Dortmund demontiert München

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Für den Ausgang der Meisterschaft hat die Niederlage von München gegen Dortmund (0:3) keine Bedeutung mehr. Aber sie hat offenbart, dass auch die Übermannschaft der Saison zu schlagen ist. Sogar in Bestbesetzung und selbst in deren heimischer Arena.

Erlebte einen tollen Erfolg seiner Schwarzgelben in München:Der Lippstädter BVB-Anhänger von den „Optimisten“, Michael Thiemeier, in der Innenstadt der bayrischen Metropole.

Dortmund

Es war ein tolles Spiel des BVB und die Revanche für die im Herbst gegen den Meister im einstigen Westfalenstadion erlittene Schlappe von 0.3. Die Fans der Schwarzgelben in der Region und von den Lippstädter „Optimisten“, von denen mit Michael Thiemeier ein Augenzeuge mit an die Isar gereist war, demonstrierten natürlich über den unerwarteten Erfolg ihrer Mannschaft in Fröttmaning ihre Begeisterung. Die Besonderheit der Demontage der Bayern war aber, dass der Dreier der Borussia gegen den emotionslosen und ideenlosen FCB mit einer Equipe erzielt wurde, in der ihr im Sommer zum Gegner wechselende „Vielspieler“ Robert Lewandowski nur eine belanglose Rolle hatte. Lediglich in den letzten 28 Minuten war der polnische Nationalspieler mit von der Partie. Die Treffer markierten mit Henrich Michitarjan, Marco Reus und Jonas Hofmann jene Männer, die bald ohne ihren gegenwärtigen Goalgetter auskommen müssen. Sicherlich ein gutes Omen für die Zukunft.

Schalke

Auch die Knappen halten wie der Erzrivale aus Dortmund klar Kurs auf die Champions League 2014/15: Mit dem 2:0 gegen die Frankfurter Eintracht festigte das von Jens Keller formierte Team seinen dritten Rang in der Bundesliga und hat weiterhin Aussichten, auch in der nächsten Runde der europäischen Königsklasse auflaufen zu können. Zweifellos für die vielen treuen blauweißen Sympathisanten und ihrer Dependance bei den Wadersloher „Füchsen“ eine große Genugtuung.

Leverkusen

Nach dem Rauswurf von Sami Hyypiä und die Rückholung von Sascha Lewandowski auf ihre Betreuerbank schafften auch die Leverkusener wieder einen Sieg. 330 Tage nach seinem Abschied von der Bundesliga gelang dem zwischenzeitlichen Jugendcoach mit dem 2:1 über Berlin ein tolles Comeback auf dem Trainerstuhl der Werkself und seiner Crew die Rückkehr auf dem vierten Rang. Ob dieses Aufbäumen allerdings noch für ein Qualifikationsspiel für den nächsten Wettbewerb der Champions League reichen wird, lässt sich nur schwer beantworten, zumal den Farbenstädtern mit Wolfsburg und Gladbach zwei gewichtige Mitbewerber dicht auf den Fersen sind.

Gladbach

Völlig zu recht war Lucien Favre sauer auf seine Fohlen. Das erst kurz vor dem Abpfiff erzielte 1:1 der Mönche gegen die ums Überleben in der Liga kämpfenden Stuttgarter war einfach zu wenig, wenn man die europäischen Konkurrenzen noch in Blick hat. Aber auch Huub Stevens, der in dieser Saison als dritter Übungsleiter am Neckar agiert, konnte sich über das Remis der Bad Cannstätter nur bedingt freuen. Um etwas Luft im Abstiegskampf zu gewinnen, hätte man in Gladbach schon einen Dreier einfahren müssen.

Hamburg

Somit bleibt es im Tabellenkeller spannend, wo Hannover 96 nach dem 2:1 im Nordderby mit dem Hamburger SV berechtigte Hoffnungen hat, im Oberhaus zu verbleiben. Dagegen sind die Perspektiven für die Hanseaten eher düster. Ausgerechnet beim Verein, wo Mirko Slomka bis zum Dezember fast vier Jahre das Sagen als Cheftrainer hatte, verlor sein jetziger Club. Es war für den HSV bereits die siebte Auswärtspleite in Folge, wodurch er mit 27 Punkten nur auf dem Relegationsplatz rangiert. Überdies droht dem Dino neues Unheil. Auch das bevorstehende Duell mit Wolfsburg im früheren Volkspark wird kein leichtes Unterfangen für die Kicker von Elbe und Alster.