Schwacher Auftritt von München

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Der 12. Spieltag in der Bundesliga wurde von einem schwachen Auftritt von München in Nürnberg, der Niederlage der Schalker in Leverkusen und dem ohne große Mühe erreichten Sieg von Dortmund über Fürth bestimmt. Der Vorsprung der Bayern beginnt zu bröckeln und die Borussen kommen auf. Da schauen die Bosse an der Säbener Straße gebannt auf den 1. Dezember, wo der BVB 09 in Fröttmaning aufspielt.

Geht da noch etwas für den BVB?:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der den schwachen Autritt der Bayern, die Niederlage der Blauen und den Sieg der Dortmunder analysierte.

München

Mit einem komfortablen Polster von 30 Punkten und der Überzeugung, erneut drei Zähler einzuheimsen, waren die Bayern zum Derby ins Frankenland gereist. Doch gab es zwischen Nürnberg und München nur ein 1:1. Für den Rekordmeister war es eine gefühlte Niederlage, zumal er immerhin die letzten 14 Minuten in Überzahl war. Doch die Mannschaft von Jupp Heynckes verkrampfte sich zunehmend, als sie mit Brechstange den Erfolg erreichen wollte, während die Equipe von Dieter Hecking mit zehn Leuten das Unentschieden über die Zeit brachte.

Schalke

Das überraschende Remis der Münchner war für die Schalker wertlos, weil sie es in Leverkusen versäumten, zum Tabellenführer aufzuschließen. Vielmehr erlitten sie bei der Werksmannschaft am Rhein eine Schlappe von 0:2. Mit seinem schnellen Konterspiel bereitete der Gastgeber den Knappen erhebliche Probleme. Die Pleite der Blauen hätte noch größer ausfallen können, wenn die Elf des Chemiegiganten nicht so nachlässig mit ihren Chancen umgegangen wäre. Die vielen Fans der Gelsenkirchener in der Region und von den Wadersloher „Füchsen“ waren vom Auftritt der Crew von Huub Stevens kaum angetan.

Dortmund

Durch das klare 3:1 zur Halbzeit, konnten es die Männer von Jürgen Klopp gegen die Kicker von Mike Büskens in der zweiten Spielhälfte locker angehen lassen. Mehr oder weniger waren die letzten 45 Minuten gegen Fürth ein vorgezogenes Auslaufen der Schwarzgelben. Der Titelverteidiger gewann zum Jubel seiner großen Anhängerschar und der Lippstädter „Optimisten“ zum ersten Mal in dieser Saison zweimal in Folge und erreichte eine Serie von sieben Pflichtspielen ohne Niederlage. Zudem kommt der Dreier für den Doublegewinner von 2012 im richtigen Moment, weil er damit sein angeknackstes Selbstvertrauen nach dem Missgeschick im Ruhrderby wohl wieder aufgebaut haben dürfte. Überdies gelang dem Langzeitverletzten Jakub Blaszczykowski ein überzeugendes Comeback im BVB-Dress. Für die von den Dortmundern bis Weihnachten noch zu bewältigenden schweren Aufgaben waren diese Aspekte die wohl wichtigsten Erkenntnisse aus dem Treffen mit den Fürthern.

Wolfsburg

Der spektakulärste Wechsel der letzten Wochen in der Bundesliga war gewiss der kurz vor dem 12. Spieltag erfolgte Übertritt von Klaus Allofs vom Vorsitzenden der Geschäftsführung in Bremen in die Aufgabe als Geschäftsführer Sport in Wolfsburg. Offensichtlich muss die Chemie zwischen dem einstigen Stürmer im Werder-Dress zu seinem Vorgänger auf dem Manager-Stuhl und heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden in der Hansestadt, Willi Lemke, nicht (mehr) gestimmt haben. Anders lässt sich der hastige Umzug von Klaus Allofs nach 13jähriger Verantwortung an der Weser zum Autokonzern am Mittellandkanal nicht deuten. So überrascht auch nicht die frostige Verabschiedung des langjährigen Bremer Sportschefs durch Willi Lemke. Sicherlich dürfte auch der Mammon den Wunsch auf Veränderung des 1956 in Düsseldorf geborenen 56fachen Nationalspielers befeuert haben. In der Szene wird von einer Verdoppelung der bisherigen Jahresbezüge auf drei Millionen Euro spekuliert. Zum Einstand als Geschäftsführer an seiner neuen Wirkungsstätte konnte sich Klaus Allofs mit dem 3:1 der Wölfe in Hoffenheim über einen unerwarteten Sieg freuen.