Dortmund bleibt Sieger im Topspiel

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Es bleibt dabei: Borussia Mönchengladbach kann gegen Borussia Dortmund nicht gewinnen. Im Topspiel des achten Spieltages mussten die Niederrheiner gegen die Westfalen ihre neunte Schlappe in Folge hinnehmen. Aber konnte die Equipe von Marco Rose die Tabellenspitze halten, weil es Wolfsburg, München, Leipzig, Freiburg und Gelsenkirchen nicht vermochten, ihre Begegnungen mit einem Dreier zu beenden.

Lucien Favre muss noch mehr Siege holen, wenn er in Dortmund eine Zukunft haben will: Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der sich unter anderem mit der Perspektive des BVB-Trainers befasst.

Dortmund

Nach den dreimaligen Unentschieden seiner Mannschaft stand natürlich der Coach des BVB, Lucien Favre, vor dem Treffen mit dem Namensvetter aus Mönchengladbach erheblich unter Druck, zumal der Vorstandsvorsitzende von Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, wenige Tage zuvor bei einer Buchvorstellung im Beisein mit dem früheren Trainer der Schwarz-Gelben, Jürgen Klopp, über diesen regelrecht ins Schwärmen geraten war. Doch nach dem 1:0 gegen den Spitzenreiter stehen die Dortmunder zur Freude ihrer Fans – und somit auch der Lippstädter „Optimisten“ – punktgleich mit dem Titelverteidiger aus München und nur einen Zähler hinter Mönchengladbach im oberen Tabellenfeld. Doch der Schweizer Übungsleiter des aktuellen Vizemeisters braucht aber noch ein paar Siege mehr, um wieder absolutes Vertrauen im gesamten Verein und der BVB-Anhänger zu erlangen. Insbesondere wird es darauf ankommen, wie sich die Borussia beim Ruhrderby am letzten Oktober-Samstag auf der Berger Feld von Erle gegen den FC Schalke 04 behaupten kann.

Gelsenkirchen

Entgegen dem Erfolg der Dortmunder sind die bei ihrem Auftritt bei der TSG 1899 Hoffenheim viel zu ungefährlichen Knappen zum Verdruss ihrer Sympathisanten in Lippstadt („Graf Bernhard“) und in Wadersloh („Füchse“) über ihre Offensivschwäche gestürzt. Dabei hätten sie mit einem Sieg im Kraichgau und der Übernahme der Tabellenführung durchaus ein wichtiges Zeichen setzen können. Nun liegen sie einen Punkt hinter Dortmund. Somit hat jetzt der Klassiker zwischen den westfälischen Erzrivalen keinen augenfälligen Favoriten.

Paderborn

Vor guten einem Jahr – wo die Domstädter aus dem Rheinland und die aus dem Hochstift noch im Unterhaus spielten – konnte der SC Paderborn 07 mit einem 5:3 beim 1. FC Köln triumphieren. Aber dreizehn Monate später und der Rückkehr der Blau-Schwarzen und des Effzeh in die Bundesliga war das Resultat zum Jubel der Köln-Fans, Karl-Heinz Rickmann (Bad Waldliesborn) und Reinhold Schomacher (Wadersloh), deutlich anders. Die Paderborner waren die klar schlechtere Crew und mussten ein 0:3 hinnehmen. In dieser Form werden sie es schwer haben, den Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze entscheidend zu verringern. Es kommen auf den SCP-Betreuer Steffen Baumgart schwere Wochen zu.

München

Der Wurm, der aktuell beim FC Bayern München zu registrieren ist, frisst sich immer mehr durch den stolzen Club von der Isar. Beim bayerischen Nachbarn, FC Augsburg, kam der Branchenführer trotz zwischenzeitlicher Führung nicht über enttäuschendes 2:2 hinaus. Auffallend war das frühe 0:1 kurz nach dem Anstoß und das 2:2 knapp vor dem Abpfiff. ‚Nur vier Siege aus acht Spielen – das ist nicht unser Anspruch. Wenn man nach wenigen Sekunden ein Tor kassiert und dann kurz vor Schluss noch eins, dann hat das schon eine Bedeutung‘, bewertet Kapitän Manuel Neuer nach dem Spiel die bisherige Saison und das Spiel in der Fuggerstadt. Damit umging der Nationaltorwart mit seinen Auslassungen geschickt einen Begriff, der in dieser Saison durchaus Potential für das „Unwort des Jahres“ hat, nämlich die Mentalität. Offenkundig wurde einmal mehr, dass ihr aktueller Trainer Niko Kovac nicht das Profil des Rekordmeisters vertritt, welches er sich in den letzten Jahren aufgebaut hat. Es könnte für ihn im zweiten Jahr an der Säbener Straße noch eng werden.