Von Christina Reinke (Dortmund) mit Bildern von Hans Zaremba (Lippstadt)
Ob der Pokal-Wettbewerb die Möglichkeit bietet, die aktuelle Saison positiv zu beenden, wurde Jürgen Klopp vor dem Viertelfinale am Dienstag (Anstoß 20.30 Uhr) gegen die TSG 1899 Hoffenheim gefragt. Die Antwort ist eindeutig: „Ja! Der Pokal ist unglaublich wichtig, und das möchte ich unserem Spiel auch ansehen.“
Nie unter Wert
In den vergangenen Jahren habe seine Mannschaft im Pokal nie unter Wert gespielt und diese Mentalität sei in dem Wettbewerb unverzichtbar. Sie hat in der bisherigen Saison dazu geführt, dass Borussia Dortmund auf dem Weg ins Viertelfinale die Stuttgarter Kickers (4:1), den FC St. Pauli (3:0) und Dynamo Dresden (2:0) besiegen konnte. Hoffenheim ist die nächste Hürde auf dem Weg ins Finale nach Berlin, und diese „hochtalentierte Mannschaft“ ist laut Klopp „weit davon entfernt, ein Traumlos zu sein. Aber es ist die Aufgabe, die wir haben“.
Am vergangenen Samstag unterlagen die Kraichgauer zwar nach 1:0-Führung mit 1:4 gegen Mönchengladbach. Klopp glaubt allerdings nicht, dass das Ergebnis der Mannschaft Selbstvertrauen genommen hat. In der Bundesligatabelle liegt die TSG auf Rang sieben und damit nur knapp hinter den Plätzen, die zur Teilnahme im internationalen Geschäft berechtigen.
Eines der guten Spiele
Zum zweiten Mal in dieser Saison reist Hoffenheim nach Dortmund, Anfang Dezember gewann der BVB das Aufeinandertreffen in der Bundesliga durch ein Tor von Ilkay Gündogan mit 1:0. Klopp und sein Trainerteam werden die Hinrundenpartie für die Analyse noch einmal heranziehen. „Die Spielanlage der Hoffenheimer hat sich nicht dramatisch verändert, und wir haben gegen Hoffenheim eines unserer wenigen wirklich guten Spiele in der Vorrunde gemacht“, erinnert sich der Trainer.
Das Ergebnis aus dem Dezember würde für den Einzug ins Halbfinale reichen, ein Tor muss in dem K.o.-Spiel mindestens fallen. Doch wettbewerbsübergreifend blieb der BVB zuletzt in vier von fünf Spielen ohne eigenen Torerfolg. Auf diese vermeintliche Abschlussschwäche angesprochen, antwortete Klopp: „Sorgen machen wir uns nicht, aber Gedanken.“ Das Spiel gegen Bayern München möchte der Trainer aufgrund der Abwehrleistung des Gegners allerdings ausklammern: „Dass man in so einer Partie nicht 20 Chancen herausspielt, ist normal.“ Er schränkt jedoch ein: „Wir hatten unsere Möglichkeiten und waren häufig im oder um den Strafraum.“
„Entschlossenheit in den torgefährlichen Räumen“
Generell müsse die Mannschaft konsequenter und klarer in ihren Aktionen sein: „In den torgefährlichen Räumen fehlt es uns oft an letzter Entschlossenheit. Es geht um das Verhalten rund um den Strafraum. Es ist eine alte Fußball-Regel: Wer nicht schießt, kann nicht treffen. In so einer Situation muss man über die Häufigkeit kommen.“