Zweiter Platz im Blick

Text von Boris Rupert (Dortmund) und Fotos von Hans Zaremba (Lippstadt)

Mit dem angestrebten Heimsieg gegen den Sportclub Freiburg will Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr) vor über 80.000 Zuschauern im Signal Iduna Park Tabellenplatz zwei festigen. ‚Wir sind mittendrin in einer spannenden Saison‘, sagt Jürgen Klopp: ‚Wir haben nicht alles richtig gemacht, aber doch so viel, dass wir den Rest der Liga anführen.‘

Volles Haus im Vereinslokal beim Spiel gegen den Erzrivalen:Doch am Ende gab es keinen Sieg im Derby.

Punkte liegen gelassen

20 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Bayern München, zehn Zähler weniger als zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen, gleichwohl herausragenden Saison. ‚Es klingt komisch, wenn einem als Tabellenzweiter die Glückseligkeit nicht aus den Ohren läuft‘, weiß auch Jürgen Klopp. Denn: ‚Unsere Spiele hätten in einigen Fällen deutlich besser ablaufen können.‘ In der Rückrunde ließ seine Mannschaft allerdings nur gegen den HSV (1:4), in Gladbach (1:1) und zuletzt gegen Schalke (1:2) Punkte liegen.

Zuversicht bei den OPTIMISTEN:Gegen Freiburg erwartet Herbert Seyda (Mitte) einern Dreier.

Schwerer Gegner

Und nun kommt Freiburg, ein insbesondere bei seinen Gastspielen schwer zu knackender Gegner. Eine ‚unfassbar gut Saison‘ attestiert Klopp den Breisgauern und sagt an die Adresse der eigenen Mannschaft: ‚Alles unter 100 Prozent wird nicht reichen.‘ Denn Freiburg spielt sehr variabel, paart im Mittelfeld ‚Schnelligkeit auf den Außen und Spielwitz im Zentrum‘ (Klopp), überrascht mit ungeheurer Variabilität in der Offensive: ‚Mal haben sie keine Spitze, dann aber gefühlte fünf Mann vorne drin.‘

Weiblicher Charme begleitete das Derby:Fußball ist nicht nur eine Sache für Männer, was diese drei Damen unterstreichen.

Abläufe geändert

Darauf wird sich Borussia Dortmund einstellen müssen, darauf hat sich Borussia Dortmund vorbereitet. Mit Mats Hummels fehlt allerdings der Spieler für die Eröffnung. Früher war dies Nuri Sahin. Klopp hat zwar noch viel vor mit dem Rückkehrer, der in dieser Trainingswoche ganz häufig im Gespann mit Ilkay Gündogan zu finden war (weil Sven Bender fehlte), und dem er attestiert, ‚immer besser in Fahrt‘ zu kommen: ‚So blöd das Ding für uns in Schalke ausgegangen ist: In der zweiten Halbzeit waren wir deshalb besser, weil Nuri im Spiel war.‘ – Aber in die alte, extrem tiefe Rolle wie in der Meistersaison 2010/2011 wird Sahin nicht mehr schlüpfen. Weil sich die Abläufe mittlerweile geändert haben beim BVB, ‚weil wir schwerer ausrechenbar sein wollen‘.

Sahin und Gündogan auf der Doppel-Sechs ist also eine Option für das Spiel gegen Freiburg. ‚Aber ob wir so aufstellen werden‘, sagt Klopp, ‚hängt von verschiedensten Dingen ab.‘ Nicht zuletzt davon, ob Bender (Infekt), Blaszczykowski (Adduktoren) und Schmelzer (Schulter) einsatzbereit sind.
Boris Rupert