Niederlage der Klinsmänner

Veröffentlicht am 

 von 

 in 

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Von einem Durchmarsch der Münchener ist schon lange keine Rede mehr. Das 1:2 gegen die Kölner war bereits die dritte Niederlage des Favoriten im vierten Rückrundenspiel. Die Bosse auf der Brücke des Rekordmeisters mit den ehemaligen Spitzenkickern Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Rummenigge und Ulrich Hoeness müssen erkennen, dass ein ehemaliger Bundestrainer auf der Vereinsbank nicht die zwangsläufige Garantie für eine Titelverteidigung ist. Der Druck auf den früheren Coach im Dienste des DFB hat nach der Heimpleite des Branchenführers wieder zugenommen, wofür die Bemerkung des aus Lippstadt stammenden Vorstandsvorsitzenden der Bayern vom Sommerzeugnis für seinen Übungsleiter ein deutlicher Hinweis ist. Die Däumlinge vom Rhein haben mit dem Sieg bei den Klinsmännern an der Isar eine wichtige Etappe gewonnen, um auch im August wieder in der Bundesliga auflaufen zu können.

Beschreibt das 1:1 von Schalke und Dortmund als einen Stich in das blauweiße Herz.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der den Klassiker in Gelsenkirchen auf der Tribüne verfolgte.

Spitzenfeld

Der Spieltag über Karneval gestaltete sich überaus turbulent, der in Düsseldorf mit einem guten Spitzenspiel zwischen Leverkusen und Hamburg beendet wurde. Der HSV gewann mit 2:1 knapp, aber nicht unverdient. Die vom Niederländer Martin Jol betreuten Hanseaten sind mit 42 Punkten neuer Spitzenreiter und erwarten jetzt zum Nordderby die Wolfsburger. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Hoffenheim, das im Südderby in Stuttgart in der letzten Minute beim Stand von 3:3 einen Elfmeter vergab und die Tabellenführung verstolperte, und Berlin, das in Wolfsburg mit 2:1 vom Thron gestoßen wurde. Sowohl der Dorfverein als auch die Hauptstädter haben jetzt 40 Zähler auf ihren Konten. Erst auf dem vierten Rang und mit 38 Punkten liegen die Münchener, die somit auch am bevorstehenden 22. Spieltag nicht auf den von ihnen anvisierten ersten Rang landen werden.

Klassiker

Das 1:1 des FC Schalke 04 im Klassiker gegen den BVB 09 bedeutet für die Knappen soviel wie eine Niederlage, ähnlich wie das 3:3 der späten Erben von Ernst Kuzorra und Fritz Szepan aus der Hinrunde bei den Nachfolgern von Lothar Emmerich und Siegfried Held. Wieder einmal konnten die Gelsenkirchener eine Führung gegen die Dortmunder nicht halten und verpassten am Ende nach einem über weite Strecken überlegen geführten Match den so sehr erwünschten Erfolg über den Erzrivalen. Das Remis in der Arena war für die vielen Schalker Fans und die Wadersloher Füchse ein regelrechter Stich in das blauweiße Herz, zumal die Borussen zur Freude ihrer Anhängerschaft und der Lippstädter Optimisten weiter vor dem Konkurrenten aus dem Pott stehen. Die schon seit Monaten arg strapazierte Geduld der im benachbarten Rheda-Wiedenbrück lebenden Vereinsführung des Vorstadtclubs, Präsident Josef Schnusenberg und Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies, mit ihrem leitenden Personal, Trainer Fred Rutten und Manager Andreas Müller, dürfte nach diesem Resultat wohl nicht mehr lange andauern.

Abstiegszone

Nach einer Serie von acht sieglosen Begegnungen gewannen die Gladbacher gegen die schwächste Auswärtsequipe aus Hannover erstmals wieder. Ob dies die Mönche noch retten wird, erscheint mit Blick auf den letzten Rang und die kommende Aufgabe in Berlin mehr als zweifelhaft. Nicht leichter wird es für die Niedersachen mit ihrem gefährdeten Coach Dieter Hecking werden, die Leverkusen erwarten. Das Duell der Daueraspiranten auf einen Abstieg zwischen den westfälischen Bundesligisten aus Bielefeld und Bochum endete mit einer Teilung der Punkte, wodurch beide nach wie vor im Keller der Liga ihren Platz einnehmen müssen. Etwas Luft konnte sich Cottbus mit dem 2:1 über Bremen verschaffen. Während die Brandenburger zuversichtlich auf ihr kommendes Spiel in Bochum schauen, steht Werder vor eigenem Publikum mit den Bayern eine schwere Auseinandersetzung bevor.