Schalke scheitert in Dortmund

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Ausgerechnet beim Erzrivalen in Dortmund sind die Kicker aus der Gelsenkirchener Vorstadt auf dem Weg zum ersehnten achten Meistertitel gescheitert. Durch das 2:0 der Schwarzgelben über die Königsblauen und des gleichzeitigen Erfolges der Stuttgarter in Bochum liegen nun die Schwaben mit 67 Zählern und zwei Punkten Vorsprung vor den Westfalen auf dem ersten Platz. Der VfB dürfte sich am letzten Spieltag wohl nicht mehr die Meisterschale entreisen lassen, wenn er vor heimischer Kulisse die Cottbuser empfängt, während Schalke zum Saisonausklang die Arminen aus Bielefeld erwartet.

Frei und Smolarek

Das Derby im ehemaligen Westfalenstadion hat erneut offenbart, dass die von Mirko Slomka betreuten Fußballer auf der Schlussgraden nicht über die Souveränität verfügt haben, die ihr Spiel eine lange Zeit in der Saison ausgezeichnet hat. Wenn auch die Schalker über weite Strecken des Matches gegen die Dortmunder etwas mehr vom Geschehen hatten, waren sie in der Offensive nicht zwingend genug. Die Tore erzielte vor der beeindruckten Kulisse von 80.708 Zuschauern und den über 30 nach Dortmund gekommenen begeisterten Lippstädter OPTIMISTEN aber der BVB 09. Die beiden Treffer der Stürmer der Borussia aus der Schweiz, Alexander Frei in der 44. Minute, und aus Polen, Ebi Smolarek fünf Minuten vor dem Abpfiff, wurden vom Nationalspieler Christoph Metzelder vorbereitet. Der frühere Münsteraner Preuße verabschiedete sich mit einer imposanten Leistung nach sieben Jahren von der Dortmunder Borussia und will künftig bei den Königlichen in Madrid gegen das Leder treten.

Gomez und Cacau

Während für Schalke in Dortmund eine Illusion endete, begann gut 20 Kilometer weiter in Bochum der Traum der Stuttgarter vom Double in greifbare Nähe zu gelangen. Auf die junge Mannschaft von Armin Veh kommen jetzt noch zwei ganz wichtige Begegnungen zu. Über den Ligaabschluss (Cottbus) hinaus bestreiten die Leute vom Neckar eine Woche später in Berlin das Pokalfinale gegen den 1. FC Nürnberg. Vermutlich werden sie in der Bundeshauptstadt die 2004 von Werder Bremen begründete und von Bayern München in 2005 und 2006 weitergeführte Serie, Meister und Cupsieg an einen Club, fortsetzen. Dass die Stuttgarter in der Bundesliga bereits am vorletzten Spieltag die Spitze übernehmen konnten, haben sie ihren beiden Spitzen Mario Gomez und Jeronimo Cacau zu verdanken, die das unterhaltsame und spannende Spiel nach einem Rückstand von 1:2 zur Pause beim VfL Bochum in der 62. und 73. Spielminute noch mit einen 3:2 Erfolg beendeten.

Frings und Klose

Das Ausscheiden der Bremer aus dem Titelrennen (durch das 1:2 auf eigenen Platz gegen die Frankfurter Eintracht besiegelt) ist auch auf die während der letzten Wochen hochgekommenen Wechselabsichten ihrer beiden Nationalspieler Torsten Frings und Miroslav Klose zurückzuführen. Lange galten die Grünweißen von der Weser neben den Blauen von der Emscher als die aussichtreichsten Anwärter auf die Meisterschaft. Das Torverhältnis von 74 zu 40 ist das Resultat der sehr offensiven Spielanlage des SV Werder, der mit 36 Punkten und 47 zu 22 Treffern als Spitzenreiter die erste Halbserie für sich entschied. Doch während der Rückrunde versagten die Bremer Torjäger zu oft. Weg von der Bühne sind wieder die Aachener, die nach ihrem Aufstieg von 2006 schon nach einem Jahr die Bundesliga abermals verlassen müssen. Dies ist besonders schmerzhaft die Alemania, die nach ihrem ersten Bundesligaabstieg von 1970 ganze 36 Jahre auf eine Rückkehr in das Oberhaus warten mussten. Bei ihrem bitteren Gang in die zweite Liga werden sie von den Mainzern und den Gladbachern begleitet, deren Schiffbruch sich schon vor einigen Wochen abzeichnete.