Triumph mit einem Makel

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Der Pokalkommentar von Hans Zaremba

Nach dem bereits im März feststehenden Erfolg in der Meisterschaft konnte sich der FC Bayern München nun auch den DFB-Pokal holen. Das Cupfinale von Berlin hat aber auch offenbart, dass Borussia Dortmund den Dauerrivalen von der Isar durchaus hätte bezwingen können. Am Ende hatte der Sieger kaum noch Kraftreserven und während des Spiels mussten etliche Spieler der Mannschaft von Pep Guardiola wegen vermehrt auftretender Krämpfe von ihren Betreuern behandelt werden.

Zwei Fans der OPTIMISTEN in Berlin:Melanie Henke (links) und Nicole Räker waren zum Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München gereist. Die Aufnahme ist auf dem Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche entstanden, wo sich traditionell die BVB-Anhänger vor den Pokalfinalspielen ihrer Mannschaft einfinden.

Kräftemessen

Die Equipe von Jürgen Klopp hatte dem Gegner wahrlich alles abverlangt. Erst die zweite Hälfte der Verlängerung brachte zugunsten des Pokalverteidigers mit dem 2:0 die Entscheidung. Obendrein ist der Triumph von München mit einem schweren Makel behaftet: Ein eindeutiger Kopfballtreffer des Dortmunder Mats Hummels in der 64. Minute hätte der Schiedsrichter Florian Meyer geben müssen. Vermutlich wäre nach diesem nicht anerkannten Tor des BVB-Abwehrspielers das Match anders ausgegangen. Doch die Dekrete der Referees auf den Spielfeldern sind bekanntlich Tatsachenentscheidungen und die vieldiskutierte Torlinientechnik ist bislang noch kein Bestandteil des Regelwerks. Womöglich ist der BVB das Opfer einer nicht ausreichenden Kommunikation des Spielleiters mit seinem Assistenten geworden. Sicherlich war die Begegnung um den DFB-Pokal nicht so ein hochklassiges Spiel wie das Champions-League-Finale des Vorjahres, was Borussia Dortmund und der FC Bayern München in London geboten hatten. Aber trotzdem war das Duell von Berlin der derzeit besten deutschen Mannschaften ein Kräftemessen auf höchstem Niveau. Davon können auch jene 13 Lippstädter OPTIMISTEN berichten, die in der Ostkurve des Olympiastadions in der Hauptstadt, wo bei den Heimspielen der Hertha die Fans des Ligisten von der Spree ihre Plätze einnehmen, das spannende Fußballfest verfolgt haben.

Wenige Minuten vor dem Anpfiff:Der Lippstädter Mathias Radtke gehörte zu den wenigen schwarzgelben Fahnenschwenkern im Berliner Stadion und weht kräftig mit dem Bannner mit der optimistischen Lipperose.

Doublesieger

Nun geht das Team von Säbener Straße in München zweifach gekrönt in die Sommerpause. Zweifellos ist ein Club, der in einer Saison sowohl Meister und als auch Pokalsieger wird, das Maß aller Dinge im deutschen Fußball. Übrigens gelang den Münchenern diese bemerkenswerte Leistung jetzt schon zum zehnten Mal, was auch ein deutscher Rekord ist. Für den Branchenprimus im nationalen Fußball ist das Double ein enorm wichtiger Erfolg, weil er sein eigentliches Ziel – die Verteidigung der Champions-League-Trophäe – nach dem ruhmlosen Ausscheiden im Halbfinale gegen Real Madrid (0:1 und 0:4) nicht erreichen konnte. Alles andere als ein Pokalsieg hätte beim erfolgsverwöhnten FCB viele Fragen aufgeworfen. Aber eine Erkenntnis von Berlin ist auch, die große Angst der Konkurrenten vor der Unbezwingbarkeit der Bayern ist vorerst vorbei. Dies ist gut für den Fußballalltag in Deutschland.

Bereits zum wiederholten Mal beim Pokalfinale:Die Lippstädter OPTIMISTEN Marion Beck und Martin Schulz.

Analysen

Es ist vor allem der Dortmunder Borussia zu verdanken, dass der Erfolgsverein aus Süddeutschland wieder normale Züge abgenommen hat. Der eine Woche vor Ostern in der Bundesliga mit 3:0 in München eingesackte Dreier des BVB und die couragierte Leistung der Schwarzgelben im Pokalfinale haben belegt, dass auch eine vermeintliche Übermannschaft ins Wanken gebracht werden kann. Das Pokalfinale auf Augenhöhe gibt berechtigte Hoffnung, dass die Bundesligasaison 2014/15 nicht gänzlich eine Show nur für die Bayern wird. Die Crew der Münchner wird jetzt die Saison analysieren, insbesondere die vergangenen zwei Monate. Dabei dürften die Verantwortlichen in der bayerischen Landesmetropole auch Ansätze finden, wie sie das Gefüge ihrer Auswahl verbessern können. Dies gilt genauso für die Dortmunder, die überdies noch den Abgang ihrer Sturmspitze Robert Lewandowski zum Münchner Konkurrenten kompensieren müssen.

Mannschaftsfoto vor dem Anstoss in Berlin:Borussia Dortmund vor dem Beginn des sechsten Pokalfinales in der Geschichte des BVB 09 seit dem Jahr 1963. Insgesamt dreimal konnten die Schwarzgelben bislang den Cup gewinnen: 1965 mit 2:0 gegen Alemannia Aachen, 1989 mit 4:1 über Werder Bremen und 2012 mit 5:2 gegen Bayern München.

Bildergalerie vom Aufenthalt der OPTIMISTEN in Berlin

Der schöne Eindruck von der Reise der OPTIMISTEN mit den Effelner BVB-Freunden zum DFB-Finale in berlin wird mit den folgenden Bildern dokumentiert.

Bildergalerie vom Treffen in Lippstadt

Parallel zum Spiel von Borussia Dortmund in Berlin richteten die Lippstädter OPTIMISTEN in ihrem Vereinslokal ‚Jathe`s Kegelbahnen‘ ein gemütliches Beisammensein bei Grillwurst und kühlen Getränken aus. Die nachstehenden Fotos geben davon einen kleinen Eindruck.