalen bestritten und sie mit seinem starken Auftritt zum Sieg über die Breisgauer geführt hatte.

Paderborn

Weiterhin ungeschlagen bleibt in der noch jungen Saison der Neuling aus dem benachbarten Paderborn, obwohl das torlose Remis gegen den Mitaufsteiger aus Köln, der ebenfalls in der aktuellen Spielzeit noch keine Niederlage kassiert hat, eigentlich eine kleine Enttäuschung ist. Wollen die Domstädter von der Pader die im Mai gerade erst erreichte Bundesliga halten, müssen sie gegen vermeintlich leichte Gegner auch einen Dreier einfahren. In Hamburg ist ihnen das bekanntlich bestechend geglückt. Aber die harten Brocken im Oberhaus (am Dienstagabend in München und einen Monat später, wenn Dortmund an der Alme erwartet wird) stehen der blauschwarzen Equipe von Andre Breitenreiter noch bevor.

München

Für München war das 2:0 über Stuttgart zwar ein entspannter Sieg, doch abgehakt ist damit die Begegnung für Pep Guardiola noch nicht. Die Abwehr erscheint stabil, jedoch hat sich Holger Badstuber erneut verletzt und im Sturm fehlen dem Favoriten derzeit mit Arjen Robben und Thiago Alcantara zwei Schlüsselspieler. Das lässt einige der nächsten Gegner des Titelverteidigers hoffen, gegen die Bayern zumindest einen Punkt holen zu können.

Hamburg

Die Talfahrt des Hamburger SV geht nach dem 0:2 gegen Hannover 96 weiter. Auch im Nordderby waren die Hanseaten erneut die Verlierer, obwohl sie eine kämpferische Leistung boten. Nun befindet sich der Dino der Liga bereits nach drei Runden auf dem letzten Platz und läuft Gefahr, wiederum in einem zermürbenden Abstiegskampf verwickelt zu werden.