Text von Boris Rupert (Dortmund) und Fotos von Hans Zaremba (Lippstadt)
‚Das Schicksal‘, bemerkt Jürgen Klopp, ‚meint es gut mit uns. Wenn man schon mal die Chance aufs Double hat, ist es von Vorteil, wenn zwischen feststehender Meisterschaft und Pokalendspiel die Spannung hoch gehalten wird. Dies ist wegen der Aussicht auf den Punkterekord gegeben.‘
Punkterekord im Blick
Wenn Borussia Dortmund am Samstag (Anstoß 15.30 Uhr, live im Netradio) im letzten Bundesligaspiel der Saison den Sportclub aus Freiburg empfängt, geht es um exakt jene drei Punkte, die zu einem neuen Rekord fehlen. Umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel waren es 79 Zähler, die die Bayern in den frühen 70er Jahren einspielten. ‚Ich freue mich auf das Spiel, weil es ausschließlich darum geht: Wer hat mehr Lust auf Gewinnen? Was gibt es Schöneres im Sport als keine Angst vor dem Verlieren haben zu müssen‘, äußert der Cheftrainer von Borussia Dortmund: ‚Die Freiburger werden das, was hier passiert, aufsaugen und eine Riesenlust entwickeln, ein richtig geiles Fußballspiel zu absolvieren. Dem müssen wir uns stellen, wenn wir drei Punkte haben wollen.‘
Interessantes Duell
Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg, das ist das Duell zwischen der besten und der fünftbesten Rückrunden-Mannschaft. ‚Ich freu mich riesig, Herrn Streich kennenzulernen‘, sagt Klopp, ‚man hat das Gefühl, er hat die halbe A-Jugend hochgezogen.‘ Und weiter: ‚Abstiegskampf Bundesliga lässt eigentlich nullkommanull Spielraum für Spielentwicklung. Was er geleistet hat, ist außergewöhnlich.‘ Was gibt es Schöneres, wenn sich zwei Klubs, die ein freundschaftliches Verhältnis pflegen, am Saisonende gegenüberstehen? Doch zuvor muss Jürgen Klopp eine sehr unangenehme Aufgabe lösen: ‚Das größte Problem eines Trainers einer großartigen Fußballmannschaft ist es, einem Jungen, der sich alles abverlangt und nichts falsch gemacht hat, der ein guter Typ ist und nicht stänkert, zu sagen, wir haben ein dolles Spiel am Wochenende, aber leider bist du nicht im Kader. Das ist der dreckige Teil eines wunderschönen Berufs, den ich ausüben darf.‘ Deshalb hat es sich Klopp zu eigen gemacht: ‚Ich entscheide mich für elf oder 18 – und nicht gegen irgendjemanden.’Abgenommen wird ihm die Entscheidung in einem, vielleicht in zwei Fällen: Patrick Owomoyela fällt wegen eines Risses in der Muskelhülle der linken Wade aus, Lucas Barrios pausiert wegen einer Wadenblessur.