Von Boris Rupert (Dortmund) und Bildenr von Hans Zaremba (Lippstadt)
Mit der Einfahrt des Mannschaftsbusses ins Stadion trennen sich für gut drei Stunden die Wege. Die Mannschaft muss ohne ihren Cheftrainer auskommen, wenn sie am Dienstagabend in der UEFA Champions League gegen Olympique Marseille zum ersten Heimspiel antritt. Anstoß ist um 20.45 Uhr. Jürgen Klopp ist für diese Partie von der UEFA gesperrt.
Alles durchgesprochen
‚Alles ist vorbereitet, alles ist durchgesprochen, alles ist geregelt‘, sagt Jürgen Klopp, der für die Zeit zwischen 19.30 Uhr und etwa 22.45 Uhr das Zepter an seinen Co-Trainer Zeljko Buvac weiterreicht. ‚Wir arbeiten seit 13 Jahren zusammen. Einen besseren Trainer kenne ich nicht. Er ist der Fleisch gewordene Fußballverstand, der die Bundesliga und die Champions League liebt – aber ohne das Klimbim drumherum.‘ Darum hat Buvac auch abgewunken, zur Pressekonferenz vor oder nach dem Spiel zu erscheinen. Das überlässt er lieben seinem Freund und Chef Klopp.
Kein Problem
Der empfindet es ’schon als Strafe‘, für seinen Innenraumverweis in Neapel mit einem weiteren Spiel Sperre belegt worden zu sein, ‚aber für die Mannschaft ist das unkompliziert.‘ Im Flachs, berichtete Klopp, habe ihm Mats Hummels suggeriert, ihm sei es ‚egal, ob Du in der ersten oder in der 16. Reihe sitzt‘. Und so glaubt auch Klopp, dass seine Abstinenz ‚für ein Spiel überhaupt kein Problem für die Mannschaft ist. Der Einzige, der leidet, bin ich, weil ich nicht das machen darf, was ich so sehr liebe.‘
Dreier eingeplant
Erst eine Viertelstunde nach dem Abpfiff darf Klopp wieder zur Mannschaft, und bis dahin sollen die ersten drei Punkte in der diesjährigen Champions-League-Saison verbucht sein. Allerdings nicht als ‚Ersatz‘ für die verspielten Zähler in Neapel: ‚Wir haben noch massenhaft Zeit, diese Punkte zurückzuholen. Das Heimspiel gegen Marseille ist davon aber unberührt. ‚ Denn hier ist ein Dreier ohnehin eingeplant, weil Heimspiele nunmal gewonnen werden müssen: ‚Der Sieger hat jedenfalls wieder einen Fuß in der Tür.‘
Aber auch ‚OM‘ will punkten. ‚Ein gutes Ergebnis muss her, wenn wir in dieser Gruppe noch eine Rolle spielen wollen‘, sagt Torwart Steve Mandanda: ‚Wir dürfen uns nicht in Zurückhaltung üben, sondern müssen versuchen, das Beste zu erreichen.‘ Nicht mithelfen können wird dabei der verletzte Stürmer André-Pierre Gignac, der in Marseille geblieben ist.
Bei der Borussia drückt der Schuh dagegen in der Defensive. Von der Stammbesetzung der letzten Champions-League-Saison fehlen der Torwart, beide Außenverteidiger und einer der beiden Sechser. Und eben der Cheftrainer. Das aber muss kein schlechtes Omen sein. Als dies zuletzt der Fall war – rund 20 Jahre ist das her – brachte der damalige Co-Trainer Michael Henke (Ottmar Hitzfeld lag im Krankenhaus) einen 1:0-Sieg aus Köln mit…