Freude über eine gute Leistung

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Es war eine wirklich gute Leistung unserer Borussia. Die Bewertung des Vorsitzenden der Lippstädter BVB-Freunde, Bernhard Scholl, über das eindrucksvolle Untenschieden (3:3) der Dortmunder im Münchener Stadion des neuen und alten Deutschen Meisters beschreibt auf den Punkt den Einsatz der ersatzgeschwächten Bundesligaelf des BVB beim FC Bayern. Imposant war vor allem das Engagement von Jan Koller, der nach langer Verletzungspause in München erst zum zweiten Mal wieder in der Bundesliga zum Einsatz kam und dabei gleich zwei Kopfballtreffer markieren konnte.

Die Professionalität des Jan Koller

Damit hat der Mittelstürmer aus Tschechien auch in seinem letzten Match für die Schwarzgelben seine professionelle Einstellung und Identifikation mit seinem Arbeitgeber sichtbar unter Beweis gestellt. Vor dem Finale der Saison 2005/2006 waren sich die Auguren mehr oder weniger darüber einig, dass es für die mit insgesamt vier Reservisten nach München gereisten Borussen eine Klatsche geben würde. Doch weit gefehlt. Der Dortmunder Coach Bert van Marwijk hatte wiederum aus der Not eine Tugend gemacht und eine einsatzfreudige Mannschaft auf das Spielfeld geschickt. Sie ging schon in der ersten Minute mit 1:0 in Führung und konnte nach einem zwischenzeitlichen Rückstand von 1:3 noch ein bemerkenswertes 3:3 erreichen. Während die Begegnung in München keine große Bedeutung mehr auf die Tabelle hatte (die Bayern waren bereits eine Woche zuvor in Kaiserslautern Meister geworden und die Dortmunder hatten mit dem Ausgang um die Plätze für den Uefa-Cup sowieso nichts mehr zu tun), lag in den beiden gleichzeitig in Norddeutschland (Hamburg gegen Bremen und Wolfsburg gegen Lautern) laufenden Spielen eine echte Spannung.

Das brisante Nord-Derby

Das ohnehin brisante Nord-Derby gewann durch die besondere Tabellensituation (der HSV ging mit einem Zähler Vorsprung in die Partie) zusätzlich an Zündstoff. Von Anbeginn lieferten sich beide Teams aus Hamburg und Bremen einen heftigen Schlagabtausch und stellten den Finalcharakter dieses Klassikers heraus. Am Ende war es der SV Werder, der nach der packenden Begegnung mit einem 2:1 auf der Ziellinie den HSV noch abfangen und sich den wichtigen zweiten Platz für den direkten Einzug in die Champions-League sichern konnte. Aus dem vormaligen Bayern-Jäger wurde in den letzten Begegnungen letztlich selbst ein Gejagter. Dennoch hat die Crew von Trainer Thomas Doll eine starke Saison gespielt und immerhin den abermaligen Meister aus München sowohl auf dem eigenen Platz in Hamburg als auch in der Spielstätte in München besiegen können.

Das bedeutende Kellerduell

Nicht weniger Sprengkraft hatte das Kellerduell zwischen dem VfL Wolfsburg und dem 1. FC Kaiserslautern. Auch hier hatte der Gastgeber vor den Anpfiff einen Punkt mehr auf der Habenseite. Die Lauterer mussten somit unbedingt gewinnen, wenn sie nicht nach 1996 zum zweiten Mal den bitteren Gang in das Unterhaus der Bundesliga antreten wollten. Sie gingen auch nach 20 Minuten durch das 20. Saisontor von Halil Altintop in Führung, gerieten jedoch in der 66. und 69. Minuten mit 1:2 in Rückstand. Der späte Ausgleich zum 2:2 vier Spielminuten vor Ende konnte den erneuten Absturz der Roten Teufel in die zweite Liga nicht mehr verhindern. Ob es den Pfälzern nach 1997 in der kommenden Saison noch einmal gelingt, unmittelbar wieder in die Bundesliga zurückzukehren, bleibt jedoch angesichts der desolaten Lage in Kaiserslautern mehr als zweifelhaft.

76. Spielminute in München.Nach dem zweiten Kopfballtreffer von Jan Koller zum 3:3 und Endstand im letzten Bundesligaspiel der Dortmunder Borussen brandete im Vereinslokal auf „Jathe`s Kegelbahnen“ Jubel auf. Vorne im Bild (dritter von rechts) der Verfasser dieses Bundesligakommentars, Hans Zaremba, und in der hinteren Reihe freut sich der Lippstädter Oberborusse Bernhard Scholl.