Dortmund kann noch gewinnen

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die unterhalb der Vorwoche aus der Champions League ausgeschiedenen Vereine aus Dortmund und Leverkusen konnten am 26. Spieltag mit Dreiern aufwarten, während der einzige in der europäischen Königsklasse verbliebene deutsche Club, Bayern München, im Klassiker gegen Borussia Mönchengladbach mit 0:2 verlor. Im Kellergeschoß holten Stuttgart (3:1 gegen Frankfurt) und Freiburg (2:0 gegen Augsburg) wichtige Siege, Paderborn gegen Hoffenheim aber nur ein torloses Remis.

Die Pleite der Münchener gegen die Galdbacher tut der Dominanz des FCB keinen Abbruch:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, schaut in seinem Bundesligakommentar auf den Sieg der Mönche an der Iasr.

Dortmund

Für die Psyche der Dortmunder Fußballer und auch wohl für ihren Trainer Jürgen Klopp waren es drei gewichtige Punkte, die der BVB 09 mit dem 3:2 bei Hannover 96 mitnehmen konnte. Die beschämende Vorstellung der Borussen in der Champions League gegen Juventus Turin (0:3) ist zwar noch nicht überwunden, hat aber durch den Sieg an der Leine im nationalen Wettbewerb zumindest keine unmittelbaren Nachwirkungen offenbart. Damit konnten die Westfalen zur Freude ihrer großen Gemeinde im Land und bei den Lippstädter „Optimisten“ ihren zehnten Rang festigen und können nun etwas entspannter auf das am Karsamstag anstehende Heimmatch gegen den FC Bayern München schauen.

Gelsenkirchen

Vier Tage nach dem unglücklichen Aus in der europäischen Königsklasse hat die Werkself aus Leverkusen mit dem 1:0 auf Schalke einen wichtigen Schritt auf den nächsten Durchgang in der Champions League getan. Damit schüttelten die Rheinländer die Blauen vorerst von den lukrativen Rängen für die Spitzenkonkurrenz in Europa ab. Während sich die Kicker des Chemiegiganten nach der Niederlage im Elfmeterschießen bei Atletico Madrid im Treffen mit den Knappen gefestigt zeigten, kamen die Gelsenkirchener kaum richtig ins Spiel. Jetzt haben die Männer aus dem Pott am Ostersonntag in Augsburg eine hohe Hürde zu überwinden, die Farbenstädter am Tag zuvor im eigenen Stadion gegen die akut gefährdeten Hamburger die wohl leichtere Aufgabe vor Augen.

Paderborn

Der Aufsteiger aus dem benachbarten Paderborn hat seinen freien Fall leicht abgebremst, ist aber dennoch erstmals auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht, weil der Konkurrent aus Freiburg mit seinem 2:0 gegen Augsburg überraschend einen Sieg verbuchte. Nach vier Niederlagen in Folge mit 0:15 Toren kam der Neuling vor heimischer Kulisse gegen den Dorfclub aus Hoffenheim trotz deutlicher Vorteile bei den Torchancen und 25 Minuten in Überzahl jedoch über ein torloses Remis nicht hinaus. Nach der Länderspielpause müssen die Domstädter am Ostersonntag um 17.30 Uhr bei Hertha BSC auflaufen. Das dürfte für die Equipe aus dem Hochstift kein leichtes Unterfangen werden. Immerhin konnte Berlin mit Blick auf den Klassenerhalt durch sein 1:0 in Hamburg drei bedeutende Punkte einsacken.

Gladbach

Vor fünfzig Jahren gelang München und Mönchengladbach parallel der Aufstieg in die Bundesliga, von 1969 bis 1977 holten die Bayern (Franz Beckenbauer als Libero) und die Mönche (Günter Netzer als Regisseur) abwechselnd die Meisterschaften. Daran erinnern sich langjährige Fußballfreunde noch gerne. Jahrzehnte später, wo München seine Titel verdreifacht hat und Gladbach zweimal die Liga verlassen musste, bewegt diese Begegnung immer noch die Fans an der Isar und am Niederrhein. Es war am Sonntagabend nicht das erste Mal, dass sich in jüngster Zeit die erfolgsverwöhnten Münchener den Gladbachern geschlagen geben mussten. Der Sieg der Gäste beim Spitzenreiter tut jedoch der Dominanz des FCB keinen Abbruch: Das 2:0 der von Lucien Favre betreuten Borussen gegen die von Pep Guardiola aufgebotenen Bayern war für den Titelverteidiger die erste Heimpleite und erst die zweite Niederlage überhaupt in der Saison. Zudem sind es siebzehn Punkte Rückstand, die den Dritten aus Mönchengladbach vom Ersten aus München trennen.