Die erste Hürde steht in Stuttgart

Von Boris Rupert (Dortmund) mit Fotos von Hans Zaremba (Lippstadt)

Vor 90 Tagen endete die Saison 2013/14 für Borussia Dortmund mit dem Endspiel um den DFB-Vereinspokal gegen Bayern München. Am Samstag ertönt um 15.30 Uhr der Startschuss für die Spielzeit 2014/15. Abermals geht’s um den Pokal, um Berlin. Die Stuttgarter Kickers sind die erste Hürde für den Vorjahresfinalisten BVB.

So stellt sich Frank Seyda den Verlauf für Borussia Dortmund im DFB-Pokal vor:Der Lippstädter OPTIMIST möchte am Samstag kräftig jubeln, wenn der BVB bei den Stuttgarter Kickers antritt.

Außenseiter

„Lassen wir den Klassiker aller Pokalsprüche weg“, sagt Jürgen Klopp und vermeidet damit jene Phrase, wonach im Pokal eigene Gesetze gelten. Doch warum das so ist, liegt auf der Hand. Für den Herausforderer ist es zum einen das Spiel des Jahres, doch noch wichtiger ist der Fakt, dass sich die Klubs aus den unteren Ligen bereits seit Wochen im Wettkampfmodus befinden. Drittligist Stuttgarter Kickers hat bereits vier Pflichtspiele absolviert, und dabei nicht nur Praxis gesammelt. sondern auch Selbstvertrauen getankt.

Die Praxis ist ein Pfund für den Außenseiter
„So wie wir sie gesehen haben“, schildert Klopp die Erkenntnis aus Video- und Livestudium, „könnten die Kickers auch Tabellenführer der dritten Liga sein, wenn sie in Wiesbaden ihre Chancen genutzt und am Ende nicht zwei Gegentore durch Standardsituationen kassiert hätten.“ So rangieren die Stuttgarter punkt- und torgleich mit der U23 des BVB auf Tabellenplatz vier. Mit großem Respekt spricht Klopp von einer „talentierten Mannschaft mit einem Trainer, der aus der Region kommt“.

Eine feste Bank, wenn der BVB auswärts aufzulaufen hat.:Eine Gruppe der OPTIMISTEN in ihrem Vereinslokal.

Leistungsdichte

„Ruhe, Eingespieltheit und Spielpraxis sind wichtige Faktoren“, ergänzt Borussia Dortmunds Cheftrainer und verweist auf die Leistungsdichte im Unterhaus: „Jeder Drittligaspieler könnte problemlos in der zweiten Liga spielen – und wir würden nicht freudestrahlend zu einem Zweitligisten fahren und sagen, wir haben schon gewonnen.“

„Gleiche Regeln, aber andere Voraussetzungen“
Die Tatsache, dass seine Mannschaft am Mittwoch Bayern München besiegt und den Supercup gewonnen hat, hat für Klopp keinen Automatismus zur Folge: „Das Spiel findet zwar mit den gleichen Regeln statt, aber unter anderen Voraussetzungen. Wir haben nicht das Gefühl, nur auf die Auslosung zur zweiten Runde warten zu müssen. Wir sind vielmehr auf Arbeit eingestellt. Sollten wir diese jedoch verrichten, wird es aber auch für die Kickers schwer.“

Erinnerung an Berlin:Borussia Dortmund vor dem Anpfiff des DFB-Pokalfinales am Samstag, 17. Mai.

Rekordkulisse

33.000 der 38.000 zur Verfügung stehenden Plätze in der Mercedes-Benz-Arena sind verkauft – die Fantribüne des VfB, die Cannstatter Kurve, bleibt leer -, und mit dieser Zahl spielen die Kickers vor historischer Rekordkulisse. Allerdings auch deshalb, weil deutlich mehr als zehntausend BVB-Fans erwartet werden. „Dass so viele Dortmunder mitkönnen ist kein Nachteil“, sagt Klopp und fügt hinzu: „In der Region gibt es etliche BVB-Anhänger.“

3:0 ist das Standard-Ergebnis in den letzten vier Jahren
Die Fans hoffen auf einen souveränen Erstrundenauftritt ihrer Mannschaft wie in den letzten Jahren in Wilhelmshaven, Oberneuland, Sandhausen und Burghausen, die allesamt mit 3:0 für Schwarzgelb endeten. Klopp: „Wir wollen dafür sorgen, dass der Geruch nach Sensation zu keinem Zeitpunkt aufkommt.“