Dortmund mit viel Glück

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Mit viel Glück hat Dortmund in Rostock seinen ersten Auswärtssieg erzielt. Über weite Strecken der Partie war allerdings der Aufsteiger von der Ostsee überlegen, scheiterte jedoch in der ersten Spielhälfte mehr am Aluminium und in der zweiten Halbzeit an seiner unzureichenden Durchschlagskraft. So konnte Giovanni Federico die Borussia aus der Krise und die Hansa zum schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte schießen. Der Zugang vom Karlsruher SC erzielte in der 76. Minute das goldene Tor für den BVB 09 zum erlösenden 1:0.

Jetzt kommt Bremen

Nun haben die Dortmunder nach zwei Niederlagen und zwei Siegen sechs Punkte und unterscheiden sich vom Erzrivalen aus Gelsenkirchen lediglich durch das schlechtere Torverhältnis. Während die Königsblauen mit 8:5 eine positive Trefferbilanz haben, befinden sich die Schwarzgelben 6:7 derzeit noch im Minus. Jetzt erwarten die Borussen nach der Länderspielpause am Freitag, 14. September, vor eigenem Publikum Werder Bremen. Für den Lippstädter Chefoptimisten Bernhard Scholl eine klare Sache, weil die Kicker vom Borsigplatz durch die Erfolge gegen die beiden ostdeutschen Clubs aus Cottbus und Rostock das nötige Selbstvertrauen wieder erlangt haben. Allerdings haben auch die Hanseaten von der Weser durch ein 2:1 über die Frankfurter Eintracht zu jener Moral zurückgefunden, die das von Thomas Schaaf betreute Team in den vergangenen Jahren ausgezeichnet hat. Unterhalb der Woche hatten sie schon in dem Qualifikationsspiel für die Champions-League beim 3:2 in Zagreb gezeigt, dass mit ihnen wieder zu rechnen ist. Drei Siege in drei Pflichtspielen innerhalb von acht Tagen sagen viel aus. Für die Fans im ehemaligen Westfalenstadion (unter ihnen auch wieder etliche aus Lippstadt) scheint dies ein interessantes Match zu werden.

Schalke dreimal Remis

Auf der Stelle treten bislang die Schalker, obwohl sie gegen Leverkusen in einem höhepunktreichen und attraktiven Bundesligaspiel eine gute Leistung abgeliefert haben. Doch in der Chancenverwertung ließen zu viele Möglichkeiten aus. Dadurch reichte es am Ende nur zu einem 1:1. Es war für die vom Mirko Slomka trainierten Männer bereits das dritte Remis in dieser Saison. Dass im nächsten Spiel mehr für sie herausspringen wird, ist kaum zu glauben. Dann müssen sie beim Spitzenreiter in München antreten. Auch wenn der große Favorit aus Bayern im Nordsüdklassiker in Hamburg beim 1:1 das erste Gegentor der Saison hinnehmen musste und zum ersten Mal in dieser Spielzeit nicht gewonnen hat, bleiben die Schützlinge von Ottmar Hitzfeld weiterhin die Topmannschaft der Liga und ein schwerer Gegner für den Vizemeister aus dem Ruhrpott.

Bochum und Bielefeld

Federn lassen mussten die beiden anderen westfälischen Bundesligisten aus Bochum und Bielefeld. Während der VfL bei Hannover 96 zweimal die Führung der Niedersachsen ausgeglichen hatte und sich um Schluss mit einem 2:3 knapp geschlagen geben musste, war die Niederlage der Bielefelder in Duisburg schon wesentlich deutlicher. Innerhalb von sechs Minuten kassierten sie drei Treffer und mit dem 0:3 die erste Schlappe in der noch jungen Saison. Dennoch stehen beide mit jeweils sieben Punkten vor den Kontrahenten aus Gelsenkirchen und Dortmund und sind auf den Plätzen zwei und drei immer noch die direkten Verfolger der Münchener. Der Meister aus Stuttgart kommt offensichtlich überhaupt nicht in Tritt. Beim Derby in Karlsruhe ließen die Schwaben jegliche Souveränität vermissen und mussten mit 0:1 die Badener eine schmerzliche Niederlage hinnehmen. Die Bemerkung von Trainer Armin Veh („Ich bin bedient“) ist die zutreffende Beschreibung für die momentane Seelenlage der Stuttgarter Ballkünstler und ihrer Verantwortlichen.