Von Brois Rupert (Istanbul) mit Fotos von Hans Zaremba (Lippstadt)
Noch ist es ruhig in der Türk-Telekom-Arena. Während des Abschlusstrainings hört man lediglich den Verkehr auf der achtspurigen Autobahn, die direkt am Stadion entlangführt. Doch am Mittwochabend wird hier die Hölle los sein, wenn um 20.45 Uhr MESZ das Champions-League-Spiel zwischen Galatasaray und Borussia Dortmund angepfiffen wird.
Emotionale Angelegenheit
Jürgen Klopp erwartet eine „wahnsinnig emotionale Angelegenheit“, denn für den mit nur einem Punkt aus zwei Spielen in die Gruppenphase gestarteten Vizemeister der Türkei geht es am Mittwoch schon „um sehr, sehr viel“ geht. Klopp: „Wir wissen, was auf uns zukommt.“ Galatasaray habe auch im Vorjahr schwer in den Wettbewerb gefunden, dann aber mächtig aufgedreht und doch noch das Achtelfinale erreicht.
Damals war Juventus Turin das prominente Opfer – Borussia Dortmund will nach dem Traumstart mit sechs Punkten aus zwei Spielen nicht das nächste werden, sondern weitere Punkte sammeln. Das aber wird nur über eine starke Abwehr funktionieren. „Dieses Spiel wird das einfordern, was wir unbedingt verbessern müssen: defensiv stabil zu sein.“
Sentimentale Begebenheit
Bei der internationalen Pressekonferenz, die stets am Vorabend eines Spiels stattfindet, saß Ilkay Gündogan neben dem Trainer auf dem Podium. „Natürlich ist das etwas Sentimentales“, sagte der deutsche Nationalspieler mit türkischen Wurzeln: „Ich verfolge den türkischen Fußball intensiv, schaue die Derbys im Fernsehen und habe mich natürlich sehr gefreut, als Galatasaray im Jahr 2000 den UEFA-Pokal gewonnen hat.“
Das darf der Klub 2015 gerne wiederholen. Borussia Dortmund allerdings möchte den Weg in der UEFA Champions League erfolgreich weitergehen. Ein Punkt oder gar ein Sieg in Istanbul wäre ein großer Schritt dorthin. „Wir haben eine gemeinsame Idee vom Fußball, und die basiert auf einer defensiven Herangehensweise“, äußert Gündogan: „Das Wichtigste morgen wird sein, dass wir gemeinsam verteidigen und das alles besser in den Griff bekommen.“