Ruhrklassiker löste Begeisterung aus

Hans Zaremba über das Derby des BVB 09 gegen den FCS 04

Besser hätte es sich kein Drehbuchautor ausdenken können. Ausgerechnet zum letzten Heimspiel von Borussia Dortmund musste der FC Schalke 04 beim Erzrivalen auflaufen. Das war ganz und gar nach dem Geschmack der vielen Freunde des schwarzgelben Fußballs, zumal die Dortmunder nach ihrem in Wolfsburg errungenen Klassenerhalt völlig unbeschwert auftreten konnten. Dagegen mussten die Schalker unbedingt drei Punkte einfahren, wenn sie ihrem Anspruch auf die Schale aufrechterhalten wollten.

Schwarzgelbe Begeisterung.25.000 treue Fans auf der Südtribüne unterstützten ihre Borussia.

Neunjähriger Königsblauer

Auch die Lippstädter OPTIMISTEN waren von diesem Spielplan „geradezu angetan“, wie dies ihr Vorsitzender Bernhard Scholl zum Beginn des von seiner Fangemeinschaft ausgerichteten Bustrips nach Dortmund betonte. Über 30 Fußballfans hatten sich um 12.00 Uhr in dem Vereinslokal der BVB-Freunde auf „Jathe`s Kegelbahnen“ eingefunden, um an der letzten Tour der Saison in das ehemalige Westfalenstadion teilzunehmen. Die Begeisterung über diese Paarung reichte so weit, dass mit den Anhängern der Borussia auch zwei Fans des Hamburger SV und des 1. FC Köln und als jüngster Gast ein neunjähriger Junge im Trikot der Königsblauen in den Fußballtempel in die Dortmunder Strobelallee reisten. Sie alle waren von der wohltuenden Stimmung während der Fahrt und der phantastischen Atmosphäre in der mit 80.708 Zuschauern ausverkauften Sportstätte der Borussia entzückt. Unter ihnen hatten auch an die 20.000 Sympathisanten der Schalker ihren Platz eingenommen.

Hoffen ein Tor gegen Italien.Der Königsblaue Sven Busemann war mit seinen neun Jahren der jüngste Teilnehmer der schwarzgelben OPTIMISTEN.

Ein schönes Fußballspiel

Was ihnen alle für ihr Eintrittsgeld von den Akteuren auf dem grünen Rasen geboten wurde, war ein schönes Fußballspiel mit interessanten Zweikämpfen und spannenden Situationen im Strafraum und zwei sehenswerten Toren der beiden BVB-Stürmer Alexander Frei und Ebi Smolarek. Die Dramaturgie der Verantwortlichen der Liga hätte nicht passender sein können, dass nur 20 Kilometer weiter der VfB Stuttgart gegen den dritten Club aus dem Ruhrpott, den VfL Bochum, gleichfalls seine Chancen auf die Meisterschaft nutzen wollte. Ein zusätzlicher Anreiz war durch das Match von Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt gegeben, weil auch die Grünweißen von der Weser noch Chancen auf den Titel hatten. Zwangsläufig eilten immer wieder Blicke auf die beiden großen Anzeigetafeln im Dortmunder Fußballhaus, wo die jeweiligen Zwischenresultate aus den anderen Arenen eingeblendet wurden. So wurden nicht nur die Treffer des Derbys von Dortmund bejubelt, sondern je nach Vereinspräferenz auch die fünf Tore im benachbarten Bochumer Ruhrstadion (3:2 für Stuttgart) und die drei Erfolge von Frankfurt (2) und Bremen (1) beklatscht.

Freude über den Derbyerfolg.Jubelende Schwarzgelbe in Dortmund vor ihrer Rückfahrt nach Lippstadt.

Dauerkarte über Handy angefordert

Für Hans Fink, Vizebürgermeister von Erwitte und bekennendes Mitglied der OPTIMISTEN, war die Reise nach Dortmund eine Fahrt mit Hindernissen. Als die Lippstädter Crew auf der Anreise auf der Raststätte Haarstrang eine Pause einlegte, bemerkte der Erwitter, dass er seine Dauerkarte nicht bei hatte. Ein Handyanruf bei den Lieben zu Hause war nötig und seine Tochter Maike brachte ihm das Ticket auf den Rastplatz an der A 44 nach. Dort konnte der fußballliebende Kommunalpolitiker mit einer anderen BVB-Gruppe im PKW noch rechtzeitig zum Ruhrklassiker eintreffen und zu den unterdessen weitergefahrenen OPTIMISTEN stoßen.

Fahrt mit Hindernissen.Davon konnte Hans Fink (links) aus Erwitte berichten. Aufmerksamer Zuhörer ist Heinz Hilgers aus Lippstadt.

Fabelhafter Ausklang

Es war ein fabelhafter Ausklang nach einer recht verkorksten Spielzeit der Dortmunder, die den Traditionsclub fast in den Abstieg geführt hat. Allein drei Trainer (Bert van Marvijk, Jürgen Röber und Thomas Doll) mussten kommen, um in der Liga zu bleiben. „Die wirklich überzeugende Leistung gegen Schalke hat letztlich“, so der Lippstädter Oberborusse Bernhard Scholl auf der Heimfahrt, „die große Gemeinde der Borussia auch die heimischen OPTIMISTEN mit ihrem BVB wieder versöhnt“. Sobald der Spielplan für die kommende Saison heraus ist, wollen die Lippstädter Freunde des Dortmunder Fußballs wieder Fahrten in ihr Programm aufnehmen. Doch zunächst steht für die OPTIMISTEN die Jahresmitgliederversammlung auf dem Kalender, zu der ihr Vormann für kommenden Freitag, 25. Mai, 19.00 Uhr, in das Vereinslokal in der Nussbaumallee 40 eingeladen hat.

Schwarzgelbe Fans wieder mit dem BVB versöhnt.Bernhard Scholl bei seiner Ansprache auf der Rückfahrt von Dortmund nach Lippstadt.