Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba
Die bemerkenswerteste Überraschung der drei westfälischen Bundesligisten gelang am 31. Spieltag dem Neuling aus dem Hochstift. Beim ebenfalls vom Abstieg gefährdeten SC Freiburg glückte dem SC Paderborn 07 ein wichtiges 2:1. Indirekte Unterstützung bekamen die Schwarzblauen aus der benachbarten Domstadt von den Königsblauen aus Schalke, die mit Stuttgart einem weiteren Zweitligakandidaten mit 3:2 besiegten. Dagegen verblasst das 1:1 der Schwarzgelben aus Dortmund in Hoffenheim, da es den BVB infolge des Dreiers der Knappen nicht nach vorne brachte.
Paderborn
Es war nicht das erste Mal in dieser Spielzeit, wo die sprichwörtliche Moral der Paderborner vom Gegner verkannt wurde. Die Ostwestfalen eroberten bei den Breisgauern nach einem Rückstand von 0:1 zur Pause einen beachtlichen Dreier und somit einen regelrechten Big Point im Kampf um den Klassenerhalt. Zudem überholten sie die Freiburger in der Tabelle und konnten somit einen Rang oberhalb des Relegationsplatzes einnehmen. Für das schwere Match des Aufsteigers am Sonntag auf heimischem Platz gegen Wolfsburg dürfte der Erfolg an der Dreisam eine wesentliche Stärkung der eigenen Psyche gewesen sein.
Hamburg
Auch die Hamburger sicherten sich in der Fremde einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf. Das knappe 2:1 der Rothosen in Mainz dürften nur wenige Beobachter vorausgeahnt haben. Durch seinen zweiten Dreier in Serie konnten die Hanseaten erstmals nach acht Spieltagen und eineinhalb Monaten die Abstiegsränge verlassen. Damit hatte wohl kaum einer an Elbe und Alster gerechnet, als der HSV nach Mirko Slomka, Joe Zinnbauer und Peter Knäbel mit Bruno Labbadia bereits seinen vierten Übungsleiter in der derzeitigen Bundesligarunde holte.
Gelsenkirchen
Zuletzt waren es sechs sieglose Partien des Vorstadtvereins, woraufhin sein Coach Robert Di Matteo der Equipe des FCS 04 die Einkehr ins Trainingslager im Kloster Marienfeld bei Gütersloh auferlegte. Das 3:2 der Revier-Kicker gegen den heutigen Club ihres ehemaligen Betreuers Huub Stevens hilft den Schalkern zur Freude ihrer Anhänger in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ zumindest, die Stimmung leicht aufzuheitern. Ob dies jedoch schon für Sonntagabend ausreicht, auch in Köln Punkte für die Qualifikation für den Wettbewerb der Europa League 2015/16 einzusacken, lässt sich mit Blick auf die von einer Krise gebeutelten Gelsenkirchener nur schwer zu prognostizieren.
Stuttgart
Durch die Schlappe im Pott ist die Lage für Stuttgart inzwischen nahezu ausweglos geworden. Die die wohl schwächste Bundesligaspielzeit ist die aktuelle Saison in der VfB-Geschichte ohnehin schon. Die Frage ist nun, ob der fünffache Meister ab Sommer erstmals seit der Saison 1976/77 wieder in die zweite Liga spielen wird oder ob er in den letzten drei Runden mit Spielen gegen Mainz, den Hamburger SV und in Paderborn den Ligaerhalt noch schafft
Dortmund
Unterhalb der Woche im DFB-Pokal noch die Bayern in deren Arena rausgeworfen, wenige Tage danach in der Liga in Sinsheim gegen Hoffenheim nur ein mattes 1:1 erreicht. Diese Auftritte von Dortmund sind im Grunde der Abklatsch für die gesamte Saison des BVB. Nicht nur die schwarzgelben Fans in Deutschland und bei den Lippstädter „Optimisten“ sind über das Auf und Ab ihres Vereins verwundert, auch der scheidende Trainer der Borussen, Jürgen Klopp, findet für dieses Zickzack seiner Mannschaft kaum noch überzeugende Antworten. Offensichtlich sind zu viele Spieler mit ihren Gedanken bereits in der nächsten Saison, wo etliche von ihnen bei anderen Arbeitgebern anheuern wollen.