Rauswurf nach Schlammschlacht

Veröffentlicht am 

 von 

 in 

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Was sich schon am dritten Advent abzeichnete, ging nach dem Auftritt von Hertha in Hoffenheim (1:1) ganz schnell: Einen Tag nach dem letzten Spiel der Hinrunde wurde der Trainer des Hauptstadtclubs, Markus Babbel, mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Das beschädigte Vertrauensverhältnis zwischen dem Coach und dem Sportdirektor der Berliner, Michael Preetz, war nicht mehr zu kitten. Am Ende der aufbrodelnden Schlammschlacht stand der Rauswurf des störrischen Übungsleiters.

Für ihn war das Engagement von Markus Babbel an der Spree schon am dritten Advent beendet:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der den Rauswurf des Berliner Übungsleiters analysierte.

Berlin

Es war nur eine kurze Tätigkeit von Markus Babbel bei der Hertha. Er hatte sie nach deren Abstieg im Sommer 2010 übernommen und binnen einer Saison zurück in die Erstklassigkeit geführt. Auch seine Bilanz nach siebzehn Spielen in der ersten Liga kann sich sehen lassen. 20 Punkte und der elfte Rang sind gute Voraussetzungen, nicht wieder den bitteren Weg ins Unterhaus antreten zu müssen. Dass die Berliner frühzeitig eine Verlängerung des Vertrages mit dem 39jährigen anstrebten, lag auf der Hand. Doch der gebürtige Münchener wollte nicht bei der „Alten Dame“ bleiben. Vielleicht hat er schon einen neuen Arbeitgeber im Blick.

Gladbach

Dies meint auch der einstige Hertha-Ausbilder Lucien Favre von sich zu glauben, als er am Wochenende darüber schwadronierte, auch die Bayern betreuen zu können und in Deutschland einmal Meister zu werden. Doch vorerst ist der Schweizer an die Gladbacher gebunden, die er im Frühjahr als Beinahe-Absteiger übernommen und den Platz in der Beletage des deutschen Fußballs retten konnte. Unterdessen führte er die Mönche gar in die Spitzengruppe zurück. Die 33 Zähler nach 1:0 über Mainz auf dem Konto und der vierte Tabellenplatz sind eine respektable Leistung des späten Nachfolgers des legendären Bökelberg-Sportlehrers Hennes Weisweiler.

München

Als Favorit gestartet, in der Zwischenzeit geschwächelt und zum Schluss der ersten Hälfte der 49. Auflage der Bundesliga Tabellenführer. Dies ist auch die Zwischenbilanz des im Sommer von Leverkusen nach München zurückgeholten früheren Stürmers und Trainers der Mönchengladbacher, Jupp Heynckes. Nach zuletzt fünf erfolglosen Anläufen bezwang der FCB im letzten Freitagsspiel seinen Kölner Angstgegner und schaffte nach fast zehn Jahren wieder einen Heimsieg gegen die Geißböcke. Allerdings mussten die Bayern heftig rackern, da sie nach dem frühen Platzverweis für Franck Ribery knapp eine Stunde in Unterzahl waren. Doch das 3:0 für die Männer von der Isar war ein klares Resultat.

Dortmund

Erster Verfolger des Herbstmeisters Bayern München im Kampf um die Meisterschale bleiben die Dortmunder. Auch der Titelverteidiger gewann zur Freude seiner großen Anhängerschar und der Lippstädter „Optimisten“ sein letztes Punktspiel in diesem Jahr souverän mit 4:1 beim Tabellenletzten in Freiburg. Drei Punkte sind für den amtierenden Champion kein uneinholbarer Rückstand. Vor Jahresfrist lag der BVB 09 zur Weihnachtspause bereits zehn Zähler vor dem damaligen Zweiten, FSV Mainz 05, und wurde im Mai 2011 überlegen zum siebten Mal in seiner Geschichte Deutscher Meister.

Gelsenkirchen

Auch bei den vielen Fans der Schalker und den Wadersloher „Füchsen“ war am Sonntag der Jubel groß. Durch einen Kantersieg von 5:0 über Werder Bremen untermauerten die Knappen ihre Ambitionen und festigten damit den dritten Rang. Lediglich das schwächere Torverhältnis unterscheidet gegenwärtig die Männer vom Schalker Markt von den Kickern vom Dortmunder Borsigplatz. So dicht lagen die Erzrivalen aus dem Pott lange nicht mehr in der Bundesliga beieinander.